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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Autoren: Volker Krämer
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haben, aber …«
    »Welche Route fliegt das Schiff?« Dana war nun doch neugierig geworden.
    »Es kommt aus dem Einstein-System und sein Zielort ist wohl eine Prospektorenwelt. Der Name ist …«
    »Mining X.« Dana blickte die Botschafterin verblüfft an.
    »Ja, das stimmt exakt!« Van Deyk klang mehr als überrascht.
    Offenbar wusste Moll weitaus besser, was hier gespielt wurde, als sie Dana bisher eingestanden hatte. Frost blickte in besorgte Augen.
    »Ich bin in wenigen Minuten bei Ihnen, Commander. Frost – Ende.«
    Dana blieb noch einen Augenblick sitzen, denn sie erwartete erklärende Worte von der Botschafterin. Doch die blickte nur nachdenklich auf ihre gepflegten Hände.
    Grußlos verließ Dana Frost die Kabine. All ihre inneren Zweifel und Bedenken waren plötzlich wie weggeblasen, als hätte es sie nie gegeben. Auf ihrem Weg durch die STERNENFAUST spürte sie das Kribbeln in ihrem Nacken.
    War es das, was ihr gefehlt hatte?
     
    *
     
    »Lieutenant Jamil.« Dana Frost hatte sich direkt vor den Hauptschirm aufgebaut. »Stellen Sie eine Verbindung zu dem Genetics-Schiff her. Den Kanal auch bei Nichtbeantwortung offen lassen. Die hören uns – darauf kommt es an.«
    Lieutenant Susan Jamil nickte. »Die Verbindung steht, Captain.«
    Dana Frost war sich bewusst, dass man in der Zentrale des anderen Schiffes Bild und Ton empfing. Sie setzte den arrogantesten Ausdruck auf, zu dem sie überhaupt fähig war.
    »Hier spricht Dana Frost, Captain des SEK STERNENFAUST II. Da Sie unsere Grußfloskeln nicht beantwortet haben, gibt es zwei Möglichkeiten, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Die erste wäre, ich gehe davon aus, dass der Captain Ihres Schiffes ein flegelhafter Schnösel ist, der die Ihrer Rasse anscheinend angeborene Arroganz in neue Höhen treiben möchte. Dann könnte ich mit meinem Schiff ganz einfach den Flug fortsetzen, und Ihnen allen den Teufel an den Hals wünschen.«
    Dana unterdrückte ein Grinsen, denn einigen ihrer Leute war bei diesen Worten glatt die Kinnlade nach unten entglitten. Ihren Captain hatten sie so noch nicht gehört oder gesehen. Alles, was Dana Frost gerade gesagt hatte, entsprach so ziemlich keiner Regel der gebotenen Höflichkeit, die auf einen noch ziemlich harmlosen Zwischenfall, wie dem Nichtbeantworten der Grußbotschaften, angebracht gewesen wäre. So ruhig wie nur möglich fuhr sie fort.
    »Die zweite Möglichkeit – und die scheint mir logischer zu sein – beinhaltet das Folgende: Ich muss davon ausgehen, dass Ihr Schiff defekt ist.
    Vielleicht ist es ja nur die Kommunikationsanlage, vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Möglich, dass Ihr Frachtraumer ja auch von den Morax geentert worden ist. In diesem Falle wäre es wohl angebracht, dass, wenn Sie sich also nicht unverzüglich melden, ich Ihnen einen Trupp Marines hinüberschicke, die sich einmal umsehen werden. Commander van Deyk, sie leiten die Operation, ich …«
    Ein lautes Knacken war zu hören. Der Bildschirm blieb grau, doch die überheblich gefärbte Stimme eines Genetics war plötzlich zu hören.
    »Sie überschreiten Ihre Kompetenzen, Captain Frost. Es mag üblich sein, dass sich begegnende Schiffe einander grüßen, doch das berechtigt Sie nicht …«
    Dana ließ ihn nicht ausreden. »Mit wem spreche ich? Warum gibt es keinen visuellen Kontakt? Das alles reicht nach wie vor aus, um meine Handlungen zu rechtfertigen. Noch befinden wir uns im Raum der Solaren Welten und hier gelten unsere Regeln. Sie sollten sich vorstellen, wenn Sie Kontakt zu einem hohen Offizier aufnehmen. Hat man Ihnen das nicht beigebracht?«
    Sekundenlanges Schweigen. Dana ignorierte den mahnenden Blick von Lieutenant Commander Robert Mutawesi. Dem Taktikoffizier der STERNENFAUST II ging Frosts Handlungsweise zu weit. Falls es zu einem Kampf kam, würde hauptsächlich er die Suppe auslöffeln müssen.
    »Mein Name ist Hagar Tykono, Captain der ›Freigther BXIII‹; mein Schiff transportiert Waren und Technologie zu den Prospektor-Welten.
    Ich denke, damit dürfte Ihre seltsame Neugier gestillt sein, Captain Frost. Was den visuellen Kontakt angeht, so erachte ich ihn als nicht notwendig. Ich hoffe, wir dürfen unseren Weg nun fortsetzen?« Die letzten Worte troffen vor Geringschätzung.
    Danas Erwiderung würde scharf und hart ausfallen, doch ehe sie dazu ansetzen konnte, wurde sie von einer freundlichen, aber bestimmten Stimme abgeblockt. Ohne bemerkt zu werden, war Botschafterin Moll auf die Brücke gekommen und
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