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Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)

Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
Autoren: Chloé Césàr
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Prolog
    D as Straßencafé lag noch im Schatten, ebenso der Haupteingang des Pantheons, auf das man von hier aus blickte.
    Es war früh am Morgen. So früh, dass die meisten der umliegenden Restaurants verlassen wirkten, als wären ihre Besitzer gar nicht in der Ewigen Stadt anwesend, sondern irgendwo auf einer lauschigen Insel zur Sommerfrische abgetaucht.
    Eine für den Platz ungewöhnliche Stille lag über der Szenerie, aber das würde sich bald ändern.
    Grinsende Kellner würden auftauchen wie aus dem Nichts und umgehend geräuschvoll Stuhlreihen und Bistrotische rücken, Sitzpolster verteilen, den ersten leichtbekleideten Touristinnen des Tages frech hinterherpfeifen und sich gegenseitig auf Italienisch anzügliche Bemerkungen zurufen.
    Bald darauf würden die Geräusche zunehmen. Den ganzen Tag über, bis weit nach Mitternacht. Die hochgerüsteten Vespas junger Platzhirsche würden wie verrückt knattern, und die Trillerpfeifen der römischen Carabinieri vergebens dagegen anzuschrillen versuchen.
    Touristen würden vor Entzücken in sämtlichen Sprachen der Welt Rufe ausstoßen, Frauen kokett und laut lachen, Kinder kreischen und Hunde bellen.
    Rom am frühen Morgen …
    Amanda liebte die Stadt, und ganz besonders liebte sie das Pantheon. Diesen uralten Tempel, den man später rücksichtslos seiner ursprünglichen Bestimmung entrissen und kurzerhand dem christlichen Glauben verfügbar gemacht hatte. Und den Touristen, die tagtäglich in Scharen hinein- und wieder herausströmten, sich dabei gegenseitig drängelten und schubsten und genervt die Augen verdrehten, weil alle interessanten Sehenswürdigkeiten in der Ewigen Stadt so hoffnungslos überlaufen schienen.
    Amanda zog es vor, den ersten doppelten Espresso des Tages früh am Morgen zu nehmen, wenn allein dieses eine kleine Café bereits geöffnet hatte. Auf diese Weise konnte sie die Illusion genießen, den Tempel Pantheon für sich alleine zu haben. Zumindest ein kostbares halbes Stündchen lang.
    Peter hatte sie auch an diesem Morgen begleiten wollen – wie jeden Tag, seit sie gemeinsam in der Stadt waren.
    Sie hatte, wie stets in letzter Zeit, fast unwirsch abgelehnt – »ich muss alleine sein, Pilot, das weißt du doch! Diese tägliche Auszeit ist mir heilig!« –, sich dann seinen Armen entwunden, während er noch protestierte: »Jetzt sieh nur mal, was du mit mir gemacht hast! Soll ich jetzt vielleicht in dem Zustand hier liegen bleiben?«
    Seine Morgenlatte hatte ein beachtliches Zelt aus der dünnen Bettdecke gebaut, aber selbst dieser vielversprechende Anblick konnte Amanda nicht umstimmen.
    »Ich habe immerhin Urlaub!«, rief Peter ihr nach,während sie schon unter der offenen Badezimmertür stand.
    »Na und? Was ist das überhaupt? Als Künstlerin kenne ich das Wort gar nicht. Ich bin immer unterwegs und suche dabei nichts weniger als die göttliche Inspiration!«
    »Du bist so was von durchgeknallt, Göttin!«, tönte es von dem breiten Doppelbett zurück. Das Laken flog zu Boden, und ein prächtiger, voll erigierter Schwanz kam zum Vorschein.
    »Was für eine Vergeudung«, jammerte Peter weiter. »Hast du denn gar kein Herz, keine Gefühle? Wenn ich erst wieder im Cockpit maloche, wird es dir leidtun, nicht jede Sekunde mit mir allein ausgekostet zu haben.«
    »He, mein Möschen ist bereits so wund, dass es sogar brennt, wenn ich nur aufs Klo muss, Flugkapitän! Wenn hier jemand Urlaub braucht, dann meine Muschi!«
    Peters Gesichtsausdruck wechselte spontan und zeigte, was er gerade empfand: Freude, Stolz und Liebe zugleich.
    Diese Mischung war zu viel des Guten für Amanda. Sie entfloh verschreckt rasch unter die Dusche.
    Ich bin ein Biest – dachte sie, nur wenig schuldbewusst, während der erste lauwarme Strahl auf sie herunterprasselte.
    Es ist Peter ernst damit, ganz im Gegensatz zu mir. Ich muss mir bald über meine wahren Gefühle klar werden und ihm dann alles beichten. Er hat es verdient, dass ich zumindest ehrlich zu ihm bin. Warum nur muss er auch so anhänglich sein in letzter Zeit, so unerhört … verliebt?
    Wäre er ein »Bad Boy« geblieben, hätte er eine wirkliche Chance gehabt auf Dauer!
    So aber fürchte ich, die ich mich kenne, dass es mir bald schon fürchterlich langweilig wird in dieser … Beziehung. Falls es überhaupt schon eine ist.
    Diese Sehnsucht nach dem Alleinsein, woher kommt die? Das ist doch nicht normal, wenn man in einer liebevollen Partnerschaft steckt! Oder doch?
    Sie seufzte leise und versuchte sich
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