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Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)

Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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sonst noch irgendjemand Lust, meine Entscheidungen anzuzweifeln?«, rief Atraan. »Wenn jemand glaubt, dass er den Stamm oder dieses Flaggschiff besser führen kann als ich, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, vorzutreten und es zu beweisen.«
    Der Anführer der Zuur-Morax ließ den Blick schweifen. Sein Maul war weit geöffnet, fast als ob er gähnen würde. In Wahrheit handelte es sich um eine Geste der Einschüchterung. Ein Morax-Krieger zeigte damit die gewaltigen, selbst bei geschlossenem Maul ein Stück hervorragenden Hauer und demonstrierte dem Gegenüber damit, dass er jederzeit bereit war, sich zum Kampf zu stellen.
    Die mächtige linke Pranke Atraans legte sich um den Schwertgriff. Die dicken, wurstförmigen Finger der anderen Pranke nestelten scheinbar lässig und desinteressiert an den verschiedenen technischen Gerätschaften herum, mit denen Gürtel und Kampfanzug eines Morax-Kriegers so ausgestattet waren.
    Quälende Augenblicke des Schweigens folgten.
    Er weiß genau, was er tut! , ging es Dana Frost durch den Kopf. An ihrem Handgelenk trug sie wieder den Star Corps Kommunikator, den man ihr ganz zu Anfang ihrer Sklavenzeit abgenommen hatte.
    Auf wunderbar verschlungenen Wegen war er schließlich an sie zurückgegangen. Die Kommunikator-Funktion konnte sie natürlich nicht nutzen, weil sie nicht damit rechnen konnte, dass sich in Funkreichweite des Gerätes Star Corps-Verbände befanden, die auf dieser Frequenz und der gleichen Codierung kommunizieren konnten. Aber das integrierte Translatorprogramm war um Längen besser als jenes, das sich in dem Gerät befunden hatte, auf das sie zuvor angewiesen war.
    Dana atmete tief durch und registrierte genau die Reaktionen der anwesenden Morax. Er mag grobschlächtig und barbarisch erscheinen – in Wahrheit verbirgt sich hinter diesem Gesicht mit Wildschwein-Affinität ein sehr sensibler Psychologe. Wahrscheinlich wäre der Kerl sonst auch niemals so weit aufgestiegen.
    Atraan genoss das Schweigen.
    Es war ein Schweigen, das alle Schattierungen zwischen Furcht und Ehrfurcht beinhaltete. Ein Augenblick, in dem er seine Macht demonstrieren konnte, wie es sonst kaum je möglich war.
    Mit dem Fuß drehte er den abgetrennten Oberkörper seines Gegners herum und trat dabei durch die sich ausbreitende Lache von Morax-Blut.
    »Er war ein guter Krieger«, sagte Atraan. »Aber die Götter sind mit mir und es ist deswegen einfach dumm, sich gegen mich zu stellen. Doch das sollte niemanden abhalten. Ich bin überzeugt davon, dass alle hier im Raum einen guten Kampf zu schätzen wissen!«
    Dröhnende, glucksende Laute drangen aus dem Rachen des Morax, in dessen Kehle dabei irgendetwas auf eine Weise vibrierte, die daraus einen zumindest für menschliche Ohren fast unerträglichen Laut machte.
    »Wir werden dir treu folgen, Atraan!«, sagte jetzt einer der Anwesenden. Er hob sein Monoschwert und stieß einen barbarischen Ruf aus, den Danas Translatorsystem nicht zu übersetzen vermochte.
    Die anderen reckten ebenfalls ihre Schwerter in die Höhe und stimmten in den Ruf mit ein.
    Dana hatte angesichts dieses Geräuschpegels das Gefühl, ihr Kopf müsste gleich platzen. Sie erinnerte das Ganze an den Start von Düsenjägern, wie man ihn in antiken Filmdokumenten miterleben konnte.
    Dreimal war das ohrenbetäubende Brüllen der Morax-Krieger zu hören, dann zerstreute sich die Versammlung.
    Atraan sprach eine der Frauen an.
    »Bring ein paar Sklaven her.« Er deutete auf die zerstückelte Leiche seines Kontrahenten. »Sollen die Säugetierabkömmlinge zusehen, dass sie hier saubermachen und die sterblichen Überreste des ehrenwerten Natronax einsammeln. Sie sollen ehrenvoll aufgebahrt und in aller gebotenen Form dem Totengott übergeben werden, der sie gnädig in sein Reich aufnehmen möge!«
    »So ist dein Wunsch in Erfüllung gegangen, Atraan«, sagte die Morax-Frau. »Der faulige Atem des Totengottes umfängt Natronax.«
    »Was beweist, dass das Universum von den Mächten des Guten beherrscht wird!«
    »Warum soll ich Sklaven herbeiholen, um die Überreste von Natronax einzusammeln? Wäre es nicht eigentlich die Aufgabe seiner Ehefrauen, sich darum zu kümmern? Ich könnte sie verständigen.«
    »Nein, ich möchte, dass Sklaven das erledigen. Es soll eine Geste der Wertschätzung gegenüber Natronax und seiner Familie sein. Schließlich weiß ich ja nicht, wann ich vielleicht mal die Unterstützung seines Clans brauche.«
    »Eine kluge Überlegung.«
    »Richte Natronax’
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