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Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)

Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 061 - Die Entscheidungsschlacht (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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die Randbereiche des über tausend Lichtjahre durchmessenden J’ebeem-Reichs vor allem auf der den Solaren Welten abgewandten Seite nicht wirksam zu kontrollieren waren, war kein Geheimnis. Auch wenn die J’ebeem früher noch ein sehr viel größeres Reich unter ihrer Kontrolle gehabt hatten – ihre Nachfahren waren dazu zurzeit nur eingeschränkt in der Lage.
    Gonn Tabun druckste etwas herum und fuhr schließlich fort: »Wie Sie wissen, ist es seit Langem in unserem Haus die Absicht, Kessira-Tamo die vollkommene Unabhängigkeit vom Reich zu schenken. Darin werden wir von den Handelsgilden unterstützt, die auf diese Weise eine Möglichkeit sehen, die Steuern zu umgehen und Handelshemmnisse abzumildern, die uns bis jetzt daran hindern, unsere Beziehungen noch weiter auszubauen.«
    »Nun, der Deal mit FAR HORIZON wird Ihnen die finanziellen Möglichkeiten schaffen, um diesen Schritt wagen zu können«, sagte LeGrant. »Immerhin werden Sie Ihre Sicherheitskräfte und die Lokalverteidigung dann erheblich ausbauen müssen.«
    Gonn Tabun lächelte. »Sie hoffen, dass wir unsere Kriegschiffe von FAR HORIZON mit Gauss-Geschützen bestücken lassen, habe ich recht?«
    LeGrant grinste. »Wenn es mir gelänge, Sie davon zu überzeugen, bekäme ich von meinen Arbeitgeber mit Sicherheit einen Bonus ausgezahlt!« Eine Pause entstand. »Ich will nicht unhöflich sein«, fuhr LeGrant schließlich fort. »Aber wir haben die Lage des Sektors schon so oft miteinander diskutiert. Ehrlich gesagt frage ich mich jetzt …«
    »… was Sie hier sollen?«
    »Ich gebe zu, Sie haben es auf den Punkt gebracht.«
    »Vorhin sprach ich die traditionelle Unabhängigkeitspolitik des Hauses Kessir an. Mein Vater Banzon hat sich nicht einmal dadurch beeinflussen lassen, dass das Erbtriumvirat ihm eine Hinaufstufung von einem Mittleren zu einem Hohen Haus in Aussicht stellte. An diesen Dingen sind wir nicht interessiert.«
    Gonn Tabun redet so, als würde sein Vater Banzon noch leben und seinen Sohn vor jedem Schritt beraten! , dachte LeGrant.
    »Haben die Morax etwas an Ihren Plänen geändert?«, fragte LeGrant.
    Gonn Tabun hob die Schultern. »Sagen wir mal so: Im Moment sind wir gezwungen, eine größere Nähe zum Reich zu suchen, da wir auf dessen Schutz angewiesen sind. Worauf ich hinaus will ist Folgendes: Früher oder später werden hier Verbände der J’ebeem-Flotte auftauchen. Ich möchte, dass der Handel zwischen FAR HORIZON und Kessira-Tamo absolut geheim bleibt. Die Morax-Gefahr wird sich irgendwann in Nichts auflösen und dann werden wir unseren Separationskurs fortsetzen.«
    »Was ist mit der Fortsetzung unserer Arbeiten?«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden. Nur halten Sie sich gegen alle Vertreter des Reiches bitte bedeckt. Und noch etwas: Tätigen sie keinen verdächtigen Daten- oder Funkverkehr mit Ihrem Konzern. Der Geheimdienst ist sehr effektiv und verfügt über hervorragende Entschlüsselungsverfahren.«
    »Ist Ihre Furcht vor dem Geheimdienst der Grund dafür, weshalb Sie das persönliche Gespräch bevorzugen?«, fragte LeGrant.
    Ein verhaltenes Lächeln erschien in Tabuns Gesicht. »Leider ist es für das Reich von Ebeem viel leichter, ein paar Agenten zu uns zu schicken, anstatt eine Flotte, die ausreicht, um uns richtig zu verteidigen.«
    »Gibt es Erkenntnisse darüber, wann die Morax hier auftauchen?«
    Tabun nickte. »Wir wundern uns, dass sie nicht schon da sind. Es sind Einheiten des J’ebeem-Reichs und unserer Verbündeten hierher unterwegs. Da die Morax für ihre rabiate und rücksichtslose Kampfweise bekannt sind, hat man uns vom Kriegsministerium auf Ebeem aus die Empfehlung gegeben, den Planeten zu evakuieren.« Tabun lachte heiser. »Aber dazu haben wir noch nicht einmal annähernd die nötigen Raumkapazitäten – selbst wenn wir die Flotte unseres Hauses, die Lokalverteidigung und sämtliche gerade in Kar’Kessira liegenden Handelschiffe zusammenzählen! Davon abgesehen würde eine Evakuierung auch viel zu lange dauern …«
    LeGrants kräftige Augenbrauen zogen sich zusammen und bildeten eine dunkle Schlangenlinie. »Seit wann wissen Sie davon, dass die Morax einen Angriff auf Kessira-Tamo planen?«, fragte er und seine Stimme hatte dabei einen harten, wie klirrendes Eis klingenden Unterton.
    Tabuns Antwort ließ ein paar Augenblicke auf sich warten.
    Schließlich machte er eine Angabe, die umgerechnet auf drei Standard-Erdtage hinauslief.
    »Und Sie haben die Bevölkerung bisher nicht informiert?«,
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