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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo
Autoren: Luc Bahl
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Doch was sollte er tun?
    Du wirst um Versetzung ersuchen müssen. Der Jägerpilot ist auf jeden Fall bei der Crew beliebter, als du es je sein wirst …
    »Sie hören mir nicht zu, Captain«, sagte Sun-Tarin. »Das wäre nicht richtig!«
    Lexington seufzte. Er wusste nur zu gut, dass zwischen Recht und richtig ein himmelweiter Unterschied klaffte. Und wenn du den Ausdruck in Gardikovs Gesicht richtig interpretierst, dann kannst du in diesem Fall ohnehin jede Hoffnung auf eine eventuelle, mögliche Annäherung irgendwann, irgendwo fahren lassen …
    »Es war ein Unfall«, fuhr Sun-Tarin mit schwacher Stimme fort. »Schlimm genug, was mir dadurch passiert ist. Ich würde Ihren Jägerpiloten, der mir weder sonderlich sympathisch ist, noch sehr am Herzen liegt, nicht schützen, wenn ich nicht meine Gründe dafür hätte.«
    »Entschuldigen Sie. Ich höre Ihnen zu.«
    »Der Mann mag eine Macke haben«, der Kridan benutzte zu Lexingtons Erstaunen genau dieses Wort, »aber er ist ein guter Soldat. Das wissen Sie besser als ich.«
    Sie sind um einiges länger hier an Bord als ich … , dachte Lexington, nickte aber.
    »Einen besseren Jägerpiloten werden Sie wahrscheinlich nicht finden. Mit anderen Worten, es würde die Kampfkraft dieses Schiffes sehr schwächen, wenn Wredan wegen dieses Unfalls von seiner Aufgabe entbunden würde. Das ist aber nur eine militärische Abwägung. Völlig überflüssig, dass ich sie anstelle, schließlich hin ich nur ein Beobachter. Sie sind der Captain.«
    Lexington schaute Sun-Tarin nachdenklich an. Die Argumente des Kridan waren einleuchtend, aber im Rahmen der auch beim Star Corps üblichen Bürokratie leider wenig aussichtsreich. Ein Angriff auf einen Offizier durfte nicht unter den Tisch gekehrt werden. Das sagte er auch dem Kridan – und während er es aussprach, kam ihm eine Idee.
    »Kann ich mich darauf verlassen, dass weder Sie noch Ihre Regierung ein Interesse daran haben wird, diesen Vorfall zu verfolgen?«
    »Natürlich. Ich sagte doch, dass eine Vorladung vor das Kriegsgericht nicht richtig wäre.«
    »Danke! Ich muss noch etwas überprüfen, aber ich denke, es sieht gut aus.« Lexington stand auf, ignorierte Gardikovs irritierten Blick und verließ die Krankenstation.
    Auf dem Weg zur Brücke griff er über den Kommunikator auf Sun-Tarins Akte zu …
     
    *
     
    »Melden Sie sich bei der Bereitschaft und gehen Sie wieder auf Ihren Posten«, sagte Lexington zu Titus Wredan, kaum dass er die Brücke betreten hatte.
    Mit offenem Mund starrte ihn der Jägerpilot an. Schließlich begriff er und nahm Haltung an. »Aye, Sir. Danke, Captain.«
    »Sie brauchen sich nicht bei mir zu bedanken. Abtreten.«
    Mit riesigen Schritten rannte Wredan von der Brücke.
    Lexington wandte sich an Winston Bardolo. »Sie muss ich leider bitten …«
    »Verstehe, Sir.« Widerstandslos ließ er sich in die Arrestzelle zurückbringen.
    »Captain«, unterbrach van Deyk leise. »Geschwader-Lieutenant Wredan hat einen höherrangigen Offizier angegriffen und schwer verletzt. Wenn Sie ihn Dienst tun lassen, kann Sie das den Kopf kosten.«
    Lexington lächelte seinen Ersten Offizier an – eine Mischung aus Dankbarkeit für die Sorge und Siegesgewissheit. »Sun-Tarin ist kein Offizier des Star Corps.«
    »Aber hier an Bord genießt er Offiziersprivilegien.«
    »Ich habe das bereits überprüft, Segundo. Rechtlich gesehen ist er ein Tanjaj der Kridan, der Gast auf der STERNENFAUST ist. Er ist ein Beobachter, mehr nicht.« Lexington hob die Hand, um weiteren Bedenken zuvorzukommen. »Ich weiß, dass das eine juristische Spitzfindigkeit ist. Aber der Kridan wird sich nicht darüber beschweren, das hat er mir versprochen.«
    Stephan van Deyk nickte. »Das müsste funktionieren …«
    »Das denke ich auch. Also? Was ist mit …«
    »Inzwischen auf dem Planeten gelandet, Sir«, sagte van Deyk schnell.
    »Verändern sie unauffällig unseren Kurs, sodass sich die STERNENFAUST genau über dem Shuttle befindet.«
    Langsam bewegte sich der SEK in die gewünschte Position. Der unbewegliche, auf dem Orterschirm markierte Standort des Shuttles näherte sich der Mitte des Bildschirms. Die allmähliche Annäherung erinnerte an die Zielerfassung mit einem Fadenkreuz.
    »Haben Sie inzwischen Kontakt mit Professor Pope aufgenommen?«, fragte Lexington während die L-2 immer mehr in die Bildmitte rückte.
    »Immer wieder versucht, Sir, aber ohne Erfolg«, meldete Susan Jamil knapp.
    Kaum befand sich das Schiff in rund
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