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Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo

Titel: Sternenfaust - 059 - Verloren im Nirgendwo
Autoren: Luc Bahl
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vierzigtausend Kilometern Höhe direkt über dem Shuttle geschah etwas Merkwürdiges. Mit einem kaum wahrnehmbaren Flackern verschwand die L-2 spurlos vom Orterschirm, so als hätte ein großes, schwarzes Maul diese Tonnen an Metall, Maschinen und anderen Materialien mitsamt Professor Sylvester Pope einfach verschluckt.
    »Wurde das Shuttle beschossen?«, fragte Lexington aufgeregt.
    »Ausgeschlossen. Keinerlei entsprechende Energie-Signaturen, Sir. Genauer gesagt, da sind überhaupt keine Energie-Signaturen …«
    Das gibt es doch nicht!
    Als Lexington sich wieder gefangen hatte, befahl er, eine Sonde bis auf zwanzig Meter über den Boden hinabzuschicken. Die Bilder, die von diesem Gerät schließlich auf die Brücke gefunkt wurden, waren ebenso nichtssagend wie rätselhaft.
    Van Deyk schüttelte den Kopf. »Wir haben es doch selbst gesehen. Die L-2 ist exakt an dieser Stelle gelandet …«
    »Aber da ist nichts, außer Geröll. Keine Spur!«, sagte Ashley Briggs.
    »Gehen Sie noch ein paar Meter tiefer«, befahl Lexington.
    Gebannt verfolgten sie, wie sich der Satellit der Oberfläche näherte.
    »Noch nicht einmal Trümmer sind zu sehen«, murmelte van Deyk. Inzwischen konnten sie Steine kleiner als Münzen voneinander unterscheiden.
    »Noch näher«, sagte Lexington. »Dann in einem halben Meter Höhe …«
    Über dem Landplatz kreisen lassen, wollte er seinen Satz beenden, doch dazu kam es nicht. Denn in diesem Augenblick brach die Verbindung zu dem Satelliten ab.
    »Weg«, sagte Briggs fassungslos. »Genauso urplötzlich verschwunden wie das Shuttle.«
    »Das ist nicht möglich«, knurrte Mutawesi wütend.
    Offensichtlich doch , dachte Lexington und erinnerte sich an Popes Worte, als dieser ihm die Beschaffenheit des inoffiziell Ekatat genannten Planeten erklären wollte. »Ein gigantischer Halbleiter …«, hörte er die Stimme des Professors in seinem inneren Ohr nachhallen. Dass die manchmal ein höchst seltsames Eigenleben entwickeln, wissen die Menschen seit der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts …
    Laut sagte der Captain der STERNENFAUST II: »Wir haben hier nichts mehr zu tun. Die Mission ist beendet. Wir sollten schleunigst aus dem System Scriba-D-5 verschwinden. Vorher müssen wir allerdings noch unseren mantidischen Gast verabschieden. Ich werde ihn fragen, ob er die Leute von dem Stützpunkt bitten kann, sich die Stelle da unten mal etwas näher anzusehen …«
    Er wusste genau, dass das nicht viel bringen würde und zum ersten Mal fühlte er eine Art unausgesprochener Übereinstimmung zwischen ihm und den anderen Offizieren auf der Brücke.
    Niemand sagte es, aber jeder wusste, Professor Sylvester Pope war tot.
     
    *
     
    Alle Dinge, alle Prozesse werden besser, je häufiger man sie tut. Jeder Vorgang, der auf einen ähnlichen folgt, strebt nach höherer Präzision. Diese nicht gerade neue Erkenntnis fand Innere Ordnung auch im Zusammenhang mit dem gerade neu entwickelten Verfahren der spontanen Strukturveränderung bestätigt. Beim zweiten Mal klappte es schon viel besser, sodass das dritte Mal bereits einen echten Fortschritt bot. Das winzige Ding, dem IO zu einer neuen materialen Konsistenz verhalf, hatte sie noch nicht einmal berührt.
    Das bedeutete, dass sie den Prozess der spontanen Strukturveränderung ausdehnen konnte, sicher auch weit über ihren eigenen Standort hinaus. Für einen Moment erwog IO, es mit dem Schiff der üblen Organiker auszuprobieren, das sich über ihr im Orbit befand. Aber voreilige, nicht gründlich durchdachte Maßnahmen waren ihr im Grunde ein Gräuel. So entfernte sich das Schiff aus dem System, bevor sie sich zu einem Entschluss hatte durchringen können.
    Auch egal. Es gab keinen Zweifel, sie würden wiederkommen.
    Irgendwann …
     
    ENDE

 

    Fluchtgedanken
     
    von M’Raven
     
    Während die STERNENFAUST II ins Gebiet der J’ebeem zurückkehrt, um die Morax aufzuspüren, erfährt Dana Frost immer mehr über die Kultur dieses kriegerischen Volkes – und auch über deren Schwächen.
    Atraan, der oberste Häuptling der Zuur-Morax, scheint selbst nicht zufrieden zu sein mit dem Weg, den sein Volk eingeschlagen hat.
    Frost versucht, ihn zu einer friedlichen Lösung zu bewegen – da erkennt sie eine Möglichkeit zur Flucht!
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