Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)
Autoren: Luc Bahl
Vom Netzwerk:
Murren bis zum Tempel begleitet hatte. Sie war sich sicher, hier genug Wachen zu finden, die sie auf ihrem Weg zurück zu ihrem Vater schützen würden und die wahrscheinlich froh waren, den bisher so eintönigen, schlecht bezahlten und letztlich verlorenen Posten, auf dem sie standen, gegen den Kriegsdienst in Malachenkos Armee eintauschen zu können.
    Sie würden schon bald wieder zum Tempel zurückkehren. Als Soldaten im Heer des Eroberers. Und ab sofort sah die ganze Situation viel düsterer aus. Denn Odira wusste, wie leicht man in die Tempelanlage hineinkommen konnte. Kanturiols Knie fühlten sich auf einmal an, als bestünden sie aus Pudding. Er setzte sich langsam, als wäre es zerbrechlich wie dünnes Porzellan, auf den Rand des Betts und starrte auf die breite Blutspur, die wie ein gewaltiger Pinselstrich über den Boden gemalt worden war.
     
    *
     
    Es war, als bilde die Luft um Breg Suntron einen massiven, undurchdringlichen Wall, der alles mit brutaler Gewalt zur Seite schob. Wohin sich der Stellvertreter D’aertes auch bewegte, überall hinterließ er in der Art einer mächtigen Bugwelle eine breite Spur der Angst. Selbst unter den Leuten, die Milan D’aerte treu ergeben waren. Auch sie wichen mit gesenktem Blick zur Seite, sobald er eins der zahllosen Decks der GRALASH betrat.
    Schon das erste Mal, als Dana Frost diesem Hünen begegnet war, war ihr bewusst geworden, dass dieser J’ebeem die eigentliche Stütze der Herrschaft Milan D’aertes bildete. Wem es gelang, dieses Monstrum auf zwei Beinen zu steuern, hatte ein eindrucksvolles, ein im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftiges Argument zur Hand. Ein Argument, das allein durch seine Präsenz Widerrede oder gar Widerstand gar nicht erst aufkommen ließ. Nicht einmal die geflügelten Gorillas ähnelnden Xabong strömten eine solche Brutalität aus.
    Breg Suntron veranlasste die Leute, sich zu ducken. Sie schalteten die eigenen Bedürfnisse aus, reduzierten sich darauf, Anweisungen und Befehle entgegenzunehmen, um sie pflichtschuldigst umgehend auszuführen. Natürlich verdankte er diese Ausstrahlung seiner überwältigenden physischen Präsenz. Doch das allein hätte nicht gereicht, um sich in der gnadenlosen Hackordnung der Sklavengesellschaft auf dem Morax-Raumer, tatsächlich nach ganz oben, nach fast ganz oben zu arbeiten. Selbst von allen geprügelte und gedemütigte Sklaven, die sich gegenseitig misstrauisch belauerten, kamen irgendwann darauf, dass sie – wenn sie sich zusammentaten – in der Lage waren, einen Killer wie Suntron zu besiegen.
    Neben der physischen Präsenz war es deshalb auch das intuitive, umfassende Wissen über alles, was rings um ihn herum geschah, das ihn schützte. Hinzu kam eine überraschende, verbindliche Freundlichkeit, mit der er seinen Zuträgern begegnete, wenn sie sich mit ihm trafen. Das alles schüchterte die Personen in seinem Einflussbereich nicht nur ein, sondern machte sie auch abhängig.
    Diese letztgenannten Fähigkeiten teilte er mit seinem Chef Milan D’aerte, der ihm in der instinktiven Handhabung solcher Machtinstrumente allerdings überlegen war. Vielleicht bestand darin der Hebel, mit dem es D’aerte gelungen war, Breg Suntron zu seinem wirkungsvollsten Werkzeug zu machen.
    Zuerst einmal jedoch überwältigte »die rechte Hand«, wie Suntron ehrfurchtsvoll genannt wurde, durch seine körperliche Erscheinung. Mit fast zwei Meter zwanzig Körpergröße überragte er seine Umgebung fast immer um mindestens anderthalb Haupteslängen. Gleichzeitig war er auch massig und breit gebaut, ohne dass er ein Gramm Fett zu viel auf die Waage brachte. Sein Hals verschwand beinahe unter den Muskelgebirgen, die sich von seinen Schultern zum Kopf türmten. Das stahlharte Kraftpaket stand auf säulendicken Beinen und schien von Kopf bis Fuß aus purer Energie zu bestehen.
    Zu den wenigen Vergnügungen, die der Masse der hart schuftenden Sklaven gelegentlich gestattet wurde, zählten die Kämpfe. Die meisten Sklaven waren fest davon überzeugt, dass selbst ihre Besitzer, die allmächtigen Morax, wichtige Entscheidungskämpfe auf ihren Monitoren verfolgten, um die besten Kämpfer auf eroberten Welten gegen solche anderer Morax-Mutterschiffe antreten zu lassen.
    Damit hatten sie recht. Die Morax regelten ihre Streitigkeiten selbst in einer Arena, und tatsächlich kam es vor, dass sie hin und wieder Sklaven gegeneinander antreten ließen.
    Aber das waren nur Gerüchte. Ob es etwas daran war, wussten weder Dana
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher