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Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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begonnen.
     
    *
     
    Obwohl der Dschungel sie noch verbarg, taten sie nichts, um ihr Näherkommen geheim zu halten. Sie machten die erste Patrouille, die ihnen in die Hände fiel, bis auf einen Mann nieder. Nachdem sie dem Überlebenden Waffen, Rüstung und Kleidung abgenommen hatten, stießen sie ihn im Kreis herum, schoren sein Fell und ritzten seine Haut. Schließlich ließen sie ihn auf glühender Holzkohle tanzen, bevor sie ihn lachend wieder laufen ließen. Sie warfen ihm Äste und Steine hinterher, um ihm Beine zu machen.
    Die Tempelwächter sollten wissen, wer da in einem Blitzmarsch den Dschungel durchquerte. Die Heere des Eroberers …
     
    ENDE des ersten Teils

Stille Wasser
     
    Leserstory
    von Sascha »Andro« Vennemann
     
    »Die Neuen kommen.« Brendon Heimlich rückte seine anthrazitfarbene Aufsehermütze mit dem rot leuchtenden Rangabzeichen zurecht und richtete sich in seinem Sessel auf, von dem aus er die Monitore beobachtet hatte. Er hatte bis gerade nur mit einem halben Auge die Anzeigen kontrolliert, es sich gemütlich gemacht und ließ leise einige Oldies, aufgenommen Ende des 20. Jahrhunderts, über die Rechnereinheit laufen. Die Songs dudelten leise aus versteckten Lautsprechereinheiten, über die vor Kurzem auch das Warnsignal erklungen war, dass einen neuen Transport angekündigt hatte – genau im Zeitplan.
    »Was sagen die Anzeigen, wie viele bekommen wir dieses Mal rein?«, rief sein Kollege Bernd Kaltenhauser aus dem angrenzenden Büro.
    »An die zwanzig. Ich hab noch nicht genau in die Personal-Daten reingeschaut. Die Zuweisung zu den Parzellen erfolgt eh erst am Tage. Also in circa 20 Stunden«, erfolgte Heimlichs Antwort.
    »Wann trifft der Transport ein?« Kaltenhausers Stimme klang alles andere als aufgeregt.
    »In etwas mehr als zwei Stunden. Schlaf weiter!«
    Ein müdes Lachen erklang aus dem Büro des zweiten Wachmanns. Dann ein Seufzen und ein Rascheln, von dem Heimlich annahm, das es sich um eine Decke handelte, die Kaltenhauser immer um seinen hageren Körper geschlagen hatte, weil ihn von der Müdigkeit und der Langeweile immer sehr schnell kalt wurde.
    Heimlich streckte sich und gähnte. Dass es auf Mimas V über 40 Stunden dauerte, bis die Nacht vorüber war, trug nicht gerade dazu bei, sich während der drei Zwölfstundennachtschichten munter und wach zu fühlen. Die Eigenrotation von Mimas V, einem der wenigen Planeten der Solaren Welten, die als Strafkolonie genutzt wurden, war so gering, dass die Nacht verglichen zur irdischen Dunkelphase fast viermal so lang war. Dasselbe galt für die Tage. Glücklicherweise war die Schwerkraft und die Klimazoneneinteilung auf dem Planeten der Erde sehr ähnlich, sodass, außer der verlängerten Tage und der längeren Jahreszeitenwechsel in den gemäßigten Zonen, nicht besonders viel dagegen sprach, den Planeten zu besiedeln. Warum man ihn dann als Strafkolonie einsetzte und nicht zur regulären Siedlung gemacht hatte, verdankte er seiner besonderen Lage. Die Sonne Mimas lag äußerst isoliert an einem der Randbezirke des Einflussbereichs der Solaren Welten. Dauerten die Reisen zwischen einzelnen besiedelten Systemen sonst nur wenige Tage bis zu zwei Wochen, war man nach Mimas einen ganzen Monat unterwegs. Selbst Eigenbrödler suchten sich lieber eine einsame Ecke auf einem Planeten, der näher am Zentrum des Territoriums der Menschen lag.
    Brendon Heimlich blinzelte, gähnte erneut und checkte noch einmal die Ankunftszeit des Transporters, der neben Nahrungsmitteln, Ersatzteilen und Medikamenten auch neue Gefangene nach Mimas V brachte.
    »Na wunderbar!«, murmelte der Wachmann leise, während er sich erhob und seine Überwachungsstation verließ. Er ging durch die Tür und trat auf den kreisrunden Mittelgang der Zitadelle.
    Die Strafkolonie war kein gewöhnliches Gefängnis und unterschied sich von den Gefangenenkomplexen anderer Planeten. Auf Mimas V hatte die GalAb eine Modellanlage errichtet, die darauf abzielte, dass sich die Gefangenen unter humanen Bedingungen selbst versorgen konnten – durch Landwirtschaft. Das mehrere Quadratkilometer umfassende Gelände war kreisrund angelegt. In der Mitte der Anlage befand sich ein hoher Turm, die Wach-Zitadelle. Der massive Bau erhob sich beinahe hundert Meter über den Boden und glich in Aufbau und Aussehen einem antiken irdischen Flughafentower.
    Die oberen Sektionen waren komplett mit reflektierendem Glas verkleidet, rundherum waren die Wachbüros untergebracht, fünfundzwanzig
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