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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster
Autoren: M’Raven
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mit einer Berühmtheit wie Tamfura Hattis messen. Deshalb würde ich es nie wagen, die Ohren eines verehrten Gastes mit einer minderwertigen Vorführung zu beleidigen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie minderwertig wäre«, widersprach Merlik und warf Kamiana einen freundlichen Blick zu. »Koryphäen wie die Hattis besitzen die Fähigkeit, ihre Zuhörer die Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen zu lassen, und zwar so intensiv, dass das Gefühl dabei im Vordergrund steht. Darüber geht manchmal die Wahrnehmung der eigentlichen Melodien verloren. Die wiederum können Amateure oftmals besser vermitteln als jeder Profi. Falls es den jungen Damen also nicht zu lästig ist, würde ich zu gegebener Zeit sehr gern eine Probe ihres Könnens anhören.«
    Kando strahlte vor Stolz. »Es wird geschehen«, versicherte er Merlik und nötigte ihn, dem köstlichen Essen ordentlich zuzusprechen.
    Während der Mahlzeit, bei der sich jeder die größte Mühe gab, es Merlik an nichts fehlen zu lassen und ihm die besten Bissen zuzuschustern, plätscherte die Unterhaltung nur oberflächlich dahin. Nach dem Essen schließlich geleitete Kando seinen Gast in ein Zimmer, das zwar den Anschein von Gemütlichkeit erweckte, aber doch eindeutig einen offiziellen Charakter besaß.
    Inzwischen war Merlik allerdings von dem ständigen Seiltanz um Etikette und Protokoll schon derart genervt, dass er nur noch ein Ende seines Besuchs herbeisehnte. Das allerdings würde – gemäß der schicklichen Höflichkeit – noch bis zum Abend auf sich warten lassen. Wenn er Pech hatte, würde Kando ihn sogar nötigen, ihn in seinem Haus über Nacht zu beherbergen. Andererseits kam das wiederum seinen Plänen sehr gelegen. Also machte er gute Miene und wappnete sich mit Geduld.
    Nach einem weiteren kurzen Geplauder über die Sehenswürdigkeiten Otanos kam Kando Fanshur schließlich zur Sache. »Wie ich hörte, haben Sie eine bahnbrechende Erfindung gemacht, Rani’in Talas . Sie haben einen besonderen Dünger entwickelt.«
    »Bahnbrechend würde ich das nicht nennen«, wehrte Merlik bescheiden ab. »Ich habe ein bisschen experimentiert, um kargen Böden höhere Erträge zu entlocken. Die ersten Versuche sind allerdings vielversprechend, wenn auch noch lange nicht ausgereift.«
    »Ihr Dünger soll für Otano besonders geeignet sein.« Kando überging Merliks Einwand. »Sie haben mit Pflanzen und Bodenproben von hier experimentiert. Was hat Sie an dieser Welt so sehr interessiert?«
    »Die Möglichkeiten und natürlich das Klima«, antwortete Merlik sofort. Auf diese Frage hatte er sich gut vorbereitet. »Wie Sie wissen, haben wir damit begonnen, uns die alten Welten unseres Reiches zurückzuholen, die vor Jahrhunderten von den Starr okkupiert worden sind. Etliche dieser Welten haben ähnlich karge Bodenverhältnisse wie Otano. Falls es auf ihnen nicht gerade wichtige Bodenschätze zu heben gibt, sind sie wirtschaftlich nicht allzu nützlich. Stellen Sie sich aber vor, es gelänge uns, die Böden dieser Welten fruchtbar zu machen und dort dieselben exotischen Früchte und Getreidesorten anzubauen, die hier auf Otano wachsen und im Reich zunehmend begehrter werden. Das würde eine zusätzliche Einnahmequelle schaffen, ebenso wie einen Versorgungsengpass ausmerzen. Das ganze Reich hätte Vorteile davon.« Er sah den Patriarchen lächelnd an, der ihm aufmerksam zuhörte. »Die Jungpflanzen, die auf den anderen Welten angebaut werden sollen, würden natürlich hier gezogen. Dazu muss aber zu allererst der hiesige Ertrag gesteigert werden.«
    Kando machte eine zustimmende Geste. »Weshalb liegt Ihnen ausgerechnet Otano so sehr an den Herzen?«, wollte er wissen.
    »Es ist eine Herausforderung an mein Können als Biochemiker. So schwierige Bedingungen finden sich auf keinem anderen Planeten des Reiches. Und sie sind denen der ehemaligen Starr-Welten, von denen ich sprach, am ähnlichsten. Ich gebe zu, Ihre heutige Einladung freut mich auch aus dem Grund, da sie mir die Gelegenheit gibt, Sie zu bitten, mir einige Feldversuche hier zu gestatten, sobald mein Dünger das Experimentierstadium hinter sich hat.«
    Kando nickte bedächtig. Trotzdem konnte Merlik ihm ansehen, dass ihm diese Bitte überaus gefiel. Wenn Merliks Anbaupläne funktionierten, würde Otano eine reiche Welt werden – und das Haus Lovinar eine nicht unbedeutende Aufwertung erfahren. Natürlich stand Merlik als dem Erfinder des besagten Düngers ein beträchtlicher Anteil am daraus
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