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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster
Autoren: M’Raven
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Jetzt sind wir schon so tief gesunken, dass wir Plünderungen begehen , dachte Captain Dana Frost, Kommandantin des Sondereinsatzkreuzers STERNENFAUST II missmutig.
    Sie hatte den Auftrag erhalten, zusammen mit zwei Leichten Kreuzern als Begleitschutz für einen aus fünf Schiffen bestehenden Konvoi von Forschungsschiffen zu fungieren, die auf Mantis VI die Überreste der mantidischen Zivilisation und Technik genauestens untersuchen sollten. So lautete die offizielle Bezeichnung der Mission. Im Klartext lautete der Auftrag, alles zu sichern, was in irgendeiner Weise nützlich sein konnte. Insbesondere sollten sie versuchen, die in den Computern der wissenschaftlichen und technischen Abteilungen gespeicherten Daten zu kopieren. Seit die Mantiden vor ein paar Monaten mit Hilfe der Basiru-Aluun vor den Dronte geflüchtet waren, galten ihre Planeten als verlassene Welten, die man nach Meinung der Regierung getrost ausbeuten konnte.
    Politisch betrachtet war das auch durchaus in Ordnung. Immerhin waren die Mantiden vor den Dronte geflohen, anstatt ihre Bündnispartner im Krieg zu unterstützen. Damit hatten die Insektoiden – nach einer weit verbreiteten Auslegung – zuerst die Allianz zerbrochen. Aber damit musste Dana Frost ja nicht übereinstimmen.
    Dabei wissen wir nicht einmal, wohin die Mantiden verschwunden sind, ob sie vielleicht zurückkehren oder eines Tages ihr Eigentum auf dieselbe Weise abholen, wie sie sich aus dem Staub gemacht haben. Trotzdem haben die Verantwortlichen ihre Welt zum Plündern freigegeben. Und das, obwohl die Mantiden unsere Verbündeten waren und genau genommen noch sind …
    Allerdings waren die Menschen nicht die einzigen, die so dachten, wie Dana fairerweise zugeben musste. Auch die J’Ebeem und Starr hatten Plünderkommandos geschickt, die sich ungeniert bedienten, wobei die Starr besonders eifrig bei der Sache waren. Die J’Ebeem hielten sich weitgehend zurück, was Dana darauf zurückführte, dass sie unter dem Kommando von Siron Talas standen, einem Schlachtkreuzerkommandanten, der nicht immer mit den Maßnahmen seiner Regierung einverstanden war und nach menschlichen Maßstäben das war, was man einen anständigen Kerl nennen konnte.
    Dana beobachtete, wie die Wissenschaftler, die mit ein paar Frachtkreuzern nach Mantis VI gekommen waren, in ein Gebäude eindrangen, in dem sich ein Forschungsinstitut der Mantiden befunden hatte und schüttelte den Kopf. Aber im Gegensatz zu Siron Talas hatte sie auf die Handlungen der Wissenschaftler und Techniker keinen Einfluss. Die STERNENFAUST II war nur für deren Schutz zuständig. Und da die Dronte, die sich bereits auf Mantis befunden hatten, inzwischen längst tot waren, dahingerafft durch ein speziell für sie konstruiertes Virus, gab es hier keine Gefahren mehr, vor denen man sie hätte schützen müssen.
    Deshalb hatte Dana die Gunst der Stunde genutzt, sich ein bisschen die Beine zu vertreten. Da die STERNENFAUST und ihre Crew ohnehin nichts weiter zu tun hatte, als darauf zu warten, dass die Wissenschaftler ihren Auftrag beendeten – was noch ein paar Wochen dauern würde – hatte sie sich und ihren Leuten großzügigen Landgang genehmigt.
    Es wäre höchst interessant zu erfahren, wohin genau die Basiru-Aluun die Mantiden gebracht haben , versuchte sie, ihre Gedanken in andere Bahnen zu lenken.
    Nach allem, was man bisher wusste, waren die Mantiden, die ursprünglich aus dem Weltraumsektor hinter Wurmloch Alpha stammten, vor über 2000 Jahren ein Hilfsvolk der Dronte gewesen. Die Basiru-Aluun hatten sie damals dafür bestraft, waren aber inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass sie damit nicht ganz korrekt gehandelt hatten – milde ausgedrückt. Aus diesem Grund hatten sie quasi als nachträgliche Entschuldigung die Mantiden nun gerettet, indem sie sie mit Lichtbrücken – überaus leistungsfähigen Transmittern – zu einem anderen Ort brachten, den die Mantiden als »neue Heimat« bezeichneten.
    Trotzdem wissen wir nicht, ob das nur eine vorübergehende oder doch eine dauerhafte Lösung ist , beharrte Dana. Was wir hier tun, ist in meinen Augen ein Verbrechen! Und mein Schiff muss auch noch ein Teil davon sein!
    Doch sie hatte darauf nun mal keinen Einfluss. Sie war Soldatin und musste die Befehle ihrer Vorgesetzten und der Regierung befolgen. Bei näherer Betrachtung war das Plündern der Mantiden-Welt bis zu einem gewissen Grad sogar eine logische Vorgehensweise. Die Solaren Welten konnten es sich nicht leisten, die
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