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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster
Autoren: M’Raven
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zu schätzen«, antwortete Shorrelorr. »Aber Sie wissen selbst, welch wichtige Technologie in diesem einen Schiff steckt. Mit Sicherheit befindet sich darin noch viel mehr, was die Sundaif auch Ihnen vorenthalten haben. Genau das könnte uns allen – nicht nur den Starr – die Möglichkeiten geben, niemals wieder einen Gegner wie die Dronte fürchten zu müssen. Das müsste auch in Ihrem Interesse sein.«
    »Ich stimme Ihnen zu, Kommandant«, antwortete Dana. »Aber ich gebe zu bedenken, dass auch die Technologie der Sundaif nicht in der Lage war, ihr Volk davor zu bewahren, von den Dronte fast vollständig vernichtet zu werden. Ich schlage vor, Sie versuchen erst einmal, die verborgenen Abwehrmechanismen zu entdecken und zu deaktivieren, so weit das möglich ist, bevor Sie zu drastischen Maßnahmen greifen. Wie ich die Sundaif kennengelernt habe, würden sie eher ihr Schiff vernichten als es Unbefugten in die Hände fallen zu lassen – die wir ja genau genommen sind. Wenn Sie das Schiff beschießen, riskieren Sie im günstigsten Fall nur Ihr eigenes Schiff, im schlimmsten aber alle anderen mit dazu, die sich zurzeit auf dem Raumhafen befinden.« Dana beugte sich ein wenig vor, um ihren Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Kommandant Shorrelorr, Ihr Volk ist erheblich dezimiert worden, und gerade haben Sie neun weitere Leute verloren. Können Sie es sich wirklich leisten, die Sicherheit Ihres gesamten Schiffes und seiner Besatzung zu riskieren für die vage Möglichkeit, in das Sundaif-Schiff zu gelangen?«
    Shorrelorr schwieg nachdenklich. Nur sein Kopf zuckte für menschliche Begriffe hektisch hin und her, was aber eine ganz normale Geste für einen Starr war. Dana drängte ihn nicht weiter. Sie war sich sicher, dass der Starr-Kommandant jedes weitere Argument als eine taktisch platzierte Entmutigung auslegen würde; mit dem Ziel, die FREIHEIT für die Solaren Welten zu beanspruchen. Doch offensichtlich war Shorrelorr intelligent genug, die Logik ihrer Argumente zu erkennen.
    »Sie haben recht, Captain Frost«, sagte er schließlich. »Ich werde meine Leute anweisen, das Sundaif-Schiff vorerst in Ruhe zu lassen.« Er unterbrach die Verbindung ohne ein weiteres Wort.
    »Wenigstens etwas«, bemerkte van Deyk, doch seine Stimme hatte einen skeptischen Unterton. »Mir gefällt allerdings das Wörtchen ›vorerst‹ nicht, das er gebraucht hat.«
    »Mir auch nicht, I.O. Aber vorerst werden wir uns wohl damit begnügen müssen.«
    »Captain, ein Spruch von den Wissenschaftlern kommt gerade herein«, meldete Susan Jamil.
    »Stellen Sie durch.«
    Gleich darauf erschien das Gesicht von Dr. Nils Arroyo auf dem Bildschirm, der die Expedition leitete. »Captain Frost!«, sagte er atemlos. »Wir haben soeben einen Mantiden gesehen! Einen lebenden Mantiden!«
    »Unmöglich!«, entfuhr es Dana spontan. »Alle Mantiden und Sundaif sind von den Basiru-Aluun abgeholt worden. Die Einzigen, die sie zurückließen, waren die Drontewirte. Und die sind durch den auf Mantis VI freigesetzten Virus getötet worden.«
    Zwar hatte der Virus nicht die Körper der Besessenen zerstört, sondern nur die Dronte; aber die so »befreiten« Opfer waren nur noch leere Hüllen ohne Geist, Seele und ohne jegliche Persönlichkeit. Da sie nicht mehr in der Lage waren, sich selbst in irgendeiner Form zu versorgen, zu essen oder zu trinken, waren sie alle an Selenmangel gestorben. Bei ihrer Ankunft auf Mantis VI hatte die STERNENFAUST nur noch die Leichen der Unglücklichen gefunden, die bereits in Verwesung übergegangen waren. Es war mehr als unwahrscheinlich, dass hier noch irgendwo ein lebender Mantide herumlief.
    Dr. Arroyo legte einen gewissen Nachdruck in seine Stimme. »Ich schwöre es Ihnen, Captain, es war ein lebender Mantide!«
    »War?«, wiederholte Dana immer noch ungläubig. »Wo ist er jetzt?«
    Arroyo zuckte mit den Schultern. »Verschwunden. Ich kann es nicht erklären. Eben war er da, im nächsten Moment wieder verschwunden. Wir haben die umliegenden Räume nach ihm abgesucht, aber er ist unauffindbar. Doch er war da, bitte glauben Sie mir!«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Doktor. Ich schicke Ihnen die Marines!«
    Während sie Sergeant Roy Takashi, den Kommandanten der 30 an Bord stationierten Marines, benachrichtigte, überlegte sie fieberhaft, was das wohl zu bedeuten hatte. Falls Dr. Arroyo nicht unter Halluzinationen litt – und dafür gab es keine Anzeichen – so war es mit Sicherheit nichts Gutes. So oder so.
     
    *
     
    Merlik
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