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Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII
Autoren: Alfred Bekker
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weit über das Totenritual hinaus, das für einen gewöhnlichen Kampfpriester oder gar eine der Grabkräfte durchgeführt wurde.
    Ka-Akon galt unter den Orsonen bereits als eine historische Persönlichkeit. Ein Held, der schon zu Lebzeiten beinahe mythische Qualitäten erlangt hatte.
    »Ich fürchte, nichts und niemand wird die Orsonen davon abhalten, ihr Ritual in aller Ausführlichkeit durchzuführen«, glaubte Jennings.
    »Sprechen Sie mit ihnen!«
    »Mit wem denn? Ich müsste meine Worte an Ra-Galan richten – aber wenn ich das in dieser Situation täte, könnte es sein, dass ich damit unser gutes Verhältnis zu den Orsonen aufs Spiel setze. Und für vier auf sich gestellte Menschen auf Debrais VII ist das noch gefährlicher, als ein Angriff der Dronte!«
    »Professor Leslie, was meinen Sie?«, erkundigte sich Marquanteur über Helmfunk bei dem Wissenschaftler, dessen gegenwärtige Position sich etwa fünfzig Meter entfernt in einem Seitenarm jener Höhle befand, in der diese vorgeschobene orsonische Kampfgruppe gerade kampierte.
    »Vertrauen wir darauf, dass die Orsonen die Gefahr am besten einschätzen können«, lautete Leslies Ansicht.
    »Bitte, Sir?« Marquanteur glaubte schon, sich verhört zu haben.
    »Die Dronte schwärmen jetzt mit Infanterie aus«, mischte sich DiMarco ein.
    Er sandte die Anzeigen seines Ortungsgeräts auf die Helmdisplays der anderen Teilnehmer dieser Expedition. Eine schematische Übersicht erschien vor Marquanteurs linkem Auge. Deutlich war die Position der Höhle gekennzeichnet, in der sie sich im Moment aufhielten. Sie lag fast vierhundert Meter unter der planetaren Oberfläche und galt als sicher. Das dazwischen liegende Gestein und Erdreich bildete sowohl einen Schutz gegen direkten Beschuss, als auch gegen die Ortungssysteme der Dronte, über deren Leistungsfähigkeit man allerdings nur indirekte Schlüsse ziehen konnte, indem man sorgfältig beobachtet hatte, bei welchem Verhalten von der anderen Seite eine Reaktion erfolgte.
    Umgekehrt waren natürlich auch die Ortungsmöglichkeiten der Menschen in dieser Tiefe eingeschränkt. Normalerweise wäre es je nach Zusammensetzung des über ihnen liegenden Gesteins sogar völlig unmöglich gewesen, die feindlichen Gleiter auszumachen. Aber glücklicherweise hatte sich die Signatur der Laserwaffen, die von den Dronte bevorzugt benutzt wurden, als sehr durchdringend erwiesen. Die Gleiter der Dronte waren mit entsprechenden Geschützen ausgerüstet worden und daher sehr deutlich zu orten. Schwächere Signaturen deuteten auf ausgeschwärmte Infanterie mit entsprechenden Handwaffen hin. Da die Dronte darüber hinaus auch Projektilwaffen verwendeten, die Weiterentwicklungen der von den Menschen verwendeten Nadler und Gauss-Gewehre darstellten, musste man damit rechnen, dass mindestens anderthalbmal so viele Kämpfer ausgeschwärmt waren, wie sich Strahler-Signaturen anmessen ließen. Zumindest entsprach das den Erfahrungen, die Marquanteur und DiMarco bei ihren bisherigen Begegnungen mit den Dronte-Kampftruppen gemacht hatten.
    Auf den Helmdisplays aller vier Expeditionsteilnehmer war deutlich zu sehen, wie sich die Dronte aufteilten und verschiedene Höhleneingänge ansteuerten.
    »Es wird eine leichte Explosion angezeigt«, meldete DiMarco und interpretierte damit eine deutlich anmessbare seismische Erschütterung, deren Ursprung in der Nähe eines Höhleneingangs liegen musste, der von den Orsonen verschlossen worden war. Jetzt schickten sich die Dronte offenbar an, diesen Eingang wieder zu öffnen.
    »Wir werden versuchen müssen, die Dronte aufzuhalten«, erklärte Marquanteur.
    »Zwei Marines gegen eine hochmodern ausgerüstete Armee?«, fragte Jennings zweifelnd.
    »Sollen wir erst warten, bis die Dronte in einer Position sind, die sie in die Lage versetzt, uns zu vernichten?«
    Bislang hatten sich Marquanteur und DiMarco nach Möglichkeit bei direkten Konfrontationen mit den Dronte zurückgehalten. Schließlich wollten sie unbedingt vermeiden, dass die andere Seite von ihrer Anwesenheit erfuhr.
    Die Orsonen wiederum hatten im Laufe der Zeit eine Kampftechnik entwickelt, die auf Sabotage der Energieversorgung hinauslief. Dass sie mit ihren Luntenschlosswaffen keine Chance gegen die Dronte hatten, lag auf der Hand. Aber zwischenzeitlich hatten die Orsonen es sogar geschafft, den gesamten Planeten energietechnisch lahm zu legen. Ein Schlag, von dem sich die Dronte noch immer nicht ganz erholt hatten. Teile von Debrais City wurden noch
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