Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
seinem schweren, raumtauglichen Panzeranzug spürte Marquanteur weder etwas von der Hitze, noch von den giftigen Dämpfen, die beim Einschmelzen des Metallplastiks entstanden. Der Hitzestrahl fraß sich durch den Gang und verwandelte ihn in eine Gluthölle. Das Gestein an den Wänden schmolz dabei auf. Auf eine Länge von hundert Metern verwandelten sich die Drohnen in Knollen aus eingeschmolzenem Metall.
    Für Minuten war dieser Gang jetzt für jeden Menschen, Orsonen oder Dronte unpassierbar. Tropfen glühenden Gesteins fielen zischend von der Decke und zerplatzten auf dem Boden, wo sie umgehend erkalteten.
    Aus dem rechten Gang zuckten jetzt mehrere Energieblitze. Einer zischte dicht an Marquanteur vorbei, der zweite erfasste ihn voll. Aber für eine gewisse Zeit konnte der Anzug auch Energieschüssen standhalten, wie man aus den kriegerischen Begegnungen mit den Tanjaj-Elitetruppen der vogelartigen Kridan wusste.
    Marquanteur schoss mit dem Thermostrahler zurück.
    Ein Feuerhauch fegte durch den Gang und versengte ihn auf einer Entfernung von fünfzig Meter vollends. Alles, was sich in diesem Abschnitt befand, wurde mindestens für ein paar Sekunden völlig eingeschmolzen oder sofort verdampft. Die jenseits der 50-Meter-Marke liegenden Abschnitte waren nur dadurch weniger stark betroffen, dass der Gang dort einen scharf Knick machte. Die Temperatur war aber auch in den nächsten hundert Metern noch so hoch, dass die meisten Lebensformen dort nicht existieren konnten und technische Systeme in der Regel versagten.
    Die Ortungsanzeigen im Helmdisplay zeigte Marquanteur die Wirkung seiner Aktion.
    »Angriff von mindestens vierzig Kampfdrohnen erfolgreich abgewehrt!«, meldete er an DiMarco.
    Die Dronte schienen erkannt zu haben, dass sie den Orsonen mit dem Einsatz von Kohlenmonoxid nicht mehr beikommen konnten. Jetzt hatten sie ihre Taktik umgestellt auf die Kampfdrohnen, aber dass ihnen irdische Marines begegneten, damit hatten sie nicht rechnen können.
    »Bei mir ist es noch ruhig!«, meldete DiMarco. »Ich verstehe das nicht. Der Gang ist inzwischen freigesprengt.«
    »Vielleicht wollen sie, dass du an die Oberfläche kommst, Pablo – anstatt, dass sie dir ein paar High-Tech-Quälgeister in deine Höhle schicken.«
    »Warum sollte ich ihnen den Gefallen nicht tun? Dass sich Star-Corps-Soldaten auf Debrais befinden, müsste ihnen nach dieser Aktion ohnehin klar sein. Warum ihnen nicht gleich ein bisschen Respekt beibringen?«
    Ein einzelner Marine in einem Panzeranzug stellte eine nahezu perfekte Kampfmaschine dar, die erhebliche Zerstörungskraft besaß und regulären Militärverbänden um einen Faktor von mindestens hundert überlegen war.
    Die Kridan, mit denen die Solaren Welten der Menschheit zweimal einen blutigen Krieg hatten ausfechten müssen, besaßen ähnlich gut ausgerüstete Verbände. Bei anderen Spezies, darunter die Dronte, war das zum Teil nicht genauer bekannt. Aber der Anzug stellte mit seiner Servoverstärkung und den zahlreichen anderen Finessen ein High-Tech-Produkt dar, das nicht so einfach zu kopieren war.
    Für die Dronte schon gar nicht!
    Denn vor acht Jahren, seit diese faustgroßen Parasiten nach und nach die menschlichen Siedler im Trans-Alpha-Gebiet befielen, ihre Bewusstseine töteten und ihre Körper als willenlose Wirte benutzten, hatte es weder im Karalon-System noch auf den anderen menschlichen Kolonien des Sektors auch nur einen einzigen dieser Anzüge gegeben, deren Patente der Far Horizon Konzern hielt. Es war den Dronte also nicht möglich gewesen, diese Technologie einfach zu übenehmen. Entsprechende Anzüge, der von ihnen besiegten sauroiden Starr waren nicht so effektiv und auch nicht einfach für den Gebrauch durch menschliche Körper zu modifizieren.
    Marquanteur legte eine Sprengladung an den Knotenpunkt, an dem er die Angreifer abgewehrt hat, und zog sich zurück.
    Wenig später war die Erschütterung durch die Explosion spürbar. Die Stollendecke stürzte auf eine Länge von mehr als zwanzig Metern ein.
    Weder Drohnen, noch Giftgas konnten sich diesen Weg in nächster Zeit bahnen.
    Aber etwas anders beunruhigte Marquanteur.
    Sein Ortungsgerät zeigte einen Hohlraum an, der langsam aber stetig wuchs.
    Orsonische Grabkräfte! , war dem Marineinfanteristen sofort klar. Da die von den Orsonen bevorzugten Luntenschlosswaffen keinerlei elektromagnetische Signaturen emittierten, war man bei der Ortung auf die viel schwächeren Biozeichen angewiesen, deren Identifizierung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher