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Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII
Autoren: Alfred Bekker
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Helm integrierte Sichtgerät zoomte er sie heran. Am Körperbau war erkennbar, dass es sich um zwei Männer und eine Frau handelte. Einer nahm kurz den Schutzhelm ab, sodass der vollkommen haarlose Kopf sichtbar wurde – bei Menschen die übliche Nebenwirkung eines Drontebefalls. Einer der Männer hatte den Verschluss seines Kampfanzugs ein Stück geöffnet. Eine der hervortretenden Ganglien, über die der faustgroße, unterhalb des Brustbeins in den Oberkörper implantierte Parasit seinen Wirtskörper steuerte, wurde sichtbar.
    Die Frau bediente einen Scanner und tastete damit ein Gebiet im Südwesten offenbar systematisch ab. Weder DiMarcos noch Marquanteurs Position lag gegenwärtig im Erfassungsbereich des Gerätes. DiMarco vermutete, dass die Dronte nach Ausgängen des orsonischen Gängesystems suchten, um sie entweder zu verschließen oder mit aggressiven Drohnen und Giftgas zu füllen.
    Offenbar wurden sie fündig.
    DiMarco fing einen unverschlüsselten Funkspruch auf, in dem einer der Kampfgleiter angewiesen wurde, einen der Stolleneingänge zu verschließen.
    Zwei Gleiter tauchten jetzt am Horizont auf.
    Eine der Maschinen änderte den Kurs, flog im Tiefflug über den Hügel hinweg, auf dem die drei Dronte-Menschen standen und blieb dann in der Luft stehen. Dort gab es einen Stolleneingang, wie DiMarco wusste. Ein dreißig Zentimeter dicker Schlauch wurde ausgefahren, um ein schnell härtendes silikonartiges Material einzufüllen. Die Standard-Methode der Dronte, um die Gänge zu verschließen.
    Unterdessen gesellte sich eine beinahe humanoide Gestalt zu den drei Dronte-Menschen. Die Gestalt besaß drei Arme – zwei links und einen rechts, wobei der rechte Arm dafür deutlich kräftiger war. Das Wesen trug keine Kleidung. Die Außenhaut bestand aus einem Material, das aus der Ferne an einen Panzer aus kleinen Hornplatten erinnerte. Der Dreiarmige trug einen Waffengürtel.
    Als DiMarco erkannte, dass sich die drei unterhielten, schaltete er das Richtmikrofon seines Helms ein.
    Die Dronte übernahmen die Kommunikationsformen ihrer Wirte. Da ihnen selbst die Organe fehlten, um Sprache, Gesten oder irgendwelche anderen Formen der Verständigung zu entwickeln, waren sie darauf auch angewiesen.
    »Diese Maulwürfe haben Hilfe!«, äußerte sich die Frau. »Anders ist es nicht erklärlich, dass sie es geschafft haben, die komplette Energieversorgung des Planeten auszuschalten.«
    »Die Solaren Welten könnten ihre Elitesoldaten auf dem Planeten abgesetzt haben«, stimmte einer der Männer zu. »Warum Debrais VII ihnen so wichtig ist, dürfte auch auf der Hand liegen.«
    »So?«
    »Sie streben doch schon lange nach der Antimaterie-Technik. Angesichts ihrer hoffnungslosen Schwäche könnten die Reste des Arashlan der Starr dazu bereit sein, ihnen diese Technik jetzt zu überlassen. Vielleicht habe sie das auch schon getan.«
    Der Dreiarmige stieß eine Folge sehr tiefer, grollende Laute aus. Ein Translator – die karalonische Weiterentwicklung eines irdischen Fabrikats – übersetzte diese Geräusche in menschliches Solar.
    »Ich halte das für eine Überinterpretation, Stowon!«
    Der größere der beiden Männer verschränkte die Arme vor der Brust. »Die neue Ordnung des Herrn erfordert die Ausrottung der Orsonen.«
    »Geben Sie mir den Befehl, Militäradministrator Stowon, und meine Einheit von Kshagir-Kriegern wird das Problem aus der Welt schaffen.«
    »Das hoffe ich!«, erwiderte Stowon.
    DiMarco hatte von den Kshagir gehört. Die Menschheit hatte vor einigen Jahren vorübergehend Kontakt zu ihnen gehabt. Allgemein bekannt war, dass sie extreme Umweltbedingungen aushalten konnten. Gerüchte besagten, dass sie notfalls sogar in der Lage waren, ähnlich den Mantiden, im freien Raum zu überleben. Woher sie wirklich stammten, war unbekannt. Aber zweifellos konnten sie aufgrund ihrer physiologischen Eigenschaften für die Dronte ideale Elitesoldaten abgeben.
    Im Brustbereich des Dreiarmigen war bei maximalem Zoom für DiMarco eine Narbe erkennbar. Dort musste das Implantat des Dronte-Parasiten eingepflanzt worden sein. Die Ganglien, mit denen dieser seinen Wirt beherrschte, verliefen zum Großteil äußerlich sichtbar am Körper des etwa zwei Meter fünfzig großen Wesens.
    Der zweite Gleiter zog jetzt im Tiefflug einen Kreis über DiMarcos gegenwärtige Position.
    Der Marine wollte nicht abwarten, bis er auf dem Infrarotscanner des Gleiters zu sehen war und ins Visier der Geschütze geriet. Er feuerte das
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