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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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Verschwörung des alten Adels gegen eine fortschrittlich eingestellte Königin, die die überkommenen, nicht mehr zeitgemäßen Klassenschranken überwinden und auflösen wollte. Kukk’tar war nach dem Tod des Generals und dem Scheitern der Putschisten »freiwillig« ins Exil gegangen. Niemand wusste genau, wohin er sich abgesetzt hatte. Qua’la vermutete damals, dass sich ihr älterer Bruder ins Gebiet der Starr abgesetzt hatte.
    Seine Rückkehr war für D’koh Grund genug, besorgt zu sein. Einem Intriganten und machtbesessenen Kerl voller Standesdünkel wie Kukk’tar musste die rasch wachsende Familie von Qua’la und D’koh ein ständiges Ärgernis sein. Erst recht nachdem Qua’la wegen ihrer langen Tätigkeit in der Botschaft der Solaren Welten von der Königin ausgezeichnet worden war. Nun stand sie, die mit einem Bastard wie D’koh verheiratet war, auch noch in der Adelshierarchie höher als ihr älterer Bruder.
    Während sich der Rest von Qua’las Sippe mit ihr über diese Auszeichnung freute, konnte sich D’koh lebhaft vorstellen, wie diese Tatsache im erstarrten Weltbild eines Kukk’tar wirken musste. Seit seiner Rückkehr war die Situation kompliziert geworden, um nicht zu sagen gefährlich …
     
    *
     
    Dana Frost war dem Gleiterpiloten dankbar, dass er sie noch kurz bei ihrem Hotel abgesetzt hatte, damit sie sich umziehen konnte. Zum einen, weil die Klimaanlage die Räume des unterirdischen Forschungskomplexes von TRI-FAR auf frostige Temperaturen kühlte; zum anderen, weil sie weder Jose Malkovitch noch Commodore Kim Ray Jackson einen Grund liefern wollte, hinter ihrem Rücken über sie herzuziehen. Ungeachtet launiger Bemerkungen à la »Komm wie Du bist«-Party.
    TRI-FAR war ein Tochterunternehmen des Far Horizon Konzerns, an dem die irdische Administration der Solaren Welten mit fast dreißig Prozent beteiligt war.
    Eines von zahllosen Beispielen für das unentwirrbare Gestrüpp an Verflechtungen zwischen Regierung und Privatwirtschaft , dachte Dana.
    Sie befanden sich in einem Besprechungsraum, in dem weniger als ein Drittel der Teilnehmer tatsächlich anwesend war. Der Rest, Wissenschaftler, Militärs, Sicherheitsleute flimmerte von lebensgroßen Bildschirmen und befand sich physisch weit verstreut auf anderen Planeten oder in Raumstationen.
    Jackson hätte einen Herzanfall erlitten, wenn ich hier in T-Shirt, Shorts und Schlappen reinspaziert wäre … , überlegte Dana, als ein weiterer Schirm aufflackerte und das Bild von Admiral Rudenko in überzeugender Drei-D-Darstellung erschien. Und ich wäre wahrscheinlich vor Scham im Boden versunken …
    »Es ist uns gelungen«, dozierte Malkovitch, »dem Datenkristall der Basiru-Aluun einige seiner Geheimnisse zu entreißen.«
    »Das wissen wir bereits, Malkovitch«, unterbrach der Admiral kurz angebunden den Wissenschaftler.
    Moment mal , fuhr Dana in Gedanken dazwischen, ich weiß, wie üblich, nichts davon …
    »Diese Besprechung findet aus einem anderen Grund statt«, fuhr Rudenko fort. »Wie konnte dieses verdammte Ei aus einem Sicherheitstrakt wie dem Ihren bei TRI-FAR verschwinden?«
    Damit hat Rudenko die ganze Strategie dieses armen Kerls zerschmettert. Erst einmal wollte er das Positive schildern, um die ganze Wucht des Negativen damit etwas abzumildern. So etwas muss man instinktiv beherrschen, sonst bringt man es nicht zum Admiral … Dana empfand für einen kurzen Augenblick so etwas wie Bedauern für Malkovitch, aber nur für einen sehr kurzen Augenblick.
    »Eine Sicherheitslücke, Sir«, meldete sich ein junger Mann in Zivilkleidung von einem der anderen Bildschirme. Er war der Runde als Stanislaw Fuller vorgestellt worden und hatte nach dem Verschwinden des Daten-Eis die elektronischen Aufzeichnungen der TRI-FAR Labore überprüft.
    »Reden Sie weiter«, knurrte Rudenko.
    »Am liebsten würde ich es Ihnen zeigen, Sir …«
    Ohne die Antwort des Admirals abzuwarten, ging der Hauptschirm in der Mitte des Besprechungsraums an und zeigte ein nur von der Notbeleuchtung schwach erhelltes Büro. Darunter spulte ein Timecode die Zehntelsekunden der Uhrzeit und das Datum ab. Es befand sich niemand in dem Raum, der offensichtlich seit längerem nicht benutzt worden war. Die Aufzeichnung übertrug auch Geräusche, denn plötzlich war ein charakteristisches Klacken zu hören. Unmittelbar danach öffnete sich die Tür und ein Mann trat ein. Er kam Dana auf unbestimmte Weise bekannt vor.
    »Aber, das … das kann doch … nicht sein!«,
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