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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff
Autoren: Luc Bahl
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stammelte Malkovitch, der auf den Bildschirm starrte, als sehe er ein Gespenst.
    »Was kann nicht sein, Malkovitch?«, fragte der Admiral ungehalten.
    »Das ist doch Dr. Gensfield … Wie kommt der denn hierher?«
    »Dr. Gensfield, richtig«, sagte Fuller ruhig. »Schauen wir uns erst einmal an, was weiter geschieht.«
    Inzwischen brannte eine Schreibtischlampe und die als Dr. Gensfield identifizierte Person durchwühlte sorgfältig und in aller Ruhe die einzelnen Schubladen.
    »Da«, kommentierte Fuller das Geschehen. »Er hat endlich gefunden, was er suchte. Einen Identcode. Normalerweise gehört so ein Schlüssel in den Safe und nicht in die Schreibtischschublade …«
    Die Bilder liefen jetzt im Schnelldurchlauf ab.
    »Wir überspringen einige Zeit«, sagte Fuller. »Hier haben wir Dr. Gensfield wieder.«
    »Das Sicherheits-Labor«, sagte Malkovitch.
    »Richtig«, sagte Stanislaw Fuller. »Schauen Sie: Mit Hilfe des Identcodes marschiert er einfach hinein, nimmt sich den Datenkristall und verschwindet wieder …«
    »Wo befindet sich dieser Dr. Gensfield jetzt?«, donnerte der Admiral wütend.
    »Er … er arbeitet bei uns … aber …«, sagte Malkovitch fassungslos. »Das kann nicht sein. Er ist ein loyaler Mitarbeiter und außerdem …«
    »Wie loyal er ist, haben wir gerade gesehen«, schimpfte Rudenko mit hochrotem Kopf. »Ist er schon festgenommen? Wo wohnt er?«
    »Das macht wenig Sinn, Sir«, sagte Fuller. »Denn das war nicht Dr. Gensfield. Dr. Gensfield – das wollte Professor Malkovitch sicher gerade sagen – befindet sich seit ein paar Monaten auf einer wissenschaftlichen Exkursion in der Nähe Druillets, wo eines der geheimnisvollsten Relikte der Toten Götter gefunden wurde.«
    »Das Labyrinth der Toten Götter«, sagte Dana halblaut.
    »Richtig, Captain«, fuhr Fuller fort, »Sie sind damals mit der STERNENFAUST als Erste auf dieses Labyrinth gestoßen. Nun – wir konnten uns zwischenzeitlich davon überzeugen, dass Dr. Gensfield sich nach wie vor dort aufhält und auch keine Gelegenheit hatte, das Forschungsschiff zu verlassen.«
    »Aber wenn es nicht Dr. Gensfield war, wer dann?«, fragte der Admiral stirnrunzelnd.
    »Keine Ahnung, Sir. Ein Doppelgänger? Jemand, der dem Doktor täuschend ähnlich sieht …«, antwortete Fuller. »Ein Zwillingsbruder kann es nicht sein, denn Dr. Gensfield hat keine Geschwister. Aber was sagt uns dieser Vorfall?« Er blickte sich fragend in der virtuellen Runde um, wartete aber nicht erst auf eine Antwort, sondern gab sie direkt selbst: »Das biometrische Sicherheitssystem der TRI-FAR-Labore ist veraltet. Jemand mit ähnlichen Merkmalen wie Dr. Gensfield kann ungehindert hier hereinspazieren und einen der wertvollsten Funde stehlen, der der Menschheit in der jüngsten Vergangenheit gelungen ist …«
    »Ja, ja«, knurrte Kim Ray Jackson. »Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Ihre Firma den Auftrag für ein neues Sicherheitssystem erhält. Aber was uns momentan viel mehr auf den Nägeln brennt, ist die Frage, wie wir den Doppelgänger finden?«
    »Wir müssen sein biometrisches Profil mit denen aus allen Meldebehörden auf der Erde abgleichen und das Ganze notfalls auch auf alle anderen Planeten der Solaren Welten ausdehnen«, sagte Stanislaw Fuller.
    »Puh«, stöhnte der Admiral. »Das kann dauern. Bis wir hier alles abgegrast haben, ist der Kerl tausendmal über alle Berge und wir sehen den Kristall nie wieder.«
    »Sir«, sagte Dana an den Commodore gewandt, »steht der Gleiter, mit dem sie mich hergebracht haben, noch in Bereitschaft?«
    »Ja, Captain, wieso?«
    »Vielleicht kann ich die Suche nach der Nadel im Heuhaufen etwas abkürzen.« Sie stand auf. »Sie erlauben, Sir. Es bleibt nicht viel Zeit.«
    Mit einem kurzen Seitenblick zum Bildschirm, auf dem Rudenko zu sehen war, nickte der Commodore kurz. Aber da war Dana bereits aus dem Besprechungsraum gestürzt. Ihr war eingefallen, wo ihr jemand, der wie Dr. Gensfield aussah, schon einmal über den Weg gelaufen war.
     
    *
     
    »Hören Sie Kkiku’h, ich will nicht unhöflich sein, aber wir befinden uns im Anflug auf Tk’qk und während dieses Vorgangs ist es Zivilisten untersagt, die Brücke zu betreten …«
    Die großen, neblig schimmernden, grauen Augen des Kapitäns fixierten den Reporter mit unverhohlener Verachtung. Gleichzeitig beugte sich das Fühlerpaar so weit von Kkiku’h weg, wie es nur möglich war. Eine deutlichere Körpersprache gab es unter Mantiden nicht, um Vorbehalte
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