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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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Anzeigen durchbrochen wurde. Blind war jedoch keiner von ihnen. Die Visiere der Kampfanzüge verfügten über ein umfassendes Sichtverstärkungsarsenal. Wo Lichtverstärkung nicht reichte, nutzte man Infrarot. Notfalls besaßen sie sogar Radar. Da dieser jedoch leicht geortet werden konnte, hatte Takashi seine Benutzung vorerst untersagt.
    »Marines«, hatte der Sergeant am Abschluss der kurzen Einsatzbesprechung noch zu ihnen gesagt, »wir haben es bei diesem Kommandounternehmen nicht nur mit einem Feind zu tun, sondern mit zweien. Aber das macht es uns nur leichter. Ihr kennt das alte Sprichwort: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Noch Fragen.«
    Niemand hatte noch etwas wissen wollen.
    Takashi hatte dann noch unmissverständlich klargemacht, dass sich alle sofort zurückziehen sollten, sobald sie ihr Ziel erreicht hatten. Wer es nicht rechtzeitig zurück zum Shuttle schaffte, müsste zurückgelassen werden.
    Die winzige, orangefarbene Tiefenanzeige am unteren Helmrand zeigte Takashi, dass sich die seltsame, wie eine riesige Ansammlung von Gebäuden geformte Kuppel unmittelbar unter ihm befand. In diesem Moment setzte er auch schon auf.
    Der Rest des Teams folgte schnell. Ein kleiner Kasten wurde auf den Boden gesetzt und eingeschaltet. Mittels Ultraschall maß er die Stärke der Kuppel auf deren Außenseite sie sich befanden. Noch immer herrschte Funkstille.
    Mit einer Handbewegung dirigierte Takashi die Marines in eine bestimmte Richtung und wies auf eine bestimmte Stelle auf dem Boden.
    Schnell schraubten zwei Marines die Einzelteile eines von ihnen mitgeführten Geräts zusammen, das im Wesentlichen aus einem massiven Stativ und einem Rohr zu bestehen schien, dessen Durchmesser beinahe mannsdick war. Die Öffnung des Rohres zeigte auf die von Takashi markierte Stelle. An den Füßen des Stativs begannen sich daumendicke Bohrkerne in das Gestein zu arbeiten. Damit krallte sich Gerät unverrückbar fest.
    Takashi winkte, und vom Antigrav getragen wichen sie von dem Rohr zurück. Jeder suchte hinter einem anderen Vorsprung oder Gebäudeteil Deckung.
    Das Rohr glühte erst dunkelrot, dann immer heller werdend auf und mit einem Schlag begann das Wasser darunter und in der unmittelbaren Umgebung explosionsartig zu verdampfen. Die Druckwelle, die von der hochfrequenten Schwingungskanone erzeugt wurde, ließ das Wasser fünfzig Meter höher wie einen Geysir aus dem Meer hervorschießen. Das Shuttle, das mittlerweile in völliger Dunkelheit über der See schwebte, dessen Pilot Bogdanovich und die zurückgebliebenen Marines, wurden heftig durchgeschüttelt.
    Unten, wo die Druckwelle ihren Ausgang genommen hatte, sprangen einer nach dem anderen die Männer in ihren Kampfanzügen in das freigesprengte Loch der bizarren Kuppel hinab. Vier Marines blieben unter dem Befehl von Korporal Telford an dem Einstieg zurück und sicherten den Rückzug.
    Unter ihnen tobte die Schlacht zwischen den Robotern und den Nachkommen der Frash’rar-Auswanderer. Es war nicht eindeutig zu erkennen, wer gewann. Aber Takashi kam es so vor, als ob die Fisch-Abkömmlinge zurückgedrängt wurden.
    Ab sofort wurden sämtliche Aggregate der Anzüge hochgefahren. Die Funkstille war aufgehoben. Die automatischen Aufzeichnungen der in die Kampfanzüge eingebauten Kameras sollten bei der späteren Auswertung zeigen, wie die Roboter der Unterwasserstadt die Angreifer zurückschlugen. Ähnlich Zitteraalen setzten sie Stromschläge ein, denen die Frash’rar nicht viel entgegenzusetzen hatten.
    Es gelang den Angreifern, die sich durch den Meeresboden gebohrt hatten, zwar immer wieder, mit ihren Explosivgeschossen einzelne Maschinen außer Gefecht zu setzen und gelegentlich sogar einen der Türme zum Einsturz zu bringen, aber das mathematisch präzise, strategische Geschick der Roboter verwandelte die Stadt in eine Art Spielfeld. Immer wieder nahmen sie Einzelkämpfer oder kleine Gruppen der bleichen Wesen in die Zange. Bläuliche Blitze, die kurz aufzuckten, besiegelten dann deren Schicksal.
    Das von Takashi angeführte Kommandounternehmen konnte nur auf einen Effekt hoffen. Schnelligkeit und Entschlossenheit. Zwar leitete das Material ihrer Anzüge keinen Strom. Doch wenn die Energie ausreicht mochte es sein, dass die Panzerung durchschlagen wurde – und sie waren jämmerlich in der Unterzahl.
    Zielstrebig schossen die schwer gepanzerten Marines auf den prägnanten Halbkugelbau zu. Noch bevor sie in seine unmittelbare Nähe kamen, gab Takashi
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