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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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Wracks der GÖTTERFUNKE denn irgendetwas zum Hergang oder Ablauf des Unfalls sagen?«, fragte Susan Jamil, die Kommunikationsoffizierin.
    »Es gab eine direkte Kollision«, sagte Dana. »Hüllenbruch auf der gesamten Breitseite des Frachtraumers. Offensichtlich war die Elektronik des Schiffes so weit lahm gelegt, dass sich noch nicht einmal notfallmäßig irgendwelche Schotts schließen konnten. Die Atmosphäre entwich schlagartig. Die gesamte Besatzung erstickte …«
    »Aber – Ma’am. Ich begreife das nicht«, mischte sich wieder Briggs in die Debatte ein. »Haben die denn alle gepennt? Solch ein Riese, mit dem die GÖTTERFUNKE da aneinander gerumpelt ist, nähert sich doch nicht einfach so – völlig unbemerkt. Die müssen das Ding doch gesehen haben?«
    »Sie haben Recht, Lieutenant. Die Besatzung hat geschlafen. Und zwar tief und fest bis auf die Person, der es zuletzt noch gelungen ist, die kleine Handkamera einzuschalten.«
    »Aber wie ist das möglich?«
    Dana lachte innerlich. Das Chaos und die Disziplinlosigkeit, die auf manchen zivilen Raumschiffen herrschte, war tatsächlich für die meisten Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST unvorstellbar. Sie nahm das als gutes Zeichen. Es war ein gutes Zeichen.
    »Man hat natürlich die Leichen untersucht. Sie waren durch die Bank stark alkoholisiert.«
    »Komasaufen …«, knurrte Mutawesi.
    Dana zuckte mit den Schultern. »Zumindest eines hat der Autopilot der GÖTTERFUNKE noch hinbekommen. Im Moment der Kollision wurde ein automatisches Notsignal abgesetzt. Sonst hätte die Reederei, für die das Schiff fuhr, kaum eine Chance gehabt, das Wrack zu orten.«
    Dana drückte auf einen Knopf und fror die nur wenige Sekunden in einem sich ständig wiederholenden Loop dauernde Aufzeichnung zu einem Standbild ein.
    »Wir – sprich das Star Corps – kommen nur deshalb mit ins Spiel.« Sie zeigte auf eine bestimmte Stelle im Bild. Die kurze, wackelige Aufzeichnung der Handkamera hatte den großen Monitor eines Nahortungssystems im Visier. Auf vielen Schiffen ersetzten diese Bildschirme gewissermaßen die Fenster nach draußen. Auf diesem Monitor war ein Ausschnitt des gigantischen, unbeleuchteten, nur von den Scheinwerfern des Frachtraumers angestrahlten Kolosses zu sehen, des fremden Schiffes, das Sekundenbruchteile später die GÖTTERFUNKE aufgeschlitzt hatte.
    »Ich gebe zu, viel ist nicht zu erkennen«, sagte Dana. »Aber genug, um eindeutig sagen zu können, dass es sich um einen völlig unbekannten Bautyp handelt. Weder Kridan, noch Starr, noch Mantiden, J’eebem oder wen wir sonst noch als raumfahrendes Volk diesseits und jenseits von Wurmloch Alpha kennen, baut solche Schiffe …«
    »Scheint schon etwas älter zu sein …«, murmelte Ashley Briggs.
    »Woran stellen Sie das fest?«
    »Das da«, der junge Offizier stand auf und ging zum Bildschirm, »könnten Einschläge von Kleinstmeteroiten sein …« Sie deutete auf einige undeutliche Farbkleckse.
    »Vielleicht«, erwiderte Dana. Sie konnte nichts erkennen. »Aber das würde bedeuten, dass dieses riesige, unbekannten Schiff schon sehr lange ausschließlich im Normalraum herumfliegen muss … Und es beantwortet nicht die Frage, wer es erbaut hat.«
    »Konnte es denn bisher nicht aufgebracht werden?« Dana stellte zufrieden fest, dass sich Mutawesi wieder mit sachlichen Einwänden an der Einsatzbesprechung beteiligte. »Es muss doch bei der Kollision auch beschädigt worden sein …«
    »Ja und nein, um Ihre Fragen in umgekehrter Reihenfolge zu beantworten. Das dürftige Datenmaterial, das uns zur Verfügung steht«, Dana wies mit einer nachlässigen Geste auf den Bildschirm, »erlaubt uns weder genaue Schlüsse, woher das Schiff kam, noch wohin es weitergeflogen ist …«
    »Ich würde zuerst einmal eine Billardberechnung machen, Ma’am …«, schlug van Deyk vor.
    »Billardberechnung?«
    »Anhand des ursprünglichen Kurses der GÖTTERFUNKE lässt sich zumindest ungefähr der Ort eingrenzen, wo die Kollision stattgefunden hat … Aus der konstruktionsbedingten Lage der Außenkameras des Frachtraumers lässt sich vielleicht errechnen, woher das fremde Schiff gekommen ist. Dann der Aufschlag. Anhand der Beschädigungen des Schiffs lässt sich wahrscheinlich auch errechnen, mit welcher Kraft die Kollision erfolgte. Damit haben wir automatisch auch einen Anhaltspunkt für die Geschwindigkeit des anderen Schiffes …«
    »Müssen wir dafür nicht wissen, welche Tempo die GÖTTERFUNKE hatte«, fragte Dana. »Die
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