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Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe

Titel: Sternenfaust - 037 - Die Stadt in der Tiefe
Autoren: Luc Bahl
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majestätisch langsam – flog. Ich denke, das sollten wir im Hinterkopf behalten …«
    »Glauben Sie denn an solche Geschichten, Captain?«, fragte Bruder William.
    »Darauf kann ich Ihnen nur mit einem entschiedenen Jain antworten«, erwiderte Dana. »Einerseits nein, weil natürlich die Vorstellung von Geistern so überhaupt nicht in unsere Zeit und unser Weltbild passt; andererseits ja, weil schon so manche hartnäckige Legende und Sage irgendwann einmal ein Körnchen Wahrheit preisgegeben hat. Erinnern sie sich nur an das sagenumwobene Troja auf der Erde, von dem die Menschen jahrtausendelang glaubten, es sei eine reine Erfindung alter Geschichtenerzähler …«
     
    *
     
    Lieutenant Commander van Deyk war gerade damit fertig, die Berechnungen von Lieutenant Briggs und Lieutenant Santos zu überprüfen – er hatte keinen Fehler gefunden –, als in dem kleinen Bildschirmfenster am unteren Rand seines Monitors das Symbol aufleuchtete, das ihm die Ankunft einer verschlüsselten Nachricht anzeigte. Die Kryptosoftware erstellte ihm in weniger als einer Sekunde den Klartext, der durch den Bergstrom-Raum gefunkten Botschaft.
    »Captain!«, rief er laut und fügte ein kurzes Auflachen dazu. »Das müssen Sie sich ansehen …«
    Dana trat neben ihn. Er wies auf den Bildschirm.
    »Da …«, sagte er und zeigte auf ein paar Zahlen, »das haben die Lieutenants Briggs und Santos vor über einen halben Stunde ausgerechnet. Ich bin gerade mit der Überprüfung fertig und konnte keinen Fehler finden. Und dieses Ergebnis kam gerade als verschlüsselter Bergstrom-Funkspruch von der Einsatzleitung des Star Corps auf der Erde …«
    »Hm«, murmelte Dana, »da haben sich zwei gewisse Lieutenants wohl eine Belobigung verdient … In der Einsatzleitung hat sich bestimmt ein gutes Dutzend hoch spezialisierter Fachkräfte, ausgerüstet mit den schnellsten und besten Rechnern der Welt mit dem Problem der Kursprognostik beschäftigt …«
    Van Deyk nickte. »Das denke ich auch, Ma ‘am. Die Ergebnisse weichen erst in der zehnten Stelle hinterm Komma voneinander ab«, ergänzte van Deyk.
    »Also immer vorausgesetzt, es handelt sich beim FLYING DUTCHMAN II um ein Objekt, das nicht mehr in der Lage ist, willkürlich seinen Kurs zu wechseln, dann wissen wir jetzt, wo wir den Schrotthaufen suchen müssen.«
    »Der Name ist gut, Captain«, erwiderte van Deyk.
    »Ist aber nur für den internen Gebrauch an Bord bestimmt …«, erinnerte sie und wandte sich an Lieutenant Santos. »Ruder, folgender Kurs …«
     
    *
     
    Einige Tage später
     
    Niemand an Bord der STERNENFAUST machte sich etwas vor. Trotz der mit großer Sorgfalt durchgeführten Berechnungen, umfasste das Zielgebiet immer noch ein Gebiet, das viele Millionen Kilometer lang und einen Durchmesser aufwies, der fast so groß war wie die Strecke von der heimischen Erde zum Mond.
    Und obwohl die neue STERNENFAUST über die ausgefeiltesten Orteranlagen verfügte, die die Menschheit kannte, glich ihre Suche, als sie das Zielgebiet erreicht hatten, in dem sie das Geisterschiff vermuteten, der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
    Die trigonometrischen Berechnungen glichen, als van Deyk sie erneut versuchte zu präzisieren, einer seitlich liegenden Sanduhr. Im grob vorgegebenen Zielkanal, den er sich in einer 3D-Simulation wie eine gigantische Röhre darstellen ließ, schwebte die Sanduhr fast auf der Mittelachse.
    »An dieser Stelle«, er zeigte auf das schmale Mittelstück der Sanduhr, »ist die rechnerische Wahrscheinlichkeit am größten, dass wir auf den FLYING DUTCHMAN II stoßen …«
    »Probieren wir es aus«, sagte Dana und gab der Ortung Befehl, diesen Bereich besonders gründlich abzutasten. Gleichzeitig näherte sich die STERNENFAUST dem Zielgebiet mit einer Fahrt von knapp 0,2 LG.
    Erschwert wurde die Suche dadurch, dass sich in diesem Raumsektor vor allem zahllose Kleinstplaneten, Asteroiden und ähnliche Objekte befanden, die hier wie über ein riesiges galaktisches Schuttfeld verteilt waren. Es gab hier kaum Sonnen oder sonnenähnliche Gasballungen, die Licht oder andere Strahlen produzierten.
    Eine triste, ungemütliche Region , dachte Dana, wenn sie die dreidimensional dargestellten Nahraumkarten mit den ebenso produzierten aktuellen Orterergebnissen verglich. Hier möchte man wirklich nicht begraben sein. Eine Art galaktisches Trümmer- oder Ruinenfeld … Sie spürte einen unerklärlichen, inneren Widerstand gegen den Sektor, in dem sie sich
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