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Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe

Titel: Sternenfaust - 031 - Die Feuerprobe
Autoren: M’Raven
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Position zu bestätigen.
    »Auch ich bestätige, dass dieses Kind alle Merkmale der No’isala trägt«, sagte KaraGai und legte das kleine Wesen zurück in seine Wabe. »Aus welcher Familie stammt sie?«
    »Aus der Familie Dan.«
    »Ich werde die Geburt der No’isala NoiDan ins Logbuch eintragen und allen verkünden«, sagte KaraGai feierlich. »Ich wage kaum zu hoffen, dass wir wenigstens einen Kunar an Bord haben?«
    »Sogar zwei«, antwortete der älteste Priester mit einem amüsierten Klicken und winkte die beiden Kunari nach vorn.
    KaraGai blickte die beiden dankbar und erleichtert an. Die Kunari waren die weisesten Sundaif, erkennbar an ihrem vollkommen schwarzen Panzer. Ihre intellektuellen Höchstleistungen waren an dieselbe Gensequenz gekoppelt, die für ihre makellos schwarze Färbung verantwortlich war. Auf dieselbe Weise waren die spirituellen Fähigkeiten und Führungsqualitäten der No’isalas und ihrer männlichen Pendants, der No’isus, genetisch bedingt und gingen ausnahmslos mit dem seltenen blausilbernen Ton einher.
    Die beiden Kunari – eine Frau und ein Mann – verneigten sich respektvoll. »Seid unbesorgt, Kommandantin«, sagte die Frau zu KaraGai. »Die No’isala NoiDan wird durch uns einen angemessenen Unterricht erhalten und ausgebildet werden wie alle No’isalas vor ihr.«
    KaraGai stieß einen leisen Seufzer aus. »Das beruhigt mich sehr. Und es gibt sicher nicht nur mir die Hoffnung, dass die Zwei Einen uns nicht vergessen haben und uns gnädig sind.«
    »Das sind sie immer«, erinnerte eine Priesterin sie sanft. »Schließlich haben sie uns bis hierher am Leben erhalten und beschützt. Sie lassen uns nie im Stich.«
    »Ich weiß. Aber manchmal fällt es mir schwer, das nicht zu vergessen. Besonders nach den jüngsten Verlusten und der ungewissen Zukunft, die vor uns liegt.«
    »Ich verstehe Euch gut«, antwortete die Priesterin. »Aber gebt niemals Euren Glauben an Die Zwei Einen und ihre Macht auf, Kommandantin.«
    »Niemals«, bestätigte KaraGai und verließ gleich darauf die Brutkammer, um der Besatzung und den Passagieren das freudige Ereignis zu verkünden.
     
    *
     
    Siron Talas aus dem Haus Haskano, Kommandant der MOND VON KANASH in der Flotte der ruhmreichen Söhne von Ebeem, betrachtete den Bildschirm und zählte nicht vorhandene Kometen. Sein offizieller Auftrag lautete, das Grenzgebiet zu den Solaren Welten am äußersten Ende des Reiches nach den letzten Friedensverhandlungen mit den Menschen neu zu vermessen und zu katalogisieren und bei dieser Gelegenheit ein wachsames Auge auf die Grenze zu haben.
    Nicht dass es da irgendetwas zu vermessen gegeben hätte, denn diese Grenze hatte sich nicht verändert. Und katalogisiert war sie schon seit über hundert Jahren. Zu bewachen gab es hier auch nichts, weil sich das wichtige Geschehen momentan anderswo abspielte, genauer gesagt in der Nähe des Wurmlochs, das sich im Gebiet der Menschen geöffnet hatte und zu dem fast alle Völker Zugang begehrten.
    Die Flottenverbände der J’ebeem waren alle an strategisch wichtigen Punkten zusammengezogen worden und warteten auf ihren Einsatz. Nur die MOND VON KANASH hatte man ins unwichtigste Hinterland abgeschoben, das es im ganzen Reich zu finden gab.
    Siron wusste nur zu gut warum. Diese Versetzung auf den unbedeutendsten Posten überhaupt war die Strafe des Triumvirats für sein Versagen in der Shisheni-Angelegenheit vor einigen Monaten. Man hatte eine starke Flotte unter Sirons Kommando nach Shishena geschickt mit dem Auftrag, von den Sauroiden das wertvolle Emuyili zu beschaffen.
    Schon Sirons Vorgänger mit diesem Auftrag war daran gescheitert. Die Shisheni dachten nicht im Traum daran, ihren Rohstoff irgendwem zu überlassen. Erst recht nicht aufgeblasenen J’ebeem, die sich aufführten, als wären sie die Herren des Universums. Zwar hatten sich die Shisheni bisher in ihren Erkundungen auf ihr eigenes Sonnensystem beschränkt und eine entsprechend kleine Raumflotte gehabt, die hauptsächlich aus Frachtschiffen und Jägern bestand. Deshalb war das Triumvirat der Überzeugung gewesen, mit ihnen leichtes Spiel zu haben.
    Doch das erwies sich als fataler Irrtum. Die Shisheni waren furchtlos und kompromisslos und besaßen eine Opferbereitschaft, die Siron insgeheim bewunderte. Sie hatten auf bisher nicht bekannten Wegen von der bevorstehenden Invasion erfahren und rechtzeitig alle Emuyili-Vorräte vernichtet, alle Minen gesprengt, sämtliche Produktionsanlagen zerstört und
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