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Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck

Titel: Sternenfaust - 006 - Gefangene der Chaarck
Autoren: Christian Schwarz
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Eierstrom zu dem dafür vorgesehenen Brutnest.
    »Nun erzähle mir, Arachnuck, was gibt es Neues von dem seltsamen fliegenden Riesenobjekt? Ist es wieder aufgetaucht?«
    »Ja, du Unvergleichliche. Und mehr noch. Das fliegende Objekt ist ganz in der Nähe des Palastes gelandet. Wesen sind ihm entstiegen, die aufrecht gehen wie wir Chaarck, sonst aber kaum Ähnlichkeit mit uns haben.«
    »Tatsächlich?Was tun diese Wesen?« Arachnuck bemerkte, dass sich eine Aufregung der Genetischen Mutter bemächtigte, die er noch nie zuvor an ihr bemerkt hatte.
    »Sie warten vor ihrem Flugobjekt, du Großartige. Mehr tun sie vorerst nicht. Es sieht so aus, als warteten sie darauf, dass wir Kontakt mit ihnen aufnehmen. Du in deiner Weisheit wirst wissen, was zu tun ist und uns den richtigen Ratschlag geben.«
    »Sind sie von den Sternen gekommen? Sind es etwa Sternengötter?«
    »Wir wissen es nicht, du Allgegenwärtige. Deswegen ist Vorsicht geboten. Bedenke aber bei deiner Entscheidungsfindung, dass es nicht wenige Priester gibt – auch der Ersten Ordnung –, die diese Wesen für Abgesandte des furchtbaren geflügelten Dämons Chaa-Chaa halten, weil sie ebenfalls fliegen können. Diese Priester wollen die Fremden deswegen bekämpfen.«
    Die Genetische Mutter drehte unter Ächzen und Stöhnen ihren Unterleib etwas, um bequemer zu liegen. »Und was denkst du, Arachnuck?«
    »Ich bin nicht der Ansicht, dass diese Wesen etwas mit dem furchtbaren Chaa-Chaa zu tun haben, du Hervorragende. Sie können zwar fliegen und sind noch hässlicher als Chaa-Chaa selbst. Sie sehen aber doch völlig anders aus als wir Chaarck. Vielleicht kommen sie ja tatsächlich von den Sternen. Ich denke, dass wir erst mal friedlichen Kontakt mit ihnen aufnehmen sollten und abwarten, was sie von uns wünschen.«
    »Ja, Arachnuck, du hast Recht. Ich bin der gleichen Ansicht. Nehmt Kontakt mit diesen seltsamen, fliegenden Wesen auf. Und wenn sie hehre, friedliche Absichten haben, dann möchte ich Ihnen eine Audienz gewähren. Ich muss unbedingt wissen, ob diese Wesen tatsächlich von den Sternen kommen. Das klingt unheimlich aufregend.«
    Arachnuck erschrak zutiefst. »Eine Audienz, du Hervorstechende? Das darfst du nicht, das ist zu gefährlich. Was ist, wenn sie dir etwas antun? Du allein bist die Zukunft unseres Volkes, niemand sonst. Du bist unersetzlich. Außerdem hat noch niemals zuvor ein anderes intelligentes Wesen als der Genetische Vater die Genetische Kammer betreten. Kein anderer Chaarck darf dich von Angesicht zu Angesicht sehen. Und jetzt sollen das völlig fremde Wesen tun? Verzeih, du Allsehende, aber das wäre … Unrecht!«
    Die Genetische Mutter sah Arachnuck lange an. »Was Recht und was Unrecht ist, bestimmt auf dieser Welt nur eine«, sagte sie endlich, »die Genetische Mutter. Solltest du das vergessen haben, Arachnuck? Ich bin die wahre Herrin von Chaarck-Welt, auch wenn du manchmal glauben magst, du seist es. Es bleibt also dabei, was ich gesagt habe. Nehmt zuerst friedlichen Kontakt mit ihnen auf. Danach werde ich weitere Bitten aussprechen.«
    Arachnuck klapperte zustimmend mit den Kieferzangen und bog die Augenfühler als Zeichen seiner Hochachtung nach vorne. »Es sei, wie du sagst, du Allgebärende.«
    Er hatte ein schlechtes Gefühl dabei, aber schlussendlich musste er sich ihrem Willen beugen. Die »Bitten« der Genetischen Mutter waren nichts anderes als Befehle, denen zu entsprechen waren. Ihr Wort war Gesetz.
     
    *
     
    »Langsam dürfte sich bei den Brüdern dort unten mal was tun«, murrte David Stein, der es sich auf einem kleinen Schemel leidlich bequem gemacht hatte und sein Gesicht in die angenehm wärmende Sonne hielt. »Jetzt sitzen wir schon einen geschlagenen dreiviertel Tag hier.«
    »Haben Sie noch etwas Geduld, Lieutenant«, erwiderte Bruder William. Der schlanke, braunhaarige, fast etwas asketisch wirkende 27-jährige Christophorer war die Ruhe selbst. Er reckte sich in der leichte Brise, die über das Plateau strich. »Die Chaarck müssen erst einmal mit der neuen Situation klar kommen und sich besprechen. Danach passiert sicher etwas.«
    Captain Dana Frost, die im Schatten der Landefähre saß und in einem eBook schmökerte, blickte auf. »Was ist los, Ortung? So ungeduldig kenne ich Sie ja gar nicht. Wenn Ihnen langweilig ist, sollten Sie es machen wie ich: einfach ein gutes Buch lesen.«
    »Aye, Captain, ich werde Ihrem Rat folgen. Könnten Sie mir etwas empfehlen?«
    »Zum Beispiel das hier, Lieutenant«,
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