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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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bemessen veraltet war, drei Mikrometer von der Verbindungsstelle entfernt eine Bruchnaht entstehen würde.
    Plötzlich zog sich ein Grinsen über Stens Gesicht. Da er sich ohnehin schon auf verbotenem Terrain bewegte …
    Er malte mit dem Lichtgriffel zwei Stäbe aus Stahllegierung auf den Schirm und änderte die Inputfunktion zu JOB PROGRAMM. Dann schaltete er die Funktion des Stifts auf SCHWEISSEN um. Ein paar rasche Bewegungen, und irgendwo auf Vulcan wurden zwei Metallstäbe miteinander verschweißt.
    Vielleicht war es ohnehin nur eine simulierte Übung.
    Der Bildschirm wurde gelöscht, und Sten wartete voller Spannung, bis er wieder aufflackerte und die Mitteilung AUFGABE ZUFRIEDENSTELLEND GELÖST einblendete. Er war fertig. Noch einmal flitzten Stens Finger über die Tastatur. In Windeseile kappte er sämtliche illegalen Verbindungen, klinkte sich wieder in den Schulcomputer ein, der sich gerade erschöpft ins WARTEPROGRAMM retten wollte, und rief das AUFGABE ZUFRIEDENSTELLEND GELÖST aus dem Speicher seines Terminals ab. Dann schaltete er alles aus. Aufspringen und zur Tür hinausstürzen war eins.
     
    »Ehrlich gesagt, meine Herren«, verkündete Baron Thoresen, »mache ich mir eher Sorgen um die Gesundheit unserer Company, als um irgendwelche Verstöße des R&D-Programms gegen irgendwelche eingebildeten ethischen Grundsätze des Imperiums.«
    Eigentlich hatte es nur eine Routinesitzung des Aufsichtsrats sein sollen, ein ganz gewöhnliches Treffen des sechsköpfigen Gremiums, das die Schicksale von beinahe einer Milliarde Menschen lenkte. Dann hatte der alte Lester jedoch ganz beiläufig seine Frage losgelassen.
    Thoresen hatte sich erhoben und marschierte jetzt plötzlich auf und ab. Die Aufmerksamkeit der Mitglieder wurde ebenso von der stämmigen Gestalt des Direktors wie auch von seiner polternden Stimme und seiner Autorität in Bann gehalten.
    »Es tut mir leid, wenn meine Äußerungen unpatriotisch klingen, aber ich bin Geschäftsmann, kein Diplomat. Wie schon mein Großvater vor mir glaube ich an nichts anderes als an die Company.«
    Nur einer seiner Zuhörer zeigte sich nicht beeindruckt. Lester. Vertraue niemals einem alten Dieb, dachte der Baron. Der Kerl hat seine Schäfchen bereits im Trockenen und kann sich erlauben, den Ehrenmann rauszuhängen.
    »Sehr eindrucksvoll«, sagte Lester. »Doch wir – die Mitglieder des Aufsichtsrats – haben Sie nicht nach einem Treueschwur gefragt. Wir wollten etwas über die weiteren Kosten von Projekt Bravo erfahren. Sie haben sich geweigert, uns Genaueres über Sinn und Zweck Ihrer Experimente mitzuteilen, verlangen aber ein ums andere Mal zusätzliche Finanzmittel. Ich habe mich nur erkundigt, ob es womöglich eine militärische Verwendung gibt, um vielleicht an die eine oder andere Subvention aus den Töpfen der imperialen Programme heranzukommen.
    Der Baron sah Lester nachdenklich, aber unbeeindruckt an. Letztendlich war Thoresen der Mann mit sämtlichen Karten in der Hand. Doch er hütete sich davor, dem mit allen Wassern gewaschenen Nahkämpfer auch nur die kleinste Lücke in seiner Deckung zu gewähren. Er wusste auch, dass er mit Drohungen nicht weit kam. Lester hatte zu viel mitgemacht, um sich noch vor irgend etwas zu fürchten.
    »Ich bin für Ihre Anstrengung überaus dankbar, ebenso wie über Ihre Sorge hinsichtlich der notwendigen Ausgaben. Trotzdem ist dieses Projekt für unsere Zukunft viel zu wichtig, als dass ich eine undichte Stelle riskieren könnte.«
    »Höre ich da so etwas wie Misstrauen heraus?«
    »Nicht Ihnen gegenüber, meine Herren, seien Sie nicht albern.
    Doch wenn unsere Konkurrenten etwas von den Zielen des Projekts Bravo erfahren, können nicht einmal meine engen Verbindungen zum Imperator sie davon abhalten, uns die Früchte unserer Arbeit wegzunehmen – und uns damit zu ruinieren.«
    »Selbst wenn es eine undichte Stelle gäbe«, hakte ein anderes Mitglied nach, »hätten wir immer noch die Option, den Nachschub an AM 2 , zu drosseln.«
    »Jedenfalls wenn Sie ihre engen, persönlichen Verbindungen zum Imperator spielen lassen«, ergänzte Lester glattzüngig.
    Der Baron lächelte gequält.
    »Nicht einmal ich würde mich derart auf eine Freundschaft verlassen. AM 2 , ist die Energiequelle, durch die das Imperium und der Imperator selbst blühen und gedeihen. Sonst niemand.«
    Stille. Sogar Lester schwieg. Der Geist des Ewigen Imperators beendete die Unterhaltung. Der Baron warf noch einen Blick in die Runde und fuhr in
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