Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
werden?«
    »Doch, doch. Wenn ich nur rauskriegen würde, wo … die meisten dieser verdammten Sensoren sind kaputt, oder jemand hat Bier hineingeschüttet. Wenn ich jedes Mal einen Credit kriegen würde, wenn jemand …«
    Seine Stimme wurde immer leiser, während er versuchte, das Leck zu lokalisieren. Die Suche per Computer brachte ihn immer näher heran, Rohr für Rohr, Leitung für Leitung.
    »Mist. Um da ranzukommen, müssen wir uns umziehen. Das läuft um diese Laboratoriumskuppel herum – ach du Schreck!«
    Das Diagramm, das er gerade durchging, ließ sich nicht weiter bewegen. Rote Buchstaben blinkten auf: JEDEN ZWISCHENFALL IN VERBINDUNG MIT PROJEKT BRAVO DIREKT AN THORESEN WEITERLEITEN.
    »Aber warum macht es jetzt …«, wunderte sich sein Assistent, unterbrach sich dann jedoch, als er merkte, dass ihn der Cheftechniker ignorierte.
    »Diese blöden Manags. Wegen jedem Dreck wollen sie persönlich um Rat gefragt werden …« Er holte das Verzeichnis auf den Schirm, fand Thoresens Kode, drückte auf die Eingabe-Taste und lehnte sich abwartend im Stuhl zurück.
     
    Als sie den Raum verließen, schüttelte der Baron jedem einzelnen seiner Aufsichtsratsmitglieder die Hand, erkundigte sich nach der Familie, schlug ein gemeinsames Abendessen vor oder lobte einen besonders guten Vorschlag. Bis Lester an die Reihe kam.
    »Ich bin froh, Sie dabeizuhaben, Lester, auch wenn Sie es nicht glauben. Ihre Klugheit übt unbestritten einen wegweisenden Einfluss auf den weiteren Kurs unseres …«
    »Ziemlich gutes Ausweichmanöver, Thoresen. Hätte ich auch nicht besser hingekriegt.«
    »Aber ich bin Ihnen doch nicht ausgewichen, mein Bester. Ich habe nur …«
    »Selbstverständlich haben Sie nur. Heben Sie sich die Schmeicheleien für die anderen Narren auf. Wir beide wissen unsere Positionen besser einzuschätzen.«
    »Schmeicheleien?«
    »Schon gut.« Lester schob sich an ihm vorbei, drehte sich jedoch noch einmal um. »Ich hoffe, Sie nehmen es nicht persönlich, Thoresen. Genau wie Ihnen liegt mir nur das Wohlergehen unserer Company am Herzen.«
    Der Baron nickte. »Ich würde niemals etwas anderes von Ihnen erwarten.«
    Thoresen sah dem alten Mann nach, wie er davonhinkte. Alte Halunken werden kindisch, dachte er. Was war denn noch persönlicher als Macht?
    Als hinter ihm ein diskretes Summen erklang, drehte er sich zur Quelle des Geräusches um und streckte den Zeigefinger aus. Sechs Regale mit offensichtlich antiken Büchern schoben sich zur Seite und gaben eine Computerkonsole frei.
    Mit drei gemächlichen Schritten stand er davor und nahm den eingehenden Ruf entgegen. Auf dem Bildschirm wurde der Cheftechniker sichtbar. »Wir haben ein Problem, Sir, hier in FK 26.«
    »Berichten Sie«, sagte der Baron nickend.
    Der Cheftechniker tippte auf seiner Tastatur herum, der Bildschirm teilte sich, und die Details des Lecks in der Pinte scrollten über die eine Hälfte. Der Baron verstand sofort. Den Berechnungen des Computers zufolge würde das tödliche Gas die Freizeitkuppel innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten ausfüllen.
    »Warum bringen Sie das nicht in Ordnung, Techniker?«
    »Weil der blöde Computer mir ständig ›Projekt Bravo, Projekt Bravo‹ signalisiert«, knurrte der Cheftechniker. »Sobald ich Ihre Zustimmung habe, ist das Ding in Nullkommanix repariert, das merkt keine … Ich meine, ich würde es sofort reparieren lassen.« Der Baron dachte einen Augenblick nach.
    »Kommen Sie denn wirklich nicht auf einem anderen Weg an das Leck heran – außer durch das Projektlabor? Warum schicken Sie keinen Instandsetzungstechniker im Anzug raus?«
    »Bringt nichts. Die Leitung ist so verzogen, dass wir sie sofort abkoppeln müssen. Wir müssen in dieses Labor.«
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen.«
    Der Cheftechniker erstarrte. »Aber … dieses Leck wird sich nicht auf FK 26 beschränken. Das verdammte Fluor reagiert mit allem möglichen und frisst sich dann durch alles bis auf Glaswände.«
    »Dann weg mit Sechsundzwanzig.«
    »Aber … da sind an die vierzehnhundert Leute …«
    »Befolgen Sie Ihre Befehle.«
    Der Cheftechniker starrte Thoresen ungläubig an. Dann nickte er und schaltete ab.
    Der Baron seufzte. Er durfte nicht vergessen, der Personalabteilung mitzuteilen, den Anwerbungsquotienten für ungelernte Arbeiter hochzusetzen. Dann überdachte er die Geschichte noch einmal, um sicherzugehen, dass er nichts übersehen hatte.
    Es gab ein Sicherheitsproblem. Der Cheftechniker – und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher