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Stern der Rebellen

Stern der Rebellen

Titel: Stern der Rebellen
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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natürlich auch seine Assistenten. Er könnte die Männer versetzen, oder, was noch einfacher war … Thoresen wischte das Problem zur Seite. Auf dem Bildschirm flammte die Speisekarte für sein Abendessen auf.
     
    Der Cheftechniker pfiff tonlos vor sich hin und trommelte leise mit dem Fingernagel auf den Bildschirm. Sein Assistent stand unschlüssig neben ihm.
    »Äh, müssen wir denn nicht …?«
    Der Cheftechniker sah ihn an, sagte dann aber lieber doch nichts. Er drehte sich vom Terminal weg und entriegelte mit raschen Handgriffen das grellrote Tastenfeld mit der Aufschrift NOTMASSNAHMEN.
    Sten setzte über einen wütenden Tech hinweg und rannte weiter durch den Korridor. Kurz vor dem Eingang zur Pinte , wo er seine Karte aus der Tasche zog, stellte sich ihm der junge Wachmann in den Weg.
    »Ich habe das genau beobachtet, Bursche!«
    »Was denn?«
    »Was du mit dem Tech gemacht hast. Hat man dir keine Manieren beigebracht?«
    »Meine Güte, Sir, er ist ausgerutscht. Da muss jemand was auf dem Gleitband verschüttet haben. Das ist von hier aus nicht so gut zu sehen. Besonders für einen älteren Mann.« Er sah aus, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    Der Wachmann wollte gerade ausholen, da hielt ihn sein Partner am Handgelenk fest. »Schon gut. Das ist Stens Junge.«
    »Trotzdem müssen wir … Ach, geh schon. Mig. Geh rein!«
    »Vielen Dank, Sir.«
    Sten trat vor die Schleuse und streckte seine Karte dem Lesegerät entgegen.
    »Mach nur so weiter, Bursche. Weißt du, was dann passiert?« Sten wartete.
    »Du wirst davonlaufen. Zu den Delinqs. Und dann jagen wir dich. Weißt du, was wir mit denjenigen machen, die wir schnappen? Wir löschen ihre Gehirne.«
    Der Wachmann grinste.
    »Dann sind sie ganz zahm. Manchmal überlassen sie uns die Mädchen für ein paar Schichten … bevor sie sie auf die Gleitbänder rausstellen.«
    Plötzlich kreischte die Hydraulik verborgener Mechanismen auf, und die Schotten zur Kuppel sausten krachend vor die Eingangstür. Sten hechtete zur Seite und ging zu Boden.
    Er sah die beiden Wachmänner an, wollte etwas sagen … Dann folgte er ihren Blicken zu den roten Blinklichtern über dem Eingang:
    EINGANG VERSCHLOSSEN … NOTFALL …
    Langsam erhob er sich. »Meine Eltern«, sagte Sten wie betäubt.
    »Sie sind da drin!«
    Dann trommelte er gegen die soliden Stahltüren, bis ihn der ältere der beiden Wachmänner wegzog.
     
    An sechs Segmenten der Kuppel lösten sich die Hochdruckbolzen. Im Brüllen des Sturms, den die ins All entweichende Luft entfachte, war ihr helles Klicken kaum zu hören.
    Der Sog erfasste die Trinkbuden der Pinte und die Leute darin fast wie in Zeitlupe und spie sie durch die Löcher hinaus in die endlose Schwärze.
    Dann erstarb das Heulen des Windes ganz plötzlich wieder.
    Was an Gebäudeteilen, Einrichtung und anderem Inventar noch übrig war, trieb im kalten Glanz der weit entfernten Sonne im All dahin, zusammen mit den seltsam verdrehten Körpern von 1385 Menschen.
    Im Innern der leeren Kuppel, die einmal die Pinte gewesen war, starrte der Cheftechniker aus dem Bullauge der Kontrollkapsel hinaus. Sein Assistent erhob sich von den Bedienungselementen und legte eine Hand auf den Arm des Technikers.
    »Ist ja gut. Es waren doch nur Migs.« Sein Vorgesetzter atmete tief durch. »Stimmt auch wieder. Nur Migs, nichts weiter.«

 
Kapitel 2
     
    Vulcan.
    Ein riesiger Haufen Schrott inmitten des Sterngeflimmers und der tiefsten Dunkelheit. Sein Zentrum besteht aus einem Konglomerat von Walzen, Fässern, Röhren, Pilzen und Quadern, beliebig ineinandergesteckt wie von einem schwachsinnigen Kind.
    Die künstliche Welt von Vulcan, das Megamilliarden schwere Herz der Company. Die ultimative Maschinenhalle, ein Fabrikplanet ohne natürliche Umwelt.
    Ununterbrochen lieferten die Erzschiffe der Company Rohstoffe nach Vulcan. Hier wurde alles verarbeitet, raffiniert und gefertigt, sowohl in Teilherstellung als auch in vielen Fällen bis zur Endmontage. Die Frachter der Company belieferten die halbe Galaxis. Für ein Imperium, das auf einem Wirtschaftsunternehmen aufgebaut war, war auch ein derartiger vertikaler Trust akzeptabel.
    Vor sechshundert Jahren war Thoresens Großvater vom Ewigen Imperator aufgefordert worden, Vulcan zu errichten. Als Dreingabe gehörte zu dieser Aufforderung eine zusätzliche Tankerladung Antimaterie2 der C-Klasse, der Energiequelle,  die der Menschheit den Zugang zur Galaxis verschafft hatte.
    Die Arbeiten begannen mit der Konstruktion
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