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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft
Autoren: Lisa Kleypas
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wäre sie freiwillig im Zelt geblieben. Er trug sie zum Bett, legte sie sanft hin und streckte sich neben ihr aus. Dann nahm er sie in seine Arme. Er musste sie dazu zwingen, still zu liegen, denn sie wollte aufspringen und weglaufen. Es dauerte geraume Zeit, bis Brittany aufging, dass Dalden gar nichts anderes im Sinn hatte, als sie festzuhalten. Aber noch immer gelang es ihr nicht, sich zu beruhigen. Stocksteif lag sie in seinen Armen und traute sich kaum zu atmen. Dalden spürte ihre Anspannung und begann, sie zu küssen. Wieder schrillten tausend Alarmglocken in Brittanys Kopf. Offensichtlich hatte Dalden nun nicht mehr vor, sie zu beruhigen. Er wusste so gut wie sie, dass seine Küsse niemals eine beruhigende Wirkung auf sie hatten. Wollte er sich vorab bei ihr für die Strafe entschuldigen, die er sich ausgedacht hatte? Das war völlig unmöglich. Sie würde ihm nie verzeihen. Brittany versuchte, sich gegen seine Küsse zu wehren. Sie versuchte, die Gefühle, die die zärtlichen Berührungen seiner Lippen in ihr entfachten, auszublenden. Doch das erwies sich als völlig unmöglich. Sie hatte ihm noch nie widerstehen können. Wie sollte es jetzt anders sein? Innerhalb weniger Augenblicke erwiderte sie seine Küsse. Trotz aller Wut, allem Ärger und aller Trauer, die sie eigentlich fühlen sollte und sicher bald fühlen würde, gab es im Augenblick nur eines für sie. Ihn, den Mann, den sie von ganzem Herzen liebte -wenn er sich nicht gerade wie ein verabscheuungswürdiger Barbar gebärdete. Im Augenblick war er alles andere als das.
    Mit ausgesuchten Zärtlichkeiten versetzte er all ihre Sinne in höchsten Aufruhr, brachte ihren Puls zum Rasen und ließ sie vor Erregung fast vergehen. Ihr ganzer Körper stand in Flammen. Sie zitterte, sie bebte, stand kurz vor der endgültigen Entladung ihrer Wollust, da änderten seine Berührungen sich beinahe unmerklich. Sie wurden zurückhaltend, verwandelten sich in ein beruhigendes Streicheln und glätteten die stürmischen Wogen ihrer Leidenschaft – nur um in ihr gleich darauf den Orkan erneut anzufachen. Sie sagte ihm auf tausend Arten, sie sei bereit für ihn, doch er zögerte den Moment höchster Ekstase hinaus. Brittany glaubte, vor Lust vergehen zu müssen, und wusste, dass ihre Gefühle sie überwältigen würden. Doch dann spürte sie plötzlich seine Hände nicht mehr auf ihrer Haut. Auch die Hitze seines Körpers schien plötzlich erloschen zu sein. Es dauerte ein paar Herzschläge lang, bis Brittany bewusst wurde, dass er das Bett verlassen hatte.
    Verdutzt setzte sie sich auf. »Was soll das?«, fragte sie verwirrt. Aber er hatte nicht nur das Bett verlassen, er befand sich schon gar nicht mehr im Zimmer. Nur Martha war noch da und antwortete betont heiter: »Du bist gerade bestraft worden.« »Wie denn?«
    »Nun, wenn du das nicht selbst weißt …« »Ich meine es ernst. Wie?«
    »Sha-Ka’ani-Frauen sind sehr sinnliche Wesen. Die Krieger dieses Landes haben irgendwann herausgefunden, dass eine harmlose, aber sehr wirkungsvolle Art, ihre Lebensgefährtinnen zu bestrafen, darin besteht, sie in höchste sexuelle Erregung zu versetzen und sie dann in diesem Zustand allein zu lassen, damit sie über ihre Fehler nachdenken können. Natürlich schaffen die Krieger das nur mit Hilfe des Dhayd -Saftes, der ihre eigenen starken Triebe für einige Zeit lahm legt.« Brittany begann zu lachen. Dalden war soeben also doch ein abscheulicher Barbar gewesen.
    »Findest du es wirklich lustig, auf diese Art bestraft zu werden?«, fragte Martha neugierig. »Nein, eigentlich nicht. Aber sexuelle Frustration ist in meiner Heimat nicht unbekannt. Meist setzen wir uns diesen Qualen jedoch selbst aus, indem wir uns mit der Person, die uns interessiert, treffen, miteinander ausgehen, uns kennen lernen.«
    Martha schnaubte. »Ich dachte, zu eurem Kennenlernen gehört kein …«
    »Langsam, langsam. Ich meinte das, was passieren kann, wenn die beiden Beteiligten einander immer sympathischer werden. So mancher Abend endet mit dem Austausch der gewagtesten Zärtlichkeiten. Oft möchte der Mann dann noch ein Stück weiter gehen, aber die Frau hat sich noch nicht entschieden, und am Ende sind beide frustriert und enttäuscht. Sie könnten natürlich auch vorsorglich gleich ganz die Finger voneinander lassen und sich wirklich auf den Film konzentrieren, den sie sich vielleicht ansehen wollten. Aber einander zu berühren, gehört nun einmal auch zum Kennenlernen.«
    »Dass ihr technisch
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