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Sterben in Rom

Sterben in Rom

Titel: Sterben in Rom
Autoren: Vampira VA
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Fächer unterteilt. Im einen lagen Kreditkarten, Ausweise . alle ausgestellt auf den Namen Hector Landers.
    Im anderen Fach -
    Minutenlang studierten Lilith und Hector, was sie dort gefunden hatten. Es war nicht viel, und es war das, wonach sie gesucht hatten oder was sie wenigstens zu finden gehofft hatten: Spuren, Hinweise auf Vergangenes, Vergessenes .
    Doch nun, da sie es in Händen hielten, fühlten sie sich keineswegs so zufrieden, geschweige denn glücklich, wie sie es erwartet hätten.
    »Es scheint, als würden unsere Wege sich trennen«, sagte Hector Landers leise.
    Lilith nickte nur. Schweigend. Bedauernd. Traurig.
    »Für immer?« fragte sie nach einer Weile.
    »Nein, wir werden uns wiedersehen. Ich bin ganz sicher.«
    Lilith wandte sich ab. Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht, daß er sah, wie sie krampfhaft schluckte und mühsam ihre Tränen bezwang.
    Ihr verschleierter Blick fiel in den nächsten Raum. Das geradezu riesige Bett darin schien ihr wie eine Einladung, mehr noch eine Verlockung.
    Vielleicht gab es etwas, das sie tun konnten, um einander nie zu vergessen .
    Wortlos nahm sie Hectors Hand und führte ihn nach nebenan.
    Sie liebten sich. So wild und leidenschaftlich, daß es nicht das erste Mal sein konnte.
    Aber ganz so, als wäre es das letzte Mal .
    Epilog
    Seine Brotzeit wollte ihm nicht mehr recht schmecken, kaum daß Umberto Zanardi die Zeitung aufgeschlagen und die ersten Zeilen der Titelgeschichte gelesen hatte. Obwohl es doch - so traurig es war - fast täglich schlimmere Sachen gab, die für Schlagzeilen sorgten.
    Von einem grausamen Mord an einer deutschen Touristin stand da zu lesen, und auch ihr Verlobter, den zumindest der Reporter der Tat verdächtigt hatte, war wenig später zu Tode gekommen. Eines der Fotos zeigte ein Krankenhauszimmer mit einem zerwühlten, aber leeren Bett, ein anderes den Tatort des anderen Mordes; dunkle Flecken zeichneten sich undeutlich auf dem Pflaster Gasse ab.
    Der Schreiber des Artikels zog Parallelen zu vergleichbaren Fällen, die zehn Jahre zurücklagen und nie zufriedenstellend geklärt worden seien. Und selbst das schien sich nun zu wiederholen, denn die Policia Criminale widmete den Morden nicht die nötige Aufmerksamkeit, meinte der Reporter.
    Er zitierte Commissario Nero Twistelli (das Bild zeigte einen krankhaft bleichen Mann Mitte Fünfzig), der behauptete, es gäbe keine Hinweise auf den Täter und die Ermittlungen würden wohl erfolglos eingestellt werden müssen. Verbindungen zu den Fällen vor zehn Jahren stritt Twistelli ab, ja er wollte sich nicht einmal daran erinnern können.
    Der Artikel gipfelte in der Behauptung, der »Bluthund« hätte seien Biß verloren ...
    Umberto Zanardi legte die Zeitung mit einem flauen Gefühl im auch zur Seite, ohne daß er zu sagen vermocht hätte, was ihn an er Geschichte so tief berührt hatte.
    Aber als er seinen Lastwagen vom Rastplatz auf die Straße hinauslenkte, faßte er spontan einen Entschluß.
    Nie mehr, im ganzen Leben nicht, würde er Anhalter mitnehmen ...
    ENDE

Die Besucherin
    Leserstory von Andrea Schäfer
    Mit letzter Kraft waren wir dem Sturm entkommen. Das Meer hatte derart gewütet, daß nicht nur die Segel in Fetzen hingen. Auch jeder von uns fühlte sich, als ob das oberste zuunterst gekehrt worden war ...
    Wir hatten in einer winzigen Bucht auf den Bahamas geankert, um am nächsten Tag die Schäden feststellen und mit den Reparaturen beginnen zu können. Doch heute war niemand mehr imstande, irgend etwas zu beginnen. Auch ich fühlte mich wie gerädert, zumal mir durch das krängende Schiff auch noch die Seekrankheit zugesetzt hatte.
    Ich hatte mich zur Nachtwache einteilen lassen. Gerade weil ich die Seefahrt noch nicht lange kannte, konnte ich mich wenigstens auf diese Weise nützlich machen. Der Koch hatte mir aus den verbliebenen Vorräten Trockenfleisch und Obst gegeben. Damit und mit einer Bordlaterne setzte ich mich auf ein Stück Reling des Oberdecks. Die »Reeper«, unser vordem prächtiges Schiff, sah furchtbar aus. Ein Mast war geknickt, die Schaluppe und ein Anker waren verloren, von der Verschanzung waren nur noch Teile übrig, und durch undichte Planken drang Wasser ins Unterdeck. Das würde eine Menge Arbeit werden .
    Die Nacht brach schnell herein, und nach und nach riß die Wolkendecke, Nachgeburten des Unwetters, endgültig auf. Ein fast unwirklich riesiger Vollmond beleuchtete die Szene, so daß ich mein Licht erst gar nicht entzündete. Einen sich nähernden
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