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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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den Bergrücken rascher als am Vortag. Nach einer knappen halben Stunde Fahrtzeit erreichten sie den kleinen Hafen Morro Jable mit seinen wenigen Häusern. Sie konnten im Vorüberfahren sehen, wie ein Frachtschiff, voll mit Baumaterialien und Maschinen, entladen wurde. Weiter ging die Fahrt durch große Sanddünen, welche den Fahrweg teilweise zugeweht hatten. Dann erreichten sie den Zaun. Eine kilometerlange Stacheldrahtabsperrung der gesamten Halbinsel Jandia, welche den östlichen Teil von Fuerteventura darstellte. Dieses Gebiet wurde durch Posten schwer bewacht und alle spanischen Arbeiter, welche zum Bau der Anlagen in Morro Jable herangezogen wurden, mussten jeden Abend wieder zurück hinter den Zaun gebracht werden.
    Nun fuhren sie zwischen uralten Vulkanbergen weiter bis Ajuy, einem kleinen Fischerdorf an der wilden Westküste von Fuerteventura. Dort, wo es aufgrund der starken Brandung kaum jemand vermuten würde, wollte man einen U-Boot-Bunker tief in die Felsen hineinbauen. Der Beton dazu sollte aus dem gerade für diesen Zweck errichteten Zementwerk in Morro Jable geliefert werden.
    »Ich muss schon sagen, das ist alles hervorragend organisiert«, war Körner beeindruckt, als er die Baustelle für die Bunker an der wilden Atlantikküste sah.
    »Deutsche Gründlichkeit eben«, meinte Dr. Koch in seinem nicht zu verkennenden Berliner Dialekt.
    Am folgenden Tag begannen die Wissenschaftler ihre Arbeit an dem geheimen Projekt in den Lavahöhlen der unterirdischen Forschungsstätte unter dem Chalet Cofete.
    Als am Abend des dritten Tages plötzlich eine Alarmsirene zu hören war, wollte Professor Körner nachsehen und lief nach draußen in den Gang.
    Ein Trupp Soldaten kam ihm entgegen. Sie waren im Laufschritt in Richtung des unteren Stollens, welcher sich links von den Laboratorien befand, unterwegs. Während Körner den Männern nachsah, hörte er eine Stimme hinter sich.
    »Kommen Sie mit, Professor, ich werde Ihnen etwas zeigen. Es kommt gerade ein U-Boot herein, deshalb auch die Sirene.«
    »Was? Ein U-Boot hier in diesen Lavahöhlen?«
    »Ja, wir müssen nur noch etwas tiefer hinuntergehen, dann sind wir auf Meeresniveau und dort befindet sich dann die Anlegestelle für die Boote.«
    Sie folgten eine Weile dem geraden Gang, in welchem man noch von ferne die Schritte der eben vorbeigelaufenen Soldaten hören konnte. Dann standen sie vor einer Wendeltreppe und stiegen einige Stockwerke nach unten. Dicke Stahlseile mit einem Haken zum Heraufziehen von schweren Lasten baumelten neben der Stiege von der Höhlendecke und verloren sich in der Finsternis unter ihnen.
    Im untersten Geschoss angekommen waren es nur noch wenige Schritte. Die beiden konnten schon das Plätschern des Wassers hören. Der Geruch in der Höhle erinnerte an einen Hafen. In der feuchten, stickigen Luft lag der Geschmack von Diesel und Meerwasser. Jetzt konnten sie im fahlen Schein der elektrischen Wandlampen bereits die Kaimauer mit dem betonierten Becken der Fahrrinne erkennen.
    »Da, sehen Sie, Professor!« Der Sturmbannführer deutete auf das schwarze Wasser vor ihnen, aus welchem Luftblasen emporsprudelten. Schemenhaft sahen sie den Turm eines U-Bootes langsam aus den Fluten auftauchen.
    »Das ist eines unserer neuesten U-Boote, Typ XXI, ein sogenanntes ›Elektroboot‹. Bei diesem Schiff sind die Elektromotoren stärker als der Dieselantrieb. Es kann unter Wasser sogar schneller fahren als im aufgetauchten Zustand. So um die achtzehn Knoten. Dieses Exemplar hier hat zudem eine Spezial-Verschlüsselungsmaschine an Bord, einen G-Schreiber. Das ist eine Weiterentwicklung der Enigma-Geräte. Daran werden sich die Alliierten die Zähne ausbeißen.«
    In diesem Moment tauchten große Scheinwerfer, die an der Decke montiert waren, die gesamte Höhle in gleißendes Licht. Der über drei Meter hohe, utopisch wirkende Turm des U-Bootes mit seinen zwei Doppelgeschützen war jetzt deutlich zu sehen. Nun hob sich auch der fast achtzig Meter lange, schlanke Rumpf des Schiffes aus dem Wasser. Es war ein imposanter Anblick.
    An der Kaimauer warteten bereits die Soldaten. In dem hellen Licht konnte der Professor jetzt hinter den Leuten auch Schienen erkennen, welche im Boden eingelassen waren, nebst einiger Rollwagen für Transporte.
    Inzwischen war der durchdringende Ton der Sirene verstummt.
    Die Turmluke des deutschen U-Bootes öffnete sich. Einige bärtige Offiziere stiegen heraus und wurden vom Sturmbannführer begrüßt. »Gute Fahrt gehabt,
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