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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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wird Ihr Gerät praktisch eingesetzt werden können?« Der Professor schaute nachdenklich und erwiderte: »Den ersten Test haben wir bereits hinter uns, es stellt tatsächlich Motoren über große Distanzen ab, aber …«, Körner schien zu überlegen.
    »Was heißt hier aber! Wenn es funktioniert, dann muss es auch eingesetzt werden«, meldete sich Dipl. Ing. Langer zu Wort. »Nun ja, es gibt hier noch eine zusätzliche Komponente, mit welcher wir nicht gerechnet haben.«
    »Und das wäre? Spannen Sie uns nicht auf die Folter, nun erzählen Sie schon«, neugierig beugte sich Dr. Koch zum Professor. Körner schien einen Moment zu überlegen. »Da wir alle derselben Geheimhaltungsstufe unterliegen, kann ich Ihnen die Geschichte ja erzählen.« Er rückte etwas näher zu den beiden anderen, damit sie ihn im lauten Flugzeug auch verstehen konnten.
    »Wir wurden vor zwei Monaten nach Sasso Marconi, einem kleinen Dorf direkt neben der italienischen Stadt Bologna, beordert. Es war wie ein Omen, dass gerade dieser Ort ausgewählt wurde. Guglielmo Marconi, der Erfinder der drahtlosen Telegrafie, begann hier bereits im Jahr 1895 mit Laborexperimenten auf dem väterlichen Landgut, der Villa Griffone. 1896 gelang ihm dort erstmals eine drahtlose Funkübertragung.
    Als wir in Sasso Marconi ankamen, sahen wir, dass in diesem Landgut von Marconi eine Einheit der 16. Panzerdivision unserer Wehrmacht stationiert war. Im Mausoleum des Erfinders, direkt am Hang unter dem großen Haus, hatten die Panzersoldaten Quartier bezogen. Sie schliefen direkt neben dem massiven Steinsarkophag von Marconi. Ich habe dort mit einem der Panzerfahrer gesprochen. Karl aus Bad Ischl, er war erst neunzehn Jahre alt. Ihm machte es nichts aus, in der Gruft zu übernachten, es war komfortabler als im Zelt. Er wollte sich als Freiwilliger für unser Experiment melden, der Hauptmann hatte jedoch bereits fünf andere Panzerbesatzungen dafür ausgewählt. Es war ein Glück für Karl, wie sich später herausstellen sollte.
    Das neuartige Gerät zum Abstellen von Motoren mittels einer Störstrahlung sollte dort erprobt werden. Weiß der Himmel, weshalb wir dafür extra nach Italien fahren mussten. Vermutlich wegen der Geheimhaltung. Die Apparatur war in einem LKW untergebracht. Wir fuhren mit unserem Wagen auf einen Hügel neben dem Ort und ließen auf dem darunter liegenden Feld von der Wehrmacht fünf HetzerPanzer in einer Entfernung von einem Kilometer auffahren. Diese sechzehn Tonnen schweren stählernen Kolosse, mit ihren Sechs-Zylinder-Benzinmotoren und je vier Mann Besatzung, sollten auf Funkbefehl in unsere Richtung vorrollen. Als die 160 PS starken Panzer bis auf dreihundert Meter herangefahren waren, schalteten wir unser Gerät ein. Alles funktionierte wie erwartet, die Fahrzeuge blieben wie auf Kommando sofort stehen. Es war irgendwie gespenstisch, der Lärm der heranfahrenden Panzer hatte praktisch auf Knopfdruck aufgehört. Unsere Apparatur wurde wieder deaktiviert und den Fahrern wurde über Funk mitgeteilt, dass sie die Motoren wieder starten sollten. Doch nichts geschah. Es schien, als ob der Funkverkehr nun ebenfalls blockiert war. Ein Melder wurde hinuntergeschickt und musste feststellen, dass alle Soldaten in den Panzern tot waren. Es war ein Schock für uns. Im Labor hatten wir die Geräte nur an kleinen Motoren getestet. Jetzt wurde klar, dass die ausgesandten Strahlen für die Männer tödlich gewesen sein mussten. Wir ließen die Leichen der Panzerbesatzungen sofort wegbringen und untersuchen. Das Ergebnis war verblüffend. Die Männer waren alle einem Herzstillstand zum Opfer gefallen. Aber weshalb? In unserem Labor war ja auch niemand zu Schaden gekommen. Sollten die Strahlen doch auch gefährlich für Menschen sein? Außerdem würde so ein Panzer einen Faradayschen Käfig darstellen, in welchem eine elektromagnetische Strahlung keinen Schaden anrichten dürfte. Sie waren zwar mit offener Turmluke gefahren, selbst da aber dürfte nicht einmal ein Blitzschlag eine Gefährdung bedeuten. Um herauszufinden, was die Ursache dafür war, dazu hatten wir keine Gelegenheit mehr. Unsere Geräte wurden zur Weiterentwicklung zu einer anderen Forschungsstelle der SS gebracht.«
    Der Flugzeugführer, Leutnant Wagner, hatte soeben die letzte Funkpeilung durchgeführt. Es mussten noch an die einhundert Meilen sein, bis sie die Südspitze von Fuerteventura erreichen würden. Die ursprüngliche Flughöhe wollte er sicherheitshalber noch beibehalten, er
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