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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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germanischen Runen, mit einer Axt frisch in die Rinde einer mächtigen Tanne geschlagen. Also musste es zumindest irgendwo Menschen in der Nähe geben. Langsam spürten die Männer, wie die Kälte durch ihre inzwischen nass gewordenen Uniformhosen kroch.
    Sturmbannführer Hübner überlegte schon, ob es nicht besser wäre, den Auftrag abzubrechen und wieder, den eigenen Spuren folgend, zurück zur Höhle zu gehen. Da brach plötzlich ein Haufen Wilder, mit Fellen bekleidet und mit Speeren bewaffnet, laut schreiend durch das Dickicht am Ufer des Flusses.
    Hübner brachte mit einem schnellen Griff seine Maschinenpistole in Anschlag, was aber auf die herbeistürmende Horde überhaupt keinen Eindruck zu machen schien. Auch Müller und Bauer entsicherten ihre Waffen.
    »Feuer!«, schrie der Sturmbannführer und mit einer Garbe aus seiner MP streckte er zwei der Angreifer nieder. Seine Kameraden feuerten ebenfalls fast gleichzeitig und abermals fielen einige der Wilden schreiend in den Schnee. Die anderen hielten kurz inne und stürmten dann erneut gegen die drei Soldaten vor. Hübner wechselte das erste Magazin seiner MP, um mit den nächsten zweiunddreißig Patronen wieder etliche dieser unerschrockenen Wesen aus einer längst vergangenen Zeit niederzustrecken. Sie kamen nun von beiden Seiten und es schien, als tauchten jetzt immer mehr von ihnen wie aus dem Nichts zwischen den Bäumen auf. Die drei Soldaten feuerten, was sie konnten. Als Scharführer Bauer das vorletzte seiner sechs Magazine wechseln wollte, wurde er von einem Wurfspeer direkt in die Brust getroffen. Ohne einen Schrei sank Bauer tödlich verletzt zu Boden. Er blieb stumm auf dem Rücken liegen, die Augen starr zum Himmel gerichtet. Helles Blut quoll aus seinem Mund. Ein Jubelschrei unter den Wilden, die mittlerweile über ihre toten Krieger hinweg immer näher zu den zwei verbliebenen SS-Soldaten herankamen. Noch einmal ratterte die Maschinenpistole von Sturmbannführer Hübner und wieder fielen einige dieser mordwütigen Gesellen den Neun-Millimeter-Geschossen zum Opfer.
    »Schau, dass du zurück zur Höhle kommst, ich halte dir eine Weile die Biester vom Leibe«, rief Hübner Untersturmführer Müller zu. Als er dann sah, dass Müller sich zu seinem leblosen Kameraden hinunterbeugte, ein volles Magazin für seine Waffe an sich nahm und weiterschoss, herrschte er ihn in rauem Befehlston an: »Dreh dich um und lauf, was du kannst, das ist deine einzige Chance! Wenn du nicht schnell zur Höhle zurückkommst, ist es aus mit dir«, Im selben Moment bohrte sich unmittelbar neben Untersturmführer Müller ein Speer, mit knirschendem Geräusch, in den gefrorenen Boden. Panik erfasste den jungen Mann, er wusste nun, dass hier ein Kampf aussichtslos war. Es waren einfach zu viele Gegner, und die hatten offenbar keine Angst vor dem Tod.
    Müller lief jetzt, wie es Hübner befohlen hatte, so schnell er konnte, zurück. Er rannte um sein Leben. Im Laufen hörte er noch das Bellen der Feuerstöße und die gellenden Schreie der tödlich Getroffenen. Er wusste, dass sich der Sturmbannführer höchstens noch einige Minuten gegen die todesverachtende Übermacht der Angreifer halten können würde.
    Doch diese Zeit sollte ihm genug Vorsprung verschaffen, um die rettende Höhle zu erreichen. Der von den Sträuchern herabfallende Schnee rieselte über sein Gesicht. Müller spürte keine Kälte mehr. Dann sah er auch schon die Spuren im Schnee, die ihm den Weg zum Plateau wiesen. Er war froh, dass er den Weg noch erkennen konnte, hatte doch mittlerweile wieder starker Schneefall eingesetzt. Während er sich mühsam im tiefen Schnee den steilen Hang zum Untersberg hinaufarbeitete, legte er den Sicherungshebel seiner Waffe um. Sollte er verfolgt werden und schießen müssen, so konnte er dies rascher tun. Plötzlich wurde es still unten am Fluss, das Rattern der Maschinenpistole hatte aufgehört. Müller wusste nun, dass der Sturmbannführer nicht mehr am Leben war. Einzig ein fernes Siegesgeheul war vom Talgrund zu hören. Er konnte es sich ausmalen, dass die Wilden jetzt wahrscheinlich auf ihn Jagd machen würden. In Todesangst kletterte er den steilen Hang im Schnee hinauf. Immer wieder rutschte er ab. Er hielt sich an allem fest, was ihm irgendwie Halt bot. Als er zurückblickte, konnte er fünfzig Meter unter ihm bereits eine der Fellgestalten ausmachen. Seinen Speer nach oben schleudern konnte der Wilde nicht. Zu weit war Müller noch von ihm entfernt. Der
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