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Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg

Titel: Steine der Macht 2 - Die Zeitkorridore im Untersberg
Autoren: Stan Wolf
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und öffnete sie mit einem schnellen Ruck. Das warme Licht der Lampen in der Station strahlte für ihn etwas von Geborgenheit aus. Im selben Moment war aber auch schon der verletzte Keltenkrieger hinter ihm. Dieser hielt zwar keinen Speer mehr in der Hand, stürzte sich aber dennoch auf Müller, riss ihn zu Boden und packte ihn mit beiden Händen am Hals. Im Fallen spürte der Untersturmführer die rauen Pranken des Wilden, welche wie ein Schraubstock seine Kehle zudrückten. Dann verlor er das Bewusstsein.

Kapitel 2
    ****
Fuerteventura Herbst 1944
    Die tief liegenden Wolken über dem Nordatlantik hüllten den viermotorigen Fernaufklärer vollkommen ein. Das dumpfe Brummen der Motoren war irgendwie beruhigend. Flugzeugführer Leutnant Wagner ließ seinen Blick über die vielen Bordinstrumente gleiten. Es war alles im grünen Bereich. Sie hatten starken Nordwestwind aus 280 Grad. Der müsste sie diesmal rascher als sonst ans Ziel bringen. Sie flogen in einer Höhe von knapp zehntausend Fuß. Ihre Geschwindigkeit über Grund betrug mit diesem Rückenwind gut vierhundert Stundenkilometer. Wagner blickte auf seine Armbanduhr. Noch fünf Stunden Flugzeit, dann sollten sie die Kanareninsel Fuerteventura erreichen. Sie waren im Morgengrauen vom Flugplatz Hörsching in der Nähe von Linz, bei strömendem Regen gestartet. Ihr Flug führte sie nördlich von Straßburg über Frankreich und kurz vor dem Erreichen der Pyrenäen hinaus auf den Atlantik. Sie nahmen jetzt Direktkurs auf die Vulkaninsel. Vor Feindberührung brauchten sie in diesem dichten Wolkenband keine Angst zu haben. Außerdem waren hier in der Biskaya höchstens ein paar U-Boot-Jagdflugzeuge unterwegs, und die mussten ja mit Sicht auf das Wasser fliegen. Wenn also wirklich Feindflugzeuge in der Nähe waren, dann nur tief unter ihnen. Auch die Navigation stellte kein Problem dar. An der spanischen und portugiesischen Küste gab es genügend Funkfeuer zur Orientierung.
    Dieses Mal hatten sie kaum Beladung an Bord. Vier Wissenschaftler vom SS-Sonderstab 9, welcher direkt General Kammler unterstand, und einige Kisten, deren Inhalt geheim gehalten wurde. Auf alle Fälle musste es sich um eine sehr wichtige Angelegenheit handeln, dachte Wagner. Sonst hätte man die vier ja auch mit einem Frachtschiff nach Fuerteventura bringen können. Ein hoher General der Waffen-SS hatte den Befehl erteilt.
    Manchmal lichteten sich die Wolken unter ihnen und gaben für kurze Zeit den Blick auf den stürmischen Atlantik frei. Schaumkronen und raue See erschwerten den kleinen Fischkuttern ihre Arbeit oder machten sie überhaupt unmöglich. Aus diesem Grund war auch kaum ein Schiff weit und breit zu sehen. Umso besser, dachte Leutnant Wagner, der sich bereits die kleine Landepiste im Süden Fuerteventuras in Gedanken vorstellte. Eine Schotterbahn, nur eintausend Meter lang und vierzig Meter breit. Die Flügelspannweite seiner JU 290 betrug immerhin zweiundvierzig Meter. Er musste bloß mit dem Fahrwerk im ersten Drittel der Piste halbwegs in der Mitte aufsetzen, alles andere wäre dann schon fast erledigt. Wenn der starke Nordwind so blieb, und der war um diese Jahreszeit fast garantiert, würde das mithelfen, das große, über vierzig Tonnen schwere Flugzeug auf der doch relativ kurzen Landebahn sicher zum Stehen zu bringen.
    Im hinteren Teil der Maschine unterhielten sich drei der Wissenschaftler, so gut es eben bei der Lautstärke der Motoren überhaupt möglich war. Der vierte hatte es sich auf einer der Doppelsitzbänke bequem gemacht und schien zu schlafen.
    Die drei sprachen über die bevorstehenden Versuche in den Laboratorien auf der Kanareninsel. Professor Körner, ein Hochfrequenztechniker aus Hamburg, welcher schon geraume Zeit in der Rüstungsforschung arbeitete, berichtete von einem neuartigen Gerät, welches mittels elektromagnetischer Impulse in der Lage war, das Zündsystem eines Benzinmotors auf große Entfernung außer Kraft zu setzen.
    »Zuerst konnten wir das im Labor nur auf sehr kurze Distanzen erreichen, bis uns vor einigen Wochen der Durchbruch gelang. Wir verwendeten dabei zur Frequenzstabilisierung Quarzkristalle. Damit war es möglich, auf Hunderte Meter Entfernung einen gezielten, elektromagnetischen Strahl zu erzeugen, der jede Zündanlage in seinem Bereich ausschalten würde.«
    Dr. Koch, ein Spezialist für Funkfernsteuerungen, welcher ebenfalls in der Hochfrequenztechnologie bewandert war, sah den Professor interessiert an: »Und wann, glauben Sie,
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