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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika
Autoren: Carter Brown
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noch nicht einmal
die Mühe, ihren Rock zurechtzuziehen; sie schlug lediglich die Beine mit einer
langsamen aufschlußreichen Bedächtigkeit übereinander
und gähnte dann. Es war eine der wirkungsvolleren Methoden, jemandem eine
Abfuhr zu erteilen. »Wenn Sie irgendwelche Fragen über Monika zu stellen haben,
Mr. Holman — ?«
    »Sie verschwand, wobei sie
einen Zettel hinterließ, auf dem stand, daß sie nie wieder zurückkommen würde,
ja ?«
    »Ganz recht .«
    »Wirkte sie in irgendeiner
Weise aufgeregt, über irgend etwas bekümmert ?«
    »Monika nicht«, sagte Miss
Frick entschieden. »Sie war tatsächlich das Mädchen aus dem Weltall. Alles fiel
ihr zu .«
    »Einschließlich Bill Daran?«
    Ihr Gesicht erstarrte. »Wer hat
Sie auf diese Idee gebracht ?«
    »Nicht Angela Burrows «, sagte ich. »Aber es stimmt, nicht wahr ?«
    »Er kam ein paarmal hierher«,
gab sie zu. »Sie waren auch ein paarmal verabredet. Ich fand, es ging mich
nichts an — er war der Regisseur, der in seinem neuen, großen Film mit ihr
zusammen arbeitete .«
    »Klar !« sagte ich und nickte ermutigend. »Sind Sie bei den Verabredungen mit dabeigewesen ?«
    »Soll das ein Witz sein ?« Sie rümpfte verächtlich die Nase. »Ich sollte dafür
sorgen, daß sie nicht in ernsthafte Schwierigkeiten geriet, und nicht, ihr
vierundzwanzig Stunden pro Tag das Händchen halten .«
    »Glauben Sie, daß sie im
Augenblick mit Daran zusammen ist ?«
    »Vielleicht.« Sie zuckte leicht
die Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht .«
    »Sie sind eine großartige Hilfe .«
    »Das habe ich Ihnen gleich
gesagt«, antwortete sie gleichmütig.
    »Ich glaube, es waren diese
Beine, die mich glauben ließen, daß Sie lügen«, sagte ich. »Haben Sie was dagegen,
wenn ich mich umschaue ?«
    »Bitte. Monikas Zimmer ist das
hinter der ersten Tür links .« Sie gähnte erneut,
schlug die Beine mit provokativer Gemächlichkeit nach der anderen Richtung
übereinander, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloß die Augen.
    Ich ging in das Schlafzimmer
der jungen Deutschen und sah, daß es bereits den ordentlichen Eindruck von Unbewohntheit machte. Der Schrank war leer und ebenso die
Kommodenschubladen; es sah so aus, als ob sie für eine lange Reise gepackt
hätte. Nur um alles getan zu haben, ließ ich mich auf Hände und Knie nieder und
blickte unter das Bett — und fand nichts als abgenutzten Teppich. Blieb noch
der Schreibtisch neben dem Fenster. In einer der Schubladen lag ein Bündel
Mäppchen von Fluggesellschaften, die ich sorgfältig durchsuchte. Sie schienen
nichts Bedeutsames zu enthalten; drei oder vier internationale und inländische
Flugpläne, ein paar andere Mappen enthielten Prospekte von Kurorten und
Heilbädern in Westdeutschland. Das war so ziemlich alles. Ich legte das Ganze
wieder in die Schublade und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
    Miss Flick öffnete ein Auge und
schielte mich träge an. »Wollen Sie sonst noch etwas, Mr. Holman ?«
    »Wie lange haben Sie sich um
Miss Beyer gekümmert ?« fragte ich.
    »Etwa einen Monat, schätze ich .«
    »Sie sehen nicht aus wie ein
Mädchen, das die Tätigkeit einer Anstandsdame zu ihrem Lebensberuf erwählt
hat«, sagte ich.
    Sie zuckte die Schultern. »Ich
arbeite mich von der Pike an in Angela Burrows Agentur nach oben — hoffe ich wenigstens. Es war ein Auftrag, den sie erledigt
haben wollte. Jemand mußte nach der Beyer sehen, und sie sagte zu mir, ich
solle das tun .«
    »Wie sind Sie mit ihr
ausgekommen? Ich meine, mit der Beyer ?«
    »Okay.«
    »Mochten Sie sie ?«
    »Ich habe so oder so keine
stärkeren Gefühle investiert«, sagte sie gleichgültig. »Es war nichts als ein
Auftrag .«
    »Wie waren Ihre Gefühle Bill
Daran gegenüber ?«
    Sie fletschte die Zähne. »Da
ich wußte, wie meine Chefin ihm gegenüber empfindet, glauben Sie, ich wäre so
dumm gewesen, ihm gegenüber überhaupt irgendwelche Gefühle zu hegen ?«
    »Sie haben Angela Burrows nicht erzählt, daß Daran sich sehr oft mit der
kleinen Beyer getroffen hat. Wer kam auf die Idee, ihr das nicht zu erzählen:
Sie selber oder vielleicht Huey Lambert ?«
    Miss Frick überlegte einen
Augenblick, fuhr sich dann mit der Zunge über die sinnliche Oberlippe, als wäre
sie mit Schokolade überzogen, und lächelte dann. »Sind Sie ein Schlaukopf, Mr. Holman ! Aber Sie irren sich. Lambert ist der Typ des
kleinen Kriechers, der hinter jedem Rock her ist. Er hat sein Bestes bei Monika
Beyer getan und kam keinen Schritt weiter — sie merkte
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