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Starlet Monika

Starlet Monika

Titel: Starlet Monika
Autoren: Carter Brown
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kleinen Gefallen tun, alter Freund ?«
    »Was denn?«
    »Würden Sie Bill Daran in meinem
Namen eins auf die Nase geben ?«
    »Was ist denn passiert ?« Ich lächelte ihn vage an. »Hat die Beyer Sie gleich von
Anfang an abblitzen lassen ?«
    In seinen Augen tauchte
flüchtig ein ausgesprochen gemeiner Ausdruck auf. »Ich habe mein Bestes für
mich getan«, murmelte er. »Und das hochnäsige kleine Luder hat mich überhaupt
nicht beachtet .«
    »Was Sie nicht sagen !« rief ich völlig perplex. »Ist es möglich, daß sie Sie
vielleicht nicht gesehen hat? Hören Sie, haben Sie damals schon diese Schuhe
getragen ?«
    »Raus, Sie lausiger
Dreckskerl!«
    Ich konnte es ihm nicht
verdenken, daß er wütend war. Aber diese Typen, die jedermanns alte Freunde
sind, locken immer meine schlechtesten Eigenschaften hervor. Ich verdrückte
mich schnell, weil ich das Gefühl hatte, wir beide hätten genug voneinander.
     
     
     

ZWEITES KAPITEL
     
    W ährend ich wartete, daß mir
jemand auf mein Klingeln hin die Wohnungstür öffnete, überlegte ich, daß eine
Frick höchstwahrscheinlich ebenso immer eine Anstandsdame sein müsse, wie ein
Jenkins immer ein Butler ist. Eine Anstandsdame erweckte zu der Zeit, als es so
etwas gab, die Vorstellung einer ältlichen Jungfer, die an Flachbrüstigkeit ,
tropfender Nase und unerwiderter Liebe leidet, die sie dann meistens auf eine
Katze überträgt. Ich war noch tief in diese Gedankengänge verstrickt, als mich
eine ungeduldig klingende Stimme störte.
    »So wie Sie dreinsehen«, sagte
die Stimme kalt, »haben Sie irgendwo Ihren Verstand verloren. Ich kann Ihnen
versichern, hier war es nicht !«
    »Ich habe ihn nicht verloren,
ich bin schlicht darum gebracht worden«, sagte ich, blickte auf und verlor
beinahe wirklich den Verstand. »Miss Frick ?« sagte ich
mit erstickter Stimme.
    »Haben Sie vielleicht Elizabeth
Taylor erwartet ?« fragte sie kalt.
    Miss Frick schien Anfang
Zwanzig zu sein, und das letzte auf der Welt, dessen man sie hätte beschuldigen
können, war Flachbrüstigkeit . Sie war eine heidnisch
aussehende Blonde mit der sinnlichsten Oberlippe, die ich je erblickt hatte —
und einer dazu passenden Unterlippe — , und trug ein
blau-weiß gestreiftes Polohemd und einen kurzen weißen Rock. Der Rock war
wirklich kurz, er reichte nur etwa halbwegs über die gebräunten Oberschenkel,
und er sah nach einem idealen Kleidungsstück für den Strand aus — auch für die
Couch — , für alles außer den Beruf einer
Anstandsdame. Aber schließlich hatte ich auch nie einen Butler namens Jenkins
kennengelernt.
    »Ich hatte eine kurzsichtige
alte Jungfer mittleren Alters erwartet«, erklärte ich ihr, »und der Kontrast
macht mich völlig atemlos. Ich bin Rick Holman — der
atemlose Rick Holman .«
    »Ich bin Kathy Frick. Miss Burrows hat mich Ihretwegen angerufen .« Ihre Stimme klang nicht eben enthusiastisch. »Vermutlich kommen Sie am besten
herein .«
    Sie drehte sich abrupt um,
wobei der weiße Rock wie in sorglosem Entzücken um ihre hübschen Hüften
wirbelte, und ich folgte ihr in die Wohnung. Das Wohnzimmer sah aus wie das
übliche Wohnzimmer eines möblierten Appartements — maßgefertigte
Unbequemlichkeit für persönliches Unbehagen. Miss Frick ließ sich auf etwas
nieder, was wie der einzig vernünftige Sessel am Ort aussah, und ich setzte
mich ihr gegenüber, zaghaft auf dem Rand einer Couch thronend, die, sofern man
ihr dazu Gelegenheit gegeben hätte, traurigere Geschichten hätte erzählen
können als Dostojewskij davon war ich überzeugt.
    »Ich kann Ihnen über Monika
nicht mehr erzählen, als ich Miss Burrows erzählt
habe«, sagte die Blonde einleitend. »Ich fürchte, Sie verschwenden hier Ihre
Zeit, Mr. Holman .«
    »Ich wußte, daß die Röcke
dieses Jahr kürzer werden«, ich warf ihren Beinen einen bewundernden Blick zu,
»aber das ist die erste Vorschau auf die Mode neunzehnhundertfünfundsiebzig,
die ich bisher zu sehen bekommen habe, und ich kann Ihnen versichern, daß ich
es zu würdigen weiß.«
    »Sehr komisch«, sagte sie mit
mürrischer Stimme. »Wenn Sie noch mehr heitere Kommentare zu machen haben,
sparen Sie sie sich bitte für jemanden mit einem wirklich jugendlichen Sinn für
Humor auf, der sie zu würdigen weiß .«
    »Ich wollte nur ein bißchen
müßige Konversation machen«, sagte ich. »Aber wenn ich es mir recht überlege,
wie kann irgendein Mann bei solch prachtvollen Beinen wie den Ihren auf müßige
Gedanken kommen ?«
    Sie gab sich
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