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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon
Autoren: S.L. Viehl
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spürte, wie sich etwas aus Fasalas Fleisch löste.
    Sofort floss grünes Blut. Hab ich dich. Eine Überprüfung mit einem anderen Scanner zeigte, dass die Wunde frei von Splittern war. Ich hob meine Hand, aber ich sah nichts am Ende der Sonde.
    »Äh, Roelm?« Ich hob den Kopf und hielt das Gerät hoch. »Wie werden wir diesen Stoff los, den wir immer noch nicht sehen oder berühren können?«
    »Versiegelt die Sonde in einem Vakuum.«
    Nach vierzehn weiteren Sonden waren alle Wunden des Kindes von den Splittern befreit. Versiegelte Vakuumbehälter lagen überall auf dem Deck herum. Während wir arbeiteten, rief eine Schwester ein Team der Umweltkontrollen, das das gefährliche Schrapnell entsorgte.
    Ich war als Erste fertig, also fiel mir die unangenehme Aufgabe zu, Fasalas ClanEltern zu unterrichten. Ich teilte Darea und Salo die Neuigkeiten so sanft wie möglich mit. Kaum hatte ich die Verbindung unterbrochen, waren sie bereits auf dem Weg zur Krankenstation.
    Nachdem ich überprüft hatte, ob die Oberste Heilerin meine Hilfe bei der Lehrerin brauchte – Squilyp hätte sich eher die Membrangelenke aufgeschlitzt, als um meine Unterstützung zu bitten –, sprach ich mit Roelm. Er starrte zu Fasala hinüber, deren Bett nur einen Meter neben dem seinen stand.
    Wir sahen Darea und Salo hereinstürmen und an die Seite ihres Kindes eilen. Salo wurde bleich, als er sie sah und Darea presste die Faust auf den Mund.
    »Roelm.« Ich setzte mich und tätschelte sein gesundes Bein, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Der Unfall mochte nicht durch meine Anwesenheit auf dem Schiff ausgelöst worden sein, aber ich wollte mehr Details erfahren. »Erzähl mir was über diese Puffer.«
    Dankbar für die Ablenkung erklärte mir Roelm das Prinzip, das hinter dem Schiffsdesign der Jorenianer steckte. Warum die lange, ununterbrochene Spiralform so hervorragend für interdimensionale Reisen geeignet war. Er benutzte Begriffe wie »subatomare Konstanten« und »Spontansymmetrie«.
    Ich musste erkennen, dass quantenmechanische Baukunde in etwa so spannend war wie eine hämatologische Abhandlung.
    Schließlich kam der Ingenieur zum wichtigen Teil. Offensichtlich konnte die äußere Hülle, trotz ihrer unglaublichen Widerstandskraft, von extremen Kräften durchbrochen werden – beispielsweise mehreren Verlagerungstreffern. Wenn das geschah, versiegelte sich der Schallwerkstoffmantel, im Allgemeinen »der Puffer« genannt, über dem Riss. Egal, wie groß er war.
    »Heute hat er das nicht getan«, sagte ich.
    »Puffer können nicht splittern«, beharrte Roelm. »Das würde die vollständige Zerstörung des Schiffes voraussetzen.«
    »Dieser hier ist gesplittert. Du hast die Wunden gesehen.«
    Er murmelte etwas und legte eine große Hand auf die Augen. Ingenieure mochten es gar nicht, wenn jemand mit den universellen Prinzipien von Materie und Interaktion Schindluder trieb.
    »Cherijo.« Tonetka winkte mich müde zu sich herüber, als die letzte Lehrerin umgebettet wurde.
    Ich ließ Roelm in Ruhe und ging zu ihr hinüber. »Wie sieht es aus?«
    »Die Frauen werden wieder gesund. Fasala?«
    »Ihr Zustand ist stabil«, sagte ich und schaute hinüber. Salo kniete neben seiner ClanTochter und hielt ihre kleine Hand. Seinen anderen Arm hatte er um Darea gelegt, die ihr Gesicht gegen seine Brust drückte. »Wir müssen sie jedoch überwachen.«
    »Lass sie rund um die Uhr überwachen. Ich muss dem Kommandanten Bericht erstatten. Kapitän Pnor wünscht mich zu sprechen.«
    Squilyp kam zu uns herübergehüpft. Er war nur zu einer Person auf der Krankenstation nett, und das aus offensichtlichen Gründen. »Oberste Heilerin, Sie brauchen Ruhe.«
    Ich widerstand dem Impuls, ein Kussgeräusch nachzuahmen -gerade so.
    »Nachdem ich Pnor Bericht erstattet habe«, sagte sie barsch. Tonetka mochte es nicht, wie eine tatterige alte Frau behandelt zu werden. Zu dumm, dass Squilyp das noch nicht bemerkt hatte. »Sorg dafür, dass die Unfallstelle auf Deck Vierzehn sofort gesichert wird«, sagte sie zu mir. »Und sag Ndo, dass ich augenblicklich eine vollständige Untersuchung verlange.«
    Der Omorr räusperte sich. Oder hatte gepupst, das war schwer zu sagen. »Oberste Heilerin, Sie denken doch nicht …«
    »Was ich denke, ist irrelevant!«, schrie sie ihn an. »Ich lasse nicht zu, dass hier auch nur ein weiteres ClanKind blutend hereingetragen wird!«
    »Natürlich.« Nervös, mit zuckenden Tentakeln, hüpfte der Assistenzarzt davon.
    Vermutlich um einen
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