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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon
Autoren: S.L. Viehl
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in meinem Kriegerknoten verborgene Klinge. Wenn ich sterben sollte, sollte der OberHerr ein Gentleman sein und als Erster gehen.
    Ich stürzte mich auf die verschwommene Gestalt in der grauen Uniform, den Arm mit der Waffe hoch erhoben. Etwas schlug mich zur Seite. Etwas, das sich nach einem humanoiden Arm anfühlte. Ich knallte auf den Boden und rollte weiter, bis mein Kopf ein Wandpaneel traf. Neue Schmerzen legten sich in Wellen über die alten.
    Ich blieb einen Moment liegen und wischte mir das Blut vom Mund. Dann stemmte ich mich mit einer Hand hoch und versuchte meine Augen dazu zu bringen, scharf zu sehen.
    »Steh auf, SsureeVa.«
    Mein Translator lag neben mir auf dem Boden. Ich hörte kein Hsktskt, der OberHerr sprach in meiner eigenen Sprache zu mir. Ich stand langsam und vorsichtig auf.
    Ich könnte halluzinieren. Ich hatte mir jetzt schon zum zweiten Mal ziemlich heftig den Kopf gestoßen. Also stand ich dort und starrte, bis meine Augen wehtaten, weil ich so lange nicht blinzelte. Das Blut tropfte aus meinem Mund wie Tränen auf das Hemd.
    Ein Wort verließ stimmlos und ungläubig meine Lippen: »Du.«
    Ich verstand jetzt, warum die Hsktskt mit mir verhandelt hatten. Warum TssVar so viel über mich wusste. Der erfolgreichste Verrat wird von denen begangen, von denen man es am wenigsten erwartet.
    Er trug eine angepasste Hsktskt-Militäruniform. In der Faust hielt er Tonetkas Klinge. Sein harter, ruhiger Blick war ohne Gefühle.
    »Du hast die Hsktskt gerufen.«
    Der Droide drehte durch. »Sie reden nicht, wenn Sie nicht dazu aufgefordert wurden! Sie …«
    »Gefangenen-Indoktrinierungsprogramm beenden.« Der Droide schaltet sich ab.
    »Ja«, sagte er zu mir. »Ich habe sie gerufen.«
    »Du hast TssVar vom Liga-Angriff auf Joren erzählt. Davon, was mein Vater mir angetan hat.«
    »Ja.«
    Ich nickte. Nach dem, was mir Joseph Grey Veil angetan hatte, erschien es albern, dass mich ein weiterer Verrat so traf. Dieser hier war der letzte, dachte ich. Der schlimmste.
    »Cherijo, steh auf.«
    Ich barg mein Gesicht in meinen Armen, damit ich den Ober-Herren HalaVar nicht mehr sehen musste. »Fahr zur Hölle, Reever.«
    Ich hörte, wie er durch den Raum ging und die Tür öffnete. »Wachen. Bringt es herein.«
    Weitere Schritte. Etwas berührte mein Haar, und ich riss den Kopf hoch. »Ich sagte …«
    Ich hatte Unrecht gehabt. Das war nicht der letzte, schlimmste Verrat gewesen. Das hier war es. Der Schreck ließ mich verstummen. Das Entsetzen ließ mich zittern.
    Reever hatte das Undenkbare getan. Er hatte ein unschuldiges Wesen entführt. Ihm die einzige Freiheit genommen, die es jemals kennen gelernt hatte. Es seinem schlimmsten Albtraum unterworfen. Das hier war schlimmer als Verrat.
    Es war obszön.
    Traurige, farblose Augen schauten mich an. »Es tut mir Leid, Cherijo.«
    »Mir auch, Alunthri. Mir auch.«

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