Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
Sie Ihre Identität«, verkündete eine Droidenstimme.
    »Cherijo Grey Veil, Ärztin.« Das wussten sie doch alles, warum also der Droide?
    »Identität bestätigt. Gefangenennummer 1471428. Wiederholen Sie die Nummer, um sie sich einzuprägen.«
    »Nummer 1471428«, sagte ich. Meine Zunge fühlte sich zu dick an, und meine Lippen stachen.
    »Korrekt. Sie sind nun Eigentum der Hsktskt-Fraktion. Alle früheren Rechte und Freiheiten wurden gestrichen. Sie wurden dem OberHerren HalaVar zugewiesen. Wiederholen Sie die Bezeichnung der Zuweisung.«
    »Ich wurde dem OberHerren HalaVar zugewiesen«, sagte ich. Mein Gesicht fühlte sich heiß an. Ich hob die Hand und bemerkte eine warme Feuchtigkeit, die mir aus Mund und Nase lief. Ich wischte mir mit dem Ärmel durch das Gesicht; Blut tränkte den Stoff.
    »Sie werden die Anweisungen ihres OberHerren und aller freien Bürger der Hsktskt-Fraktion befolgen. Die Strafe für Befehlsverweigerung ist die Terminierung. Bestätigen Sie diese Anweisungen.«
    Tu, was sie dir sagen, oder stirb. Ganz einfach. Ich fragte mich, ob sie die Drohne auf Standardantworten programmiert hatten. »Zur Kenntnis genommen.«
    »Gefangene 1471428, legen Sie die äußere Kleidung für einen Körperscan ab.«
    Ich sollte mich ausziehen? Ich hob die Finger zu den Verschlüssen, öffnete sie so langsam, wie ich es wagte. Es dauerte einige Minuten, aber schließlich fiel alles auf den Boden, und ich stand nackt im Licht.
    »Ich hoffe, du genießt den Anblick«, sagte ich.
    »Sie reden nicht, wenn Sie nicht dazu aufgefordert wurden!«, kreischte die Stimme des Droiden. »Körperscan wird durchgeführt.«
    Ein Thermalstrahl glitt über mich, von vorne und hinten, von oben bis unten. Ich bemerkte auch, dass noch etwas anderes an mir entlang glitt – der Blick des OberHerren. Ich fragte mich, ob er terranische Frauen attraktiv fand; ob er mir wehtun würde; ob ich in seinen Augen ein kleines, blassrosafarbenes Appetithäppchen war; wie schwer es wäre, seinen Kiefer auszurenken.
    »Kleinere Verletzungen entdeckt. Oberflächliche Prellungen, Schnitte im Gesicht.«
    Wenn euch der Schaden nicht gefällt, dachte ich, dann hört auf, mich durch die Gegend zu prügeln.
    »Scan abgeschlossen. Legen Sie die äußere Kleidung wieder an.«
    Ich tat es.
    Das Licht ging aus. Durch die plötzliche Dunkelheit war ich erneut blind. Ich wartete, was jetzt geschehen würde. Die Zeit dehnte sich scheinbar ins Unendliche, als gar nichts geschah.
    Ich durfte nicht sprechen, bis man es mir befahl? Sollte ich hier ewig so stehen? Was hatte der Kerl für ein Problem?
    »OberHerr?«
    »Ruhe.«
    Ich konnte ihn jetzt spüren. Hinter mir. Ich wagte nicht, mich umzudrehen.
    »SsureeVa.«
    Etwas Kaltes berührte meinen Hals. Ich zuckte zusammen, hielt die Hände aber eng bei mir und blieb still stehen. So unbewegt, wie es mir möglich war, denn im Innern zitterte ich wie ein Blatt in einem starken terranischen Wind.
    »Meine Gefangene.«
    Was war nur mit seiner Stimme los? Das Übersetzungsgerät übersetzte die Wörter nur mit einer automatisierten Stimme. Die Geräusche, die aus den Kopfhörern klangen, waren kein Hsktskt.
    Noch schlimmer. Sie klang beinahe vertraut.
    Etwas Kaltes umschlang meinen Hals. Ein Halsreif schloss sich darum. Ich konnte das Zittern in meinem Inneren nicht mehr verbergen. Meine Knie gaben nach, es schnürte mir die Kehle zu. Ich rang nach Luft und Mut.
    »TssVar hat dich mir geschenkt«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich erzitterte unter der Berührung seines warmen Atems. »Erinnere dich immer daran, SsureeVa.«
    »Ja, klar.«
    Etwas drückte zwischen den Schulterblättern gegen meinen Rücken. Das kühle Ende eines Waffenlaufs? »Geh vorwärts.«
    Ich ging und fand mich vor einem Fenster wieder, in dem ich das schnell kleiner werdende Joren sah. Tränen schossen in meine Augen.
    Ich drückte die Hand auf die eisige Fläche. »Bye, Jenner«, flüsterte ich.
    »Du hast sie gerettet. Ein Leben für eine Welt.«
    Wovon sprach er da?
    »Schließe deine Augen.«
    O Gott, was würde dieses Monster mit mir machen? Ich schloss die Augen und presste meine Stirn an das Fenster. Das plötzliche Drängen von Helligkeit gegen meine Augenlider verriet mir, dass die Dunkelheit verschwunden war.
    »öffne die Augen.«
    Ich tat es. Joren war jetzt nur noch ein winziger Punkt. Helles Licht erleuchtete das Zimmer. Der Hsktskt stand direkt hinter mit.
    Ich würde nicht mit einem Wimmern abtreten. Ich drehte mich um und packte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher