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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche
Autoren: S.L. Viehl
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ist sie angekommen?«
    »Die Nachricht traf kurz nach dem Scharmützel mit dem Liga-Söldnerschiff ein. Ich leite sie an dich weiter.«
    »Danke, Ndo.«
    Ich ging zu meiner Nahrungseinheit und wählte eine Tasse heißen Kräutertee. Es war ziemlich offensichtlich, dass ich nicht so bald wieder schlafen gehen würde. Nach Reevers Reaktion zu urteilen, würde die Nachricht der Liga sehr unterhaltsam sein. Ich ging zur Konsole zurück, startete die Aufzeichnung und nahm Platz, um mir die Show anzusehen.
    Das Gesicht meines Vaters erschien auf dem Bildschirm. Hinter ihm gingen Offiziere in Uniform hin und her. Liga-Offiziere. Auf seinem Anwesen?
    »Hier spricht Doktor Joseph Grey Veil, ich rufe Sie von der L. T. T. Perpetua , im Pmoc-Quadranten.«
    Mir fiel fast die Tasse in den Schoß. »Was machst du auf einem Truppentransporter?«, fragte ich laut.
    Er konnte mir nicht antworten, schließlich war die Nachricht aufgezeichnet. Trotzdem erwartete ich, dass er mir sagen würde, ich solle den Mund halten. Vielleicht lag es an der Art, wie er mich vom Bildschirm her anfunkelte.
    »Diese Nachricht ist für das nicht vernunftbegabte Wesen mit der Bezeichnung Doktor Cherijo Grey Veil bestimmt«, sagte er. Tja, er hielt offensichtlich immer noch an der Behauptung fest, ich sei sein Versuchstier. »Es ist unbedingt notwendig, dass du umgehend nach Kevarzangia Zwei zurückkehrst und dich den Ligatruppen ergibst.«
    »Ja, sicher.« Ich prostete seinem Abbild mit der Teetasse zu. »Ich trinke nur eben meinen Tee aus.«
    »Wenn es dir unmöglich ist, nach Kevarzangia Zwei zu kommen, kannst du dich den Behörden auf jedem Planeten der Alliierten Liga ergeben. Für einen Flug wird dann gesorgt.«
    »Ein Taxi-Dienst?«, sagte ich. »Wie praktisch.«
    »Dein Eid als Arzt verpflichtet dich, keinen Schaden zu verursachen. Indem du den Deportationsbefehl ignorierst, brichst du deinen Eid.«
    »Tue ich das?« Ich nippte an der dampfenden Tasse. Mittlerweile genoss ich die imaginäre Unterhaltung.
    »Deine Anwesenheit an Bord des jorenianischen Schiffes bringt die gesamte Mannschaft in Gefahr.«
    »Das scheint ihnen keine große Sorge zu bereiten.« Na gut, ich dachte das Gleiche. Schließlich war ich sein Klon. Es war zu erwarten, dass wir gelegentlich die gleichen Gehirnzellen benutzen würden.
    »Im Gegenzug für deine freiwillige Aufgabe erlaubt dir die Liga, deine frühere Position auf Kevarzangia Zwei wieder einzunehmen. Ich habe zugestimmt, meine medizinischen Versuche dort fortzuführen.«
    Mein Vater? Auf K-2? Was für ein interessanter Gedanke. Rogan könnte sein wissenschaftlicher Assistent werden.
    »Außerdem werde ich dir unbegrenzten Zugriff auf meine Forschungsdatenbank einräumen. Das sollte die Angelegenheiten aufklären und abschließen, die sonst deine Existenz beschmutzen.«
    »Existenz beschmutzen?« , sagte ich. »Jetzt bin ich verwirrt. War das nicht genau das, was du getan hast?«
    »Wenn du dich nicht ergibst, wirst du gejagt. Die Alliierte Liga der Welten hat eine großzügige Belohnung für deine Rückführung nach Terra ausgesetzt.« Er nannte eine Summe, und ich riss erschrocken die Augen auf.
    »So viel?« Ich stellte den Tee ab und stand auf. Kein Wunder, dass die Mannschaft außer sich war. »Da musstest du sicher eine Menge alter Gefallen einfordern, damit die Liga mitmacht«, sagte ich laut, fand meinen Morgenmantel und zog ihn an. »Oder hast du eine Hypothek auf das Anwesen aufgenommen?«
    »Cherijo, du bist mein Eigentum.«
    »Wirklich?« Ich drehte mich um und lächelte Joseph Grey Veils ernstes Gesicht an. Er hatte wohl vergessen, dass auch mir etwas von dieser unbeugsamen Entschlossenheit einprogrammiert worden war. »Ich glaube nicht.«
    »Denk darüber nach.« Er sagte es, als hätte er jedes meiner Worte gehört. »Wenn du dich gegen eine Aufgabe entschließt, wird die Liga alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um dich einzufangen.«
    Jetzt kamen die Drohungen. »Erst mal müssen sie mich finden«, erklärte ich dem Bildschirm.
    »Die Liga verfügt über praktisch unbegrenzte Mittel. Sie haben Bündnisse und Abkommen mit tausend anderen Systemen geschlossen. Sie werden dich aufspüren.«
    »Das hoffst du.«
    »Jeder Planet, der dir Unterschlupf bietet, wird erobert. Jedes Schiff, auf dem du reist, wird angegriffen. Jeder, der dir hilft, wird als Komplize angesehen und eliminiert. Man wird dich wie Vieh jagen, bis man dich festgesetzt hat.« Er machte eine Pause und wartete, um seine Worte wirken zu
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