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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche
Autoren: S.L. Viehl
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der Anspannung Kopfschmerzen; mein Kopf fühlte sich so groß an wie die ganze Sunlace . Ich fragte mich, ob die drastischen Maßnahmen, die ich ergriffen hatte, den Mann am Leben erhalten würden.
    Tonetka stürmte davon, um ihre Frustration an irgendjemandem auszulassen, aber als sie zurückkehrte, sah sie eher besorgt als wütend aus. Sie überprüfte Hados Krankenblatt und nickte, als sie seine Lebenszeichen sah. »Es geht ihm so gut, wie wir es uns im Moment wünschen können.«
    »Wer hat versucht, das Schiff in die Luft zu sprengen?«
    »Ein Söldnerschiff hat uns angegriffen. Einer dieser größeren Tiefenraum-Verfolger. Sie haben uns eine Salve aus ihrer Verlagerungswaffe verpasst, bevor die Taktik das Feuer erwidern konnte.«
    »Liga?«
    Tonetka nickte. »Das angreifende Schiff wurde vernichtet, aber Kapitän Pnor will so schnell wie möglich springen. Vielleicht hatte der Verfolger noch jemandem im Schlepptau.«
    »Wir können nicht springen, solange Hado in diesem Zustand ist.«, sagte ich. »Er wird einen Herzstillstand erleiden, und dann war alles umsonst.«
    »Wir haben keine Wahl.«
     
     
    Wir hatten gerade noch genug Zeit, Hado in ein künstliches Koma zu versetzen, dann begannen die Vorbereitungen für den Sprung. Ich weigerte mich, ihn auch nur eine Sekunde allein zu lassen, und ließ mir ein Geschirr neben seinem Bett montieren.
    »Falls er einen Herzinfarkt erleidet, wenn wir den Sprung beendet haben, führe keine Wiederbelebung durch«, sagte Tonetka zu mir. »Halte ihn im Koma und initiiere eine schwache Elektrostimulation.«
    Ich stimmte zu und schnallte mich für den interdimensionalen Flug fest. Die Oberste Heilerin schnallte sich in einer Bucht auf der gegenüberliegenden Seite der Station fest und schloss die Augen. Vielleicht betete sie. Ich tat es.
    Die Sunlace sprang. Ich hielt meinen Blick auf die Datenmonitore gerichtet, während Hados und mein Körper durch die Dimensionen geschleudert wurden. Sein Blutdruck stieg Besorgnis erregend, und ich sah, dass er seine Augen öffnete.
    Die Unendlichkeit einiger Sekunden verging, dann ruckten wir in den Normalraum zurück. Ich dachte daran, wie oft das wohl passieren würde, während ich an Bord war. Wie viele Patienten würden ihr Leben aufs Spiel setzen müssen, damit ich hier die Oberste Heilerin sein konnte?
    Hado überlebte – gerade eben. Er fiel sofort in einen Schockzustand, aber Tonetkas Rat funktionierte.
    Die Notfälle aus der von den Verdrängungsstrahlen beschossenen Schiffssektion kamen herein. Einige gebrochene Knochen und kleinere Fleischwunden. Um eine schwere Kopfwunde kümmerte ich mich sofort. Am Ende der Schicht hatten wir ein Dutzend Fälle aufgenommen.
    Tonetka und ich ließen Hado nicht allein. Wir blieben über Nacht und wechselten uns dabei ab, seinen Zustand zu überwachen. Am nächsten Morgen ging es ihm so viel besser, dass wir ihn aus dem Koma aufwecken konnten. Als er schließlich die Augen öffnete, grinste ich vor Erleichterung.
    »Navigator Torin«, sagte ich. »Du hast meine erste Operation an Bord der Sunlace zu einem echten Erlebnis gemacht. Und hast dabei auch noch Geschichte in der jorenianischen Medizin geschrieben.«
    »Es freut mich, wenn ich helfen konnte, Heilerin«, antwortete er schwach.
    Nachdem wir Hados Scans abgeschlossen hatten, warf mich die Oberste Heilerin aus der Krankenstation.
    »Geh in dein Quartier«, sagte Tonetka und schüttelte den Kopf, als ich ihr widersprechen wollte. »Sofort, Heilerin. Noch leite ich diese Station, überwache die Fälle und teile die Schichten ein.«
    »Du hattest weniger Schlaf als ich.«
    »Ich brauche weniger als du. Verschwinde.«
    »Du bist eine Tyrannin«, sagte ich und streckte mich.
    »Das sind alle Heiler. Geh jetzt, und Cherijo …« Sie lächelte, als ihr Blick zum schlafenden Navigator wanderte. »Danke.«
    Ich trottete aus der Krankenstation, und als ich endlich in meinem Quartier ankam, musste ich zugeben, das Tonetka Recht hatte. Ich brauchte Schlaf. Jenner war noch in den Gängen unterwegs, also war ich allein, als Reever einige Stunden später zu mir kam.
    Zuerst wollte ich ihn nicht reinlassen. Ich war wegen meines unterbrochenen Schlafintervalls immer noch erschöpft. »Geh weg, Reever. Ich bin zu müde, um mich mit dir zu befassen.«
    »Ich muss sofort mit dir sprechen.«
    »Dann sollte es besser wichtig sein.« Ich öffnete die Tür. »Was?«
    Er drückte sich an mir vorbei. »Kapitän Pnor bat mich, mir die Transmission anzusehen«,
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