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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche
Autoren: S.L. Viehl
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meine Wenn-ich-tot-bin-Disc angehört hast.«
    Ich drehte ihr den Kopf zu und tauchte aus meinem euphorischen Dämmerzustand auf.
    »Das hast du nicht getan.«
    »Aber sicher habe ich.«
    Ich blieb stehen. »Maggie, wie konntest du nur?«
    »Nur zu deinem Besten, Süße. Was ich dir zu sagen habe, war bereits auf der Disc, du hast nur vergessen, dass du es gehört hast. Jetzt erinnerst du dich daran. Ich habe den Auslöser auf einige Wochen nach deinem ersten Herzstillstand gesetzt.«
    »Warum hast du es davon abhängig gemacht?«
    »Weil du dann wissen würdest, dass du kein Mensch bist.«
    »Aber das bin ich.« Ich schmollte wie ein kleines Kind. »Ich bin genauso menschlich wie du.«
    Maggie seufzte und zog mich in die Kneipe, in der sie einmal gearbeitet hatte. Sie rief dem Bardroiden zu, er solle uns Bitterale bringen, und drückte mich auf einen Stuhl.
    »Verdammt, bis du dickköpfig. Hör auf, mit mir zu streiten.« Magie verscheuchte den Droiden mit einem Wink und schob mir einen Plastbecher mit Bitterale in die Hand. »Trink.«
    »Ich hasse Synthalkoholika«, sagte ich.
    »Trink das, oder ich schütte es dir eigenhändig in die Kehle.«
    Ich nippte daran und verzog das Gesicht. Maggie stürzte die Hälfte ihres Glases in einigen Schlucken herunter und wischte sich den Mund mit den Handrücken ab.
    »Ich werde es hassen, tot zu sein, das weiß ich.« Sie seufzte wehmütig. »Nichts zu trinken, und man kann nirgendwo hingehen.«
    »Dieser Traum ist lächerlich«, sagte ich zu mir selbst. »Ich muss aufwachen.«
    »Nicht, bis du dich daran erinnerst, was ich in deinem Klugscheißer-Gehirn verstaut habe, und es akzeptierst. Verstanden?«
    Hatte ich jemals gesagt, ich hätte diese Frau geliebt? Ich muss verrückt gewesen sein. Um mir eine bissige Erwiderung zu verkneifen, nippte ich erneut an dem widerlichen Bitterale, das sie mir aufgezwungen hatte. Es schmeckte immer noch nicht besser.
    »Dein Vater hat festgestellt, dass er den Prozess nach deiner Herstellung nicht wiederholen konnte. Das musst du wissen. Du bist die Zehnte, und die Einzige, die lebensfähig war. Er weiß nur nicht, warum.«
    Ich schaute auf und verstand schließlich. »Du«, sagte ich. »Du bist der Grund, warum ich es geschafft habe und die anderen nicht. Du hast etwas getan.«
    Maggie lächelte langsam und nickte, als sie ihren Drink austrank.
    »Du bist keine ehemalige Kellnerin, die er als Gesellschafterin angeheuert hat, oder?«, fragte ich.
    »Bingo.«
    »Du hast gesagt, du hättest Zugang zu Vaters Experimenten gehabt. Hat er dir gesagt, du sollst mir das Paket schicken?«
    »Ich hab schon immer gesagt, dass du ein schlaues Kind bist.«
    Ich knallte das Glas auf den Tisch. »Warum? Warum hast du ihm geholfen, mich an der Nase rumzuführen?«
    »Es passte mir in den Kram, ihm bei der nächsten Phase seines Experiments zu helfen.«
    »Passte dir in den Kram«, sagte ich ungläubig. »Mein Gott, Maggie, ich hatte dich gerade beerdigt. Weißt du, wie es war, dich zu verlieren? Herauszufinden, was er mir angetan hatte?«
    »Ich weiß.«
    »Du und er, ihr habt ein Spiel mit mir gespielt. Keiner von euch hat sich etwas aus mir gemacht.«
    »Das ist nicht wahr.« Maggie schüttelte den Kopf. »Ich lag im Sterben, Joey. Ich hatte nicht genug Zeit, um die Arbeit zu vollenden, die ich begonnen hatte.«
    »Was für eine Arbeit?«
    »Beizeiten wirst du alles verstehen.«
    »Erklär's mir jetzt.«
    »Hör mir zu. Speichere das für einen späteren Zugriff in deinem Gedächtnis. Du bist kein Mensch. Joseph Grey Veil denkt vielleicht, er hätte dich erschaffen, aber das hat er nicht. Nicht ganz. Du darfst nicht zulassen, dass er dich noch einmal in die Hände bekommt.« Sie sagte noch etwas, das mein Bewusstsein kaum wahrnahm. »Wenn die Zeit reif ist, wirst du dich daran erinnern. Das ist alles. Zeit aufzuwachen.«
    Ich widerstand dem plötzlichen Bedürfnis, den Traum zu verlassen, und griff stattdessen über den Tisch, um ihre Hände zu umfassen.
    »Maggie«, sagte ich. »Wer bist du?«
    Sie verwandelte sich vor meinen Augen. Die strenge Mimik wurde weicher, ihr Gesicht wurde dunkler, und ihre Haut schien zu glühen. Es war, als würde ich in einen verzerrten Spiegel schauen. »Jemand, den du geliebt hast. Jemand, dem du vertraust hast. Jemand wie du, Joey.«
    Ich wachte auf und hatte das Laken in den geballten Fäusten. Mein Körper war angespannt wie ein lasergenähter Saum. Maggies letzte Worte klangen mir immer noch in den Ohren.
    »Jemand wie
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