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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche
Autoren: S.L. Viehl
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dem verdammten Schiff. Es interessiert mich nicht.«
    »interessiere dich nicht.«
    »Nein …« Ich stieß die Luft aus. »Nein, das stimmt nicht. Ich meine nur, dass du selber entscheiden sollst, was du mit deinem Leben anfängst. Ich werde mich nicht einmischen. Ich habe kein Recht dazu, mich einzumischen.«
    »Und wenn ich dir das Recht dazu geben würde?«
    »Mir geben … wovon redest du?«
    »Verbinde dich mit mir.«
    O nein, nicht schon wieder. Ich wirbelte herum und stapfte den Strand entlang. Als ich einige Schritte von ihm entfernt war, spürte ich, wie sein Geist nach meinem tastete. Ich lief los.
    »Cherijo.« Er verfolgte mich schon wieder und rief mir nach. »Stopp! Bitte!«
    Ich fühlte mich wunderbar und dachte, ich könnte für immer laufen. Vor Reever weglaufen. Vor der Liga. Vor allem und jedem. Mich im Meer verlieren. Ich nahm den Schock des kalten Wassers kaum wahr, als die erste Welle gegen meine Beine klatschte.
    Reevers Fähigkeit, sich mit mir zu verbinden, war offensichtlich nicht auf eine bestimmte Entfernung beschränkt. Ich spürte, wie er vom anderen Ende des Umweltsimulators aus die Verbindung einleitete. Cherijo. Lauf nicht vor mir davon. Warte. Hör mir zu.
    Verschwinde, Reever. Und lähme mich nicht, sonst ertrinke ich.
    Ich tauchte unter und schwamm mit schnellen Zügen vom Strand weg. Aus der Entfernung hörte ich laufende Schritte herankommen und das Platschen von Reevers Körper, als er auf das Wasser traf.
    Du bist wahrscheinlich die störrischste Frau, die ich jemals getroffen habe , dachte er, während er auf mich zu schwamm.
    Verschwinde aus meinem Gehirn.
    Du musst mir dies erlauben.
    Er war ein hervorragender Schwimmer, viel besser als ich. Er holte mich ein, nahm mich ohne große Anstrengung in seine Arme, und ich wehrte mich nicht. Wir trieben zusammen durch das dunkle Wasser einer fremden Welt, während unsere Gedanken sich durchdrangen.
    Ich kann nicht gehen , sagte Reever, als das blendende Licht seiner Gedanken mich überschwemmte. Ich habe es versucht. Ich will …
    Sofort stieg ein Bild des einen Males, als wir Sex hatten, in mir auf. Ich spürte ihn an meinem Körper hart werden, als er die Erinnerung mit mir teilte. Ich war etwas angewidert, als meine eigenen Sinne zum Leben erwachten.
    Das wirst du mir nicht noch einmal antun, Kumpel.
    Diesmal kontrollierte keine fremde Lebensform Reever. Er ließ mich sofort los. Nein, Cherijo. Ich werde mich dir nicht erneut aufzwingen.
    Ich dachte an Kao, daran, was mein Vater mir angetan hatte. Ich dachte daran, wie wenig ich von Duncan Reever in Wirklichkeit wusste.
    Die Verbindung zerriss so plötzlich wie ein Faden.
    Dieser plötzliche Rückzuck berührte mich seltsamerweise. Er legte einen Arm um mich und geleitete mich zurück Richtung Strand. Als unsere Füße Grund fanden, stolperten wir gemeinsam, tropfnass, auf den goldenen Sand.
    Reever berührte mich nicht noch einmal. »Ich entschuldige mich.«
    »Nein, Reever. Ich denke, so langsam habe ich mich dran gewöhnt.«
    Der Oberste Linguist stand auf. Er stand über mir, sein helles Haar floss auf seine Schultern. Für einen Moment sah er aus, wie einem Traum entsprungen.
    »Doktor.« Er nickte einmal, dann trottete er davon und aus dem Umweltsimulator hinaus. Ich blieb auf dem Sand liegen, den Arm über das Gesicht gelegt, und lauschte dem Meer, das versuchte, mich zu berühren.
     
     
    Kapitän Pnor hatte mich während meiner Genesung auf der Krankenstation besucht. Da mir bewusst war, dass er einer der Torin an Bord war, die am meisten zu tun hatten, war das ein großes Kompliment. Er war etwa so alt wie Tonetka und hatte einen scharfen Verstand, der mich an William Mayer erinnerte.
    Als ich in mein Quartier zurückkehrte, war ich sehr überrascht, ihn auf dem Flur vorzufinden, als hätte er alle Zeit der Welt, um auf mich zu warten. Ich bat ihn herein und ging nach nebenan, um trockene Sachen anzuziehen. Er spielte mit Jenner eine Runde Lass-den-Faden-Tanzen.
    Als ich zurückkam, stand Pnor auf und musterte mich mit geübten Augen. »Es scheint, als hättest du dich vollständig von deiner Krankheit erholt, Heilerin. Wie hat dir der Umweltsimulator gefallen?«
    »Er ist unglaublich.« Ich beschrieb in aller Kürze das Programm.
    »Ich lebe in dieser Provinz. Das Meer hat mich schon immer fasziniert. Es ist der Grund, warum die meisten meiner Reisen mich nach hier draußen führen, ins All.« Der Kapitän lächelte, dann fügte er hinzu: »Beides ist so groß,
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