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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche
Autoren: S.L. Viehl
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konnte, während man ihnen das verwehrte.«
    Ich lachte kurz auf. »Ja, ich wette, das waren sie nicht.«
    »Es gab Diskussionen darüber, wo genau meine Loyalität läge.«
    Ich blieb einen Moment stehen. »Und wo genau liegt deine Loyalität, Reever.«
    »Da ich keine habe, ist die Frage rhetorischer Natur.«
    Natürlich hatte er keine Loyalität. Ich wurde von der Liga gejagt, er war nur an Bord, weil es schlau war, hier zu bleiben.
    »Du bist erregt.«
    »Ja, das bin ich.«
    »Was wirst du tun?«
    Ich blieb vor einem freien Umweltsimulator stehen. »Ich werde versuchen, dieses Gerät nicht irreparabel zu beschädigen«.
    »Ich werde dich begleiten«, sagte er. Ich fragte mich, ob die Verbindung mit ihm während meiner Krankheit nur eine Halluzination gewesen war. Jetzt war er wieder der alte Duncan Reever. So leidenschaftlich wie ein Segment der äußeren Schiffshülle und die gleiche Wärme ausstrahlend.
    Ich aktivierte die Eingangskonsole und rief ein gespeichertes Programm auf. Die jorenianische Technik war so weit fortgeschritten, dass ich mich mit den Details nicht auskannte, und ich wollte das Gerät durch mein Ungeschick wirklich nicht beschädigen. Ich hätte darauf vorbereitet sein sollen, dass es mich verblüffen würde.
    Trotzdem war ich überrascht darüber, dass Kaos Volk auch im Bereich der Nachahmung von natürlichen Lebensräumen der Liga so weit voraus war.
    In der Kammer befand sich die unberührte Landschaft eines fremden Planeten. Die Szene wurde von einem bemerkenswerten lilafarbenen Meer dominiert, das sanft an einen dunkelgrünen Sandstrand brandete.
    »Wo ist dieser Ort?«, fragte ich laut.
    »Name der Datei des Umweltsimulators: Meeresprovinz des HausClans Torin, Joren, Varallan-Quadrant«, antwortete ein Droide automatisch. »Bitte nennen Sie die gewünschten Erweiterungen.«
    »Keine Erweiterungen gewünscht«, sagte ich dem Droiden und betrat das Meeresgebiet von Kaos Heimatwelt.
    Ich konnte die süße Note des Wassers riechen, spürte die kühle, sanfte Luft auf meiner Haut. Das Knistern der mit dünnen, federartigen Blättern versehenen Pflanzen an der Küstenlinie verband sich mit einem melodischen Summen, das von großen Gruppen gigantischer roter Blumen herrührte. Ich fuhr mit den Fingern über die samtige Blüte einer kleinen sternförmigen Pflanze, die treppenförmig wuchs. Ich schloss einen Augenblick die Augen. Das Meer klang wie auf Terra. Rauschen, zurückziehen, für alle Ewigkeit.
    Dieser letzte Gedanke riss mich aus meiner angenehmen Trance. Ich wollte nicht über die Ewigkeit nachdenken. Ich wollte für eine Weile gar nicht mehr nachdenken, also ging ich den Strand entlang.
    »Du hast zugestimmt, die Oberste Heilerin zu werden«, sagte Reever direkt hinter mir.
    Ich erschrak beinahe zu Tode, wirbelte herum und zwang mich, die Ruhe zu bewahren. Ich hatte vergessen, dass ich nicht allein war. »Was?«
    »Ich sagte, du hast …«
    »Schon gut, ich habe dich gehört. Ja. So sieht der Plan aus.« Ich wusste, dass ich unangenehm grob war, aber ich würde mich nicht bei jemandem dafür entschuldigen, der dieses Verhalten erfunden hatte.
    »Du kehrst nicht nach Kevarzangia Zwei zurück.«
    »Nein, ich hatte genug Verhöre, Reever.«
    »Ich muss etwas mit dir besprechen.« Er legte eine Hand auf meinen Arm. »Es wird nicht lange dauern.«
    »Gut.« Ich schüttelte seine Hand ab. »Worum geht es?«
    Duncan Reevers Blick wanderte von meinem Gesicht zum Horizont und wieder zurück. Sein Gesicht verriet nicht, was er dachte, aber er ballte die Fäuste. Was auch immer es war, es war ihm wichtig. Ich schuldete ihm einiges, gestand ich mir widerwillig ein, im Gedenken an Kao. Ich sollte geduldig sein und etwas weniger feindselig.
    »Duncan, jetzt sag schon.« Okay, an der Geduld würde ich noch arbeiten müssen.
    »Die Jorenianer haben mir im Tausch gegen meine Dienste eine Passage in den Varallan-Quadranten angeboten. Ich wollte wissen, ob das für dich akzeptabel ist.«
    »Willst du, dass ich dir sage, du sollst das Schiff verlassen?«
    »Ist es das, was du willst?«
    Ich hasste es, wenn er meine Fragen mit einer Gegenfrage beantwortete. »Ich denke nicht, dass mich das was angeht.«
    »Meine Anwesenheit ist dir unangenehm.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich werd mich schon dran gewöhnen.«
    »Wirst du das?«
    »Was willst du von mir Reever? Meinen Segen?«
    Sein Ausdruck änderte sich nicht. Es war aber auch nicht viel da, was sich hätte verändern können. »Prima. Bleib auf
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