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Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Star Wars™ X-Wing. Gnadentod

Titel: Star Wars™ X-Wing. Gnadentod
Autoren: Aaron Allston
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Kurznachrichten von morgen eine interessante Meldung abgeben.
    Voort führte eine Bestandsaufnahme der Dinge durch, die ihm zur Verfügung standen: ein grauer Anzug, sowohl vom Schnitt als auch von der Farbe her langweilig, ein Datapad, Identikarte, Credkarten, Credmünzen, Fäuste und spitze Zähne. Er wartete.
    Der Schattenmann blieb einige Meter von ihm entfernt stehen und ergriff mit tiefer, volltönender Stimme das Wort. »Hallo Piggy!« Er neigte den Kopf so nach oben, dass die Krempe seines Huts das Gesicht nicht mehr länger in Dunkelheit tauchte.
    Sein dunkler getrimmter Vollbart und seine Gesichtszüge, zeitlos und attraktiv – Voort hatte schon vor langer Zeit gelernt, welche Erscheinungsformen Menschen bei anderen angenehm fanden –, sorgten dafür, dass der Professor ihn sofort erkannte. Voort strahlte. »Face! Jetzt bin ich aber enttäuscht. Ich hatte mich schon darauf gefreut, überfallen zu werden.«
    Face schüttelte ihm die Hand. »Nun, wenn du möchtest, könnte ich ja versuchen, dich von diesem Gehsteig zu befördern. Es geht hier gute drei Meter runter.«
    »Vielleicht später.« Voort ließ sich eine Reihe von Möglichkeiten wie Zahlenkolonnen durch den Kopf gehen. »Nein …«
    Face’ Augenbrauen schossen in die Höhe. »Nein was?«
    »In den letzten fünfzehn Jahren sind wir einander bloß begegnet, wenn wir verabredet waren. So wie bei deiner Hochzeit. Das hier ist ein Überfall. Das bedeutet, dass du irgendetwas im Schilde führst. Nein, ich werde nicht für dich arbeiten. Übrigens weißt du ganz genau, dass ich nicht mehr Piggy heiße. Nenn mich Voort.«
    »Dann also Voort. Ich möchte, dass du mitkommst und für mich arbeitest.«
    Voort sackte in sich zusammen. »Was habe ich dir denn gerade gesagt?«
    »Ich bin Tausende von Lichtjahren weit hierhergekommen, bloß um diese Worte zu sagen. Da kannst du mir nicht das Recht verwehren, sie auch auszusprechen. Also, wie sieht’s aus?«
    »Ich sagte eben nein.«
    »Absagen, die man schon macht, bevor man auch nur das Angebot gehört hat, zählen nicht.«
    Voort seufzte. »Bis zu meinem Quartier sind es bloß ein paar Hundert Meter. Lass uns dort reden.« Er trat vom Laufweg auf die nächste Aufzugsplattform.
    Face folgte ihm. »Das Brummen in deiner Stimme hat nachgelassen. Ist das ein neues Implantat?«
    »Ein aufgerüstetes, ja. Der Dekan der mathematischen Fakultät hat darauf bestanden. Weniger Brummen wirkt weniger bedrohlich oder etwas in der Art.«
    Auf Bodenhöhe traten sie von der Plattform herunter. Face schaute sich um und ließ den Blick über das in Würde alternde Viertel schweifen, bis hin zu dem freundlich wirkenden Überwachungsdroiden an der Straßenecke, so rund und reglos wie eine bronzene Schneeskulptur. »Gefällt dir deine Arbeit?«
    Voort ließ sich einen Moment Zeit, bevor er antwortete. »Manchmal.«
    »Aha.«
    »Was ist mit dir? Gefällt dir der Ruhestand?«
    Face lächelte, doch die Geste wirkte eher unheilvoll als fröhlich. »Als Jacen Solos Krieg zu Ende ging, flog so ziemlich jeder Offizier raus, der ihn nicht schon verurteilt hatte, als er noch ein Teenager war. Als ›in den Ruhestand gehen‹ würde ich das also nun wirklich nicht bezeichnen.«
    »Nun, wie nennt man es dann, wenn man zwar aussortiert, aber nicht getötet oder verhaftet wird?«
    »Ruhestand.«
    »Ah. Was ist mit deiner Familie?«
    »Dia geht es bestens. Sie ist inzwischen leitende Ausbilderin und vollwertige Partnerin bei der Transportfirma, in die sie sich eingekauft hat. Vor einer Weile war sie viel in den HoloNet-Nachrichten zu sehen, mit Kommentaren zu den Sklavenaufständen, die seit einiger Zeit überall in der Galaxis ausbrechen. Ich habe Adra adoptiert, sie ist jetzt ebenfalls meine Tochter. Sie ist sechzehn und trifft sich mit Jungs, und wenn ich noch Haare hätte, wären sie inzwischen allesamt weiß. Aber sie ist ein gutes Mädchen.«
    Voort stieß ein Grunzen aus, um erkennen zu lassen, dass er Face’ Worte zur Kenntnis genommen hatte. Eigentlich interessierten ihn diese ganzen Einzelheiten überhaupt nicht. Doch die soziale Bindung, die zwischen alten Freunden bestand, ganz gleich, wie entfremdet sie inzwischen voneinander sein mochten, verlangte, dass man sich nach solchen Dingen erkundigte.
    Sie gingen schweigend weiter, bis Voort auf das kastenförmige, viergeschossige Grünsteingebäude wies, in dem er wohnte. Nachdem er eingetreten war, zog er es vor, die Treppe zu nehmen, statt mit dem Turbolift in die zweite Etage
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