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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
Autoren: Geoffrey Thorne
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Sisko – der seit seiner Versetzung nach DS9
rätselhafterweise von den Bajoranern als ihr Abgesandter empfunden wird –
erfahren, dass seine eigene Existenz mehr von den Propheten bestimmt wurde, als
er es sich jemals eingestehen wollte. Immer wieder teilten ihm diese Entitäten
im Rahmen von Visionen mit, er hätte eine Bestimmung. Es ist in erster Linie
das Schicksalsthema, das in DS9 in Themen wie Glauben und Spiritualität
überführt wird. Aber es geht auch um zunächst gespaltene Loyalitäten. Die
Propheten treten – wie auch die Sternenflotte – mit einem absoluten Anspruch an
Sisko heran. Erst mit der Zeit lernt er zu verstehen, dass er Kompromisse
zwischen seiner weltlichen und seiner spirituellen Rolle eingehen muss. Doch
gerade in der Vermischung dieser beiden Rollen wird Sisko nicht selten
unsicher, begeht Fehler, schwankt – und lernt. Erst indem er die
Komplementaritäten seines Daseins für sich nutzbar macht, erreicht er sein
weltliches und spirituelles Ziel. Damit ist Sisko das beste Beispiel für
jemanden, der zwei vermeintlich entgegengesetzte Seiten seines Ichs zu
gegenseitigem Ausgleich führt. Gerade vor dem Hintergrund der Kriegshandlung,
die voll von Entbehrungen und Verlusten ist, ist diese neue Geisteshaltung, zu
der er findet, ein elementarer Anker, weiterzukämpfen, egal wie aussichtslos
die Lage scheint. In dieser Hinsicht treffen in DS9 zwei Grundströmungen
aufeinander: der wissenschaftlich-technische Fortschritt als notwendige
Erkenntnis zum Überleben der Föderation – und die spirituelle Erfahrung als
Motivation für scheinbar unüberwindbare Herausforderungen und Prüfungen.
     
     
     
    Versatzstücke in anderen
Shows
     
    In den anderen drei Star Trek -Serien drängen sich Wechselwirkungen
zwischen Glauben und Wissenschaft oder Glauben und Weltlichkeit nicht so sehr
in den Vordergrund. Bei genauerem Hinsehen findet man jedoch auch bei ihnen
Ansätze des Themas.
    Star Trek – The Next Generation , das sich auch noch unter Federführung
Roddenberrys befand, belebte in der zweiten Hälfte der 1980er den Geist von TOS
wieder, weshalb man auch bei den Abenteuern unter Jean-Luc Picard
erwartungsgemäß keine gravierenden Neuausrichtungen mit Blick auf das
Überweltliche zu sehen bekam. Eher unterschwellig gab es dann doch eine kleine
Akzentverschiebung. Sie hing mit der neuen Inszenierung der Charaktere
zusammen. Herrschte bei TOS noch ein eher statistenhafter Umgang mit der
Mannschaft vor, erlaubte es das mittlerweile etablierte Prinzip der Soap-Opera,
dem mentalen Kosmos des einzelnen Protagonisten einen gebührenden Platz
einzuräumen. So brach sich gerade ab der zweiten Hälfte von TNG insbesondere
den surrealen Traum- und Visionsszenen Bahn, die oft nicht rational abliefen
und ein Schlüssel zur Selbstfindung des Einzelnen waren. Selbst dem Androiden
Data wurden diese teils verstörenden Anwandlungen zuteil. All das ist ein
Verweis auf einen Bestandteil der Persönlichkeit, der nicht mit biologischen
oder medizinischen Kenntnissen erfasst werden kann. Eine Seele vielleicht?
Dieses erste zarte Pflänzchen des Transzendentalen, das in TNG als Ergänzung
zum Rationalen und Wissenschaftlichen angewandt wurde, sollte man keineswegs
unterschätzen. Nicht zuletzt besuchten Picard und Co. Kulturen, in denen sie
sich mit den weltlichen Auswirkungen religiöser Mythen auseinandersetzen und
beide Seiten verstehen lernen mussten. Man denke da vor allem an die Klingonen
und ihren Kahless-Kult.
    Star Trek – Voyager , die vierte Serie, sollte nach dem Abtauchen von DS9 ins
Reich der Propheten, wieder ein Stück bodenständiger werden und die Tradition
Roddenberrys fortsetzen. Kathryn Janeway und ihre Mannschaft bekamen jedenfalls
etliche Gelegenheiten, im Rahmen ihrer siebenjährigen Odyssee durch den
Delta-Quadranten wieder die Prinzipien von Wissenschaft und Forschung
hochzuhalten. Und doch: Anders als noch bei TNG, in denen nur säkularisierte
Helden vorkamen, sind wesentliche Protagonisten in VOY spirituell angehaucht.
Man denke an Chakotay und seine indianischen Wurzeln, an die Erleuchtung, die
er im Rahmen von Tagträumen sucht. Man denke auch an die zunehmende Bedeutung
religiöser Rituale aus der klingonischen Kultur für die halbklingonische
Chefingenieurin B'Elanna Torres. Solche Figuren verbleiben in einem Spannungsverhältnis
zu Seven of Nine oder Janeway, die viel skeptischer erscheinen, und doch wird
nun die ganze Bandbreite von möglichen Persönlichkeiten – ob
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