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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
Autoren: Geoffrey Thorne
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entweder durch zu viel
Lächeln oder durch zu viel Zeit in der Wüstensonne. Ja, es war ein vertrautes
Gesicht, aber immer noch unbekannt. Der ernste Mann war eine Art Lehrer, soviel
wusste er; jemand, dem er vertraute. Der Rest war trübe.
    Wieder
verlagerte er seine Haltung, versuchte instinktiv, eine bequemere Position zu
finden, bedauerte es aber sofort.
    Er
bemerkte, dass er auch im unteren Teil seines Körpers Schmerzen hatte, obwohl
sie nichts gegen die in seiner Brust waren. Zerschmettertes Knie? Gebrochene
Hüfte? Obwohl der Schmerz stark war, konnte er ihn noch keinem bestimmten
Bereich zuordnen. Er war immer noch zu weit von sich selbst entfernt, zu
hilflos in seinen unsteten Erinnerungen, um irgendein aufrichtiges Interesse an
seinem verletzten Zustand aufzubringen.
    Hübsch , dachte er, hingerissen
von dem Anblick der Feuersbrunst.
    Seine
Aufmerksamkeit ließ von den lebhaften Plasmadrachen ab, die sich wandten und
umhertanzten, um den seltsamen und vertrauten Geräuschen zuzuhören, die nun ein
sanftes Gegengewicht zu dem Lärm des Feuers bildeten.
    »Was tust
du da, du fauler Batos ?«, sagte eine Stimme, die er sofort als die
seiner Mutter erkannte. Was seltsam war, da er sich ziemlich genau daran zu
erinnern glaubte, dass sie seit geraumer Zeit ziemlich tot war.
    Oder doch
nicht? War sie bereits der Orkettkrankheit anheim gefallen, hatte sie sich
bereits in die Vergessenheit geblutet und gekrampft, oder stand diese
schmerzhafte Prüfung noch bevor? Er konnte es nicht auseinanderhalten und hatte
im Moment auch nicht die Kraft, es zu versuchen.
    »Ich
spreche mit dir, Jem«, sagte sie erneut, obwohl er sich nun nicht sicher war,
ob es wirklich ihre Stimme war, oder nur das Geräusch von Pflanzensaft, der
durch das Feuer überhitzt wurde und in der Flora um ihn herum knackte.
    »Wach auf,
Junge«, sagte eine andere Stimme, männlich dieses Mal, die so klang, als sei
die Kehle, aus der diese Worte kamen, mit Glassplittern gescheuert worden.
»Beweg dich oder stirb.«
    Er kannte
diese Stimme ebenfalls und hasste sie. Guldejit? Glinforkis? Troknoor? Die
Namen sausten wie Sandmücken am Rande seiner Gedanken umher und blieben genauso
vollkommen außerhalb seiner Reichweite wie sein eigener Name. Paradoxerweise
blieb sein Hass auf ihre Besitzer bestehen und brannte fast so heiß wie die
Flammen, die es, wie er vermutete, irgendwie geschafft hatten, näher zu kommen.
    »Steh auf«,
sagte die Stimme seiner Mutter, nachdrücklicher dieses Mal. »Sie werden uns
niedertrampeln.«
    Ein Teil
seines Verstandes sagte ihm, dass er im Delirium lag, dass diese Leute und ihre
Worte nicht mehr als Schatten waren, Streiche, die ihm sein verletztes Gehirn
spielte. Der andere Teil, der momentan überwog, war nur allzu gern bereit, an
sie zu glauben. So geisterhaft wie sie erschienen, waren sie dennoch
Gesellschaft. Er hasste es, allein zu sein.
    Der
wahre Gläubige ist niemals allein. Das war eine Formulierung aus den
Prophezeiungen, eine, die er nicht verstanden hatte bis …
    Plötzlich
wurde der Ring aus Steinen von einem anderen Bild abgelöst, einem anderen Ort
und einer anderen Zeit. Er war zurück in den Lagern, damals, als seine Eltern
ihn von Unterkunft zu Unterkunft stießen, scheinbar ohne Grund, in Wirklichkeit
aber, um den Gewehren und Peitschen der bösen Leute zu entrinnen.
    Ihn
niedertrampeln? Ja, das würden sie. Es waren nun viele von ihnen, neben ihm und
seiner Mutter, Hunderte. Sie waren Borhyas , geisterhafte Darstellungen
von Leuten, die er einst gekannt hatte, vielleicht immer noch kannte. Sie
rannten, flohen vor dem Angriff von etwas Gewaltigem und Tödlichem.
    Den bösen
Leuten. Den Anderen.
    Ihre Flucht
hatte Freunde und Verwandte, Lehrer und Vedeks und Schulhoffeinde in eine Herde
verängstigten Viehs verwandelt. Wenn er seinen Halt verlieren sollte, wenn er
auch nur für einen Moment stehen bleiben sollte, würde die fliehende Masse ihn
genauso sicher töten wie die bösen Leute, die die Flucht verursachten.
    Der Geist
seiner Mutter streckte ihm eine durchsichtige Hand entgegen und winkte. Für
einen Moment betrachtete er sie und bewunderte den Anblick ihrer hellgrauen
Augen in ihrem dunklen, ovalen Gesicht, ihre dichten Zöpfe, die hin und her
wippten, während sie die umliegende Gegend absuchte, ihre Lippen, die hätten
lächeln sollen, aber nun zu einer Grimasse verzerrt waren. Wie jung sie aussah.
Wie lange war es her, dass er sie so gesehen hatte?
    »Jetzt«,
zischte sie gleichzeitig
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