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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
Autoren: Geoffrey Thorne
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    Epilog
     
    Die Flamme verzehrte
alles, was sie berührte, fraß sich ihren Weg durch die Luft und das Blattwerk
wie die Geisterwinde, von denen die Prophezeiungen erzählten. Sie kroch
zwischen Felsen hindurch, verschlang die Vegetation in riesigen,
schlangenartigen Wellenbewegungen und hinterließ nichts als Spuren dunkler
Asche. Was sie berührte, verzehrte sie vollständig, und sie berührte alles –
alles, außer seinem Zufluchtsort aus Steinen.
    Auch Donner
gab es da draußen, obwohl der Himmel im Wesentlichen klar war. Donner, oder
etwas sehr Ähnliches. Und da waren auch andere Geräusche, tiefes und entferntes
Grollen, das ihn an Amphitheater voll applaudierender Mengen denken ließ.
    Er war sich
nicht sicher, ob der Himmel diesen besonderen Kupferton haben sollte,
allerdings war er sich im Moment über gar nichts sicher. Nicht über die üppige
und sinnliche Vegetation, die außerhalb des Feuers in laubigen Explosionen aus
Amethyst wuchs; nicht über den Zimtgeruch, der die Luft zu durchdringen schien;
nicht über das seltsam diffuse Licht der weißglühenden Kugel des hiesigen
Sterns oder über die körnige Beschaffenheit des Bodens unter ihm. Nichts schien
richtig. Nichts schien sicher außer dem Feuer.
    Brennbare
Gase oder ein anderer Treibstoff hielten diese Flammen am Leben, sorgten dafür,
dass sie weiterhin tanzten und an den Stämmen und Steinen leckten.
    Während er
diesen Anblick beobachtete, die fiebrige Hitze und Erschütterung und sogar sein
eigenes Blut an den Rändern seiner Zunge spürte, konnte er kaum die angemessene
Besorgnis aufbringen. Es war, als ob all dieses bevorstehende Verderben auf
jemand anderen zustürzte, jemanden in einer Gute-Nacht-Geschichte, und er
selbst war sicher irgendwo anders, frei, um sich nur auf die hypnotischen
Bewegungen und die kaleidoskopartige Schönheit des Feuers zu konzentrieren.
    Sein
Verstand suchte nach der Erinnerung an den Moment seiner Ankunft und war
glücklich, sie nicht zu finden. So wie auch seine Identität, die Umstände, die
ihn hierher geführt hatten, wo er langsam in der sich ausbreitenden Hitze
röstete, nicht gefunden werden konnten.
    Gehirnerschütterung?
    Irgendwie
schaffte er es, genügend Tatsachen zu versammeln, um eine Hypothese zu bilden;
es hatte eine Explosion gegeben, an der er viel zu nahe gewesen war und die ihm
seine Erinnerungen geraubt hatte. Er erinnerte sich dunkel daran, durch die
Luft geschleudert worden zu sein, und an den plötzlichen, zermalmenden
Aufprall.
    Er war kurz
zuvor irgendwo anders gewesen, irgendwo, wo es klein und kühl und voller Leute
gewesen war. Da war er sich ziemlich sicher.
    War es ein
Raum? Eine Art Gefährt? Wer waren die Leute? Wo waren sie nun?
    Halbfertige
Bilder – Blau oder Rot oder Gold auf Schwarz – Gesprächsfetzen – Ich
glaube nicht, dass ich so etwas schon einmal gesehen habe, Commander –
etwas über eine Frau aus Gold – oder vielleicht war das nur die Farbe ihres
Haares? – selbst Musik – seltsame trillernde Melodien, ein Chor von
Flöten – blitzten in seinem Geist auf und verblassten wieder, bevor er sie
zwingen konnte, ein Ganzes zu bilden.
    Ja, auf
jeden Fall eine Gehirnerschütterung. Dazu musste man kein Arzt sein.
    Die
Verwirrung und die Lücken in seinem Bewusstsein waren noch ein wenig
beunruhigender als der körperliche Schmerz, aber nicht viel. Er verlagerte
seinen Körper in der Hoffnung, so wenigstens einen Teil der Schmerzen lindern
zu können, aber er verschlimmerte sie dadurch lediglich.
    Er hatte
sich etwas Wichtiges gebrochen, das konnte er spüren, etwas, das schrecklich
pochte, wenn er sich nicht bewegte, und stach, wenn er es tat. Bestimmt eine
gebrochene Rippe, vielleicht auch zwei oder drei.
    Oh , kam der trockene
Gedanke, als sich seine Lippen zu einem Lächeln bogen. Oh, das ist nicht
gut.
    Er lag
immer noch dort, wo er gefallen war. Durch Glück war er in einem Ring aus
seltsam kegelförmigen Felsen eingekeilt, mit dem Rücken gegen etwas Hartes und
Unnachgiebiges. Er war immer noch nah genug an der Feuersbrunst, um seinen Tod
kommen zu sehen, aber weit genug entfernt, um sich einzureden, dass die
Begegnung nicht zu früh geschehen würde.
    Beunruhigende
Bilder stiegen wieder und wieder nutzlos vom Grunde seines Geistes auf. Er sah
das ernste Antlitz eines älteren Mannes, dessen Name ihm nicht einfallen
wollte. Das Gesicht kam ihm bekannt vor – graue, tiefliegende Augen, Haut wie
verschlissenes Leinen, Falten, die zu Furchen wurden,
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