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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Autoren: Torn Chaines
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kompletten Geschwaders ausgelegt war. McBain setzte sich neben seinen zweiten Mann Jeremy Fisher. Es war eines der Wunder moderner Technik, daß eine so komplexe Maschine wie die B-2 von nur zwei Männern rund um den Erdball geflogen werden konnte.
    Wing Commander Colonel Goldman betrat den Raum. Der mittelgroße Offizier mit den graumelierten Schläfen wirkte blaß und angespannt. Die Flieger im Raum sprangen auf wie ein Mann und grüßten militärisch exakt.
    »Setzen, Gentlemen.« Goldman legte eine dicke Akte auf das Pult am Mikrofon. Die Ordonnanz, die ihn begleitete, teilte Einsatzpläne an die Piloten aus. »Ich bekam soeben einen Anruf aus dem Pentagon. Die 509. hat sich bereitzumachen für Operation Chop Suey .«
    Es fühlte sich an, als habe ein übermütiger Kadett die Klimaanlage im Raum schlagartig auf Minusgrade eingestellt.
    Goldman blätterte sichtlich angespannt in seinen Unterlagen. »In diesen Minuten schiffen die Chinesen mehr als eine Million Mann an den Ufern der Formosa-Straße ein. Sie machen ihre Drohung wahr und nehmen die demokratische Volksabstimmung in Taiwan, die endlich auch die formale Unabhängigkeit der Inselrepublik bestätigte, zum Vorwand für eine Invasion. Es laufen Geheimverhandlungen auf höchster Stufe, aber nach allen uns vorliegenden Agentenberichten versuchen die Kommunisten nur, uns hinzuhalten. Die Präsidentin hat aber unmißverständlich klargemacht, daß sie zu Taiwan steht wie einst England zu Polen. Sobald die Schlitzaugen Taiwans Hoheitsgebiet verletzen oder auch nur eine Kugel abfeuern, nehmen die USA den Bündnisfall wahr .« Der Colonel machte eine Kunstpause. Man hätte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können.
    Er nahm ein einzelnes Blatt aus seinen Unterlagen und fuhr fort: »Wie Sie mitbekommen haben dürften, haben sich unsere Streitkräfte seit Wochen auf den nun drohenden Ernstfall vorbereitet. Wir haben fünf Trägergruppen im Pazifik und rund sechshunderttausend Mann auf Taiwan, in Japan und Südkorea. Sollten die Roten den Verstand verlieren, werden wir sie in einer Zangenbewegung auf ihrem eigenen Boden vernichten .«
    Jemand hüstelte laut und vernehmlich. Ärgerlich sah Goldman von seinen Papieren auf. »Haben Sie etwas anzumerken, Petty ?«
    »Sir, nein, Sir .« Captain Petty klang nicht sonderlich überzeugend. McBain sah, wie ein Ruck durch den Mann ging und er all seinen Mut zusammennahm. »Sir, ehrlich gesagt habe ich doch eine Anmerkung, wenn Sie gestatten, Sir !«
    »Ich habe heute meinen großzügigen Tag. Also, Captain, was gibt es ?«
    »Rotchina hat mehr als zwanzig Millionen Mann unter Waffen, Sir. Auch wenn jeder unserer Jungs es mit zehn Schlitzaugen locker aufnimmt, bleiben noch 14 Millionen, um uns den Arsch zu versohlen. Sir!«
    Über Goldmans Gesicht huschte ein Schatten, der so schnell verschwand, wie er gekommen war. »Das haben Sie richtig erkannt, Captain Petty. Und genau das ist auch der Grund unseres Einsatzes. Sollten die verdammten Kommunisten tatsächlich verrückt genug sein, über unsere Verbündeten herzufallen, kommt dem 509. Bomber Wing die wichtige Aufgabe zu, die zahlenmäßige Überlegenheit des Feindes drastisch zu reduzieren und im übrigen dafür zu sorgen, daß in seinem Hinterland soviel Chaos ausbricht, daß er Truppen von der Front abziehen muß, und zwar in großem Umfang.
    Deshalb werden die Maschinen von Stratford, Brown und Yo-cum Beijing anfliegen, die von Petty, Waltrip und McBain Shanghai. Sie werden in der Luft betankt, die Flugpläne wurden ihnen ausgehändigt. Sie werden unerkannt in den Luftraum der Kommunisten eindringen und sich für den Ernstfall bereithalten. Sollten sie den Befehl >Empire< erhalten, belegen Sie Ihre Ziele mit den Neutronenbomben, mit denen Ihre Maschinen soeben beladen werden. Nach dem Einsatz oder nach einem Abbruch desselben - worauf wir natürlich alle hoffen - fliegen Sie Guam an .«
    Petty stöhnte hörbar auf. »Neutronenbomben, Sir? Ich dachte, wir hätten die letzten 1992 verschrottet !«
    »Das sollten auch die potentiellen Gegner der USA denken. Wir alle hoffen, daß wir sie nicht einsetzen müssen, aber wenn sich die Kommunisten zum Angriff entschließen, haben wir keine andere Wahl. Die Schlitzaugen sind uns nur in einem Punkt überlegen - in ihrer schieren Zahl. Das werden wir entsprechend ändern. Sollten Sie den >Empire<-Befehl erhalten, meine Herren, gehen wir von feindlichen Verlusten in der Höhe von rund hundert Millionen aus. Das sollte
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