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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Autoren: Torn Chaines
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können, bestreiten das ganz energisch, Wittmann! Zwei der anderen haben Sie mit dem Messer verletzt - einen sogar auf ganz besonders viehische Art und Weise !«
    Hausen registrierte mit einem sadistischen Vergnügen in den Augen, wie der Verhaftete tief einatmete und vergeblich an den Handschellen zerrte. Dann beruhigte er sich wieder und saß völlig entspannt auf dem Stuhl. Der Mann hatte sich im Griff, das mußte man ihm lassen.
    »Wenn Sie Ihre Arbeit vernünftig erledigen würden, Herr Kriminalhauptkommissar« - Wittmann betonte jede einzelne Silbe des Dienstrangs -, »dann wüßten Sie inzwischen, daß auf keinem der fünf Messer, die im Spiel waren, meine Fingerabdrücke sind. Auch nicht auf dem, das dem netten Anführer der Bande im Gemächt steckt.«
    Voller Wut und Empörung ließ Hausen die Faust auf die Tischplatte sausen, unmittelbar vor Wittmanns Gesicht. Doch der zuckte mit keiner Wimper.
    »Du arrogantes Arschloch! Du hast den Jungen kastriert! Aber mit solchen Typen wie dir machen wir kurzen Prozeß. Ich rufe jetzt den Staatsanwalt an und besorge dir einen Hubschrauberflug nach Karlsruhe !«
    Die Situation war dermaßen absurd, daß sich Wittmann ein Grinsen nicht verkneifen konnte. »Schluß jetzt mit der Scharade, oder ich sorge dafür, daß Sie demnächst Falschparker aufschreiben dürfen, Hausen. Eine so schlampige Arbeit wie die
    Ihre ist mir noch nicht untergekommen. Sie wollen sich auf meine Kosten als Superbulle profilieren, der einen bösen Ausländerfeind fängt. Dabei haben Sie nicht nur keine Spuren gesichert und statt dessen lieber eine Zeugin unter Druck gesetzt, Sie haben nicht einmal meine Papiere gründlich kontrolliert !« Mit einem Kopfnicken deutete er auf das Ausweismäppchen, das der jüngere Kripomann noch immer in der Hand hielt. »Schauen Sie mal hinter dem Führerschein nach. Da steckt noch ein Ausweis .«
    Der Jüngere tat, wie ihm geheißen - und wurde blaß. Er zog die Plastikkarte heraus und reichte sie Hausen, der übergangslos ebenfalls die Fassung verlor.
    »Verfassungsschutz? Sie... Sie sind vom Verfassungsschutz ?«
    »Vorhin war ich es jedenfalls noch. Falls ich nicht gerade als böser Ausländerfeind aus dem Dienst entfernt werde. Aber damit rechne ich ehrlich gesagt nicht wirklich .«
    Wortlos reichte Hausen seinem Kollegen Personal- und Dienstausweis des gerade noch so Verdächtigen . Während der jüngere Beamte beides in das Mäppchen zurücksteckte, holte der ältere einen Schlüssel aus der Jackentasche und öffnete Wittmanns Handschellen. »Es. es tut mir leid , Herr Kollege«, stammelte er.
    »Ist das so? Erkennen Sie wirklich erst, wie lächerlich Sie sich hier verhalten, wenn Sie einen Dienstausweis vom VS sehen? Das, was Sie heute abend hier abgezogen haben, spricht jeder auch nur halbwegs ordentlichen Polizeiarbeit hohn !«
    »Aber verstehen Sie doch, Herr Kollege .« Aus dem arroganten Großkotz war ein kriechender Schleimer geworden. »So, wie das da heute abend aussah, deutete alles auf eine ausländerfeindliche Straftat hin. Und ziehen wir denn nicht alle am gleichen Strang? Polizei und Verfassungsschutz gehen doch beide entschlossen gegen Ausländerfeinde vor. !« Hausen klang nun beinahe weinerlich.
    »Haben Sie mir nicht vorhin noch gesagt, daß sämtliche der fünf netten jungen Männer Deutsche wären? Wie kommen Sie da auf Ausländerfeindlichkeit ?«
    Hausen wollte empört protestieren, entschied sich dann aber, daß es klüger wäre, nur einmal tief durchzuatmen.
    »Ich sage es Ihnen noch einmal, >Herr Kollege<, und bei Bedarf gebe ich es Ihnen gern auch schriftlich: Sie hatten nicht vor, irgend etwas gegen Ausländerfeindlichkeit zu unternehmen, Sie wollten sich nur profilieren, das ist alles. Vermutlich glauben Sie, eine Sache wie diese könnte Ihre Karriere noch einmal anschieben. Aber ist Ihnen denn nicht klar, daß Sie mit einem derart irrationalen Verhalten der Ausländerfeindlichkeit nur Vorschub leisten? Niemand kämpft entschiedener gegen Rassisten und Ausländerfeinde als wir vom Verfassungsschutz! Doch deswegen brauchen wir uns nicht abstechen zu lassen, wenn Kriminelle unser Geld und unsere Wertsachen wollen -auch nicht solche mit Migrationshintergrund. Ich habe die fünf nicht provoziert, ich wurde mit Messern angegriffen und habe mein Leben verteidigt, nicht mehr und nicht weniger. Befragen Sie Ihre Zeugen noch einmal ausführlich und weniger voreingenommen - und sichern Sie die Spuren an den Messern, falls es dazu inzwischen
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