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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
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Überraschungen waren noch lange nicht vorbei.
    Vom Opernhaus gingen sie an Bord eines luxuriösen Katamarans und fuhren durch den Hafen. Hintergrund für die Hochzeitsfotos bildeten die große Hängebrücke und eine glutrote untergehende Sonne. Der Champagner floss in Strömen, delikate Kanapees wurden gereicht, und die Gäste waren bester Laune. Alle wollten ein Foto zusammen mit dem Brautpaar haben.
    Juan Gallardo, Quins Großvater, ein älterer, sehr distinguierter Gentleman, hieß Nicole in der Familie willkommen, gratulierte seinem Enkel zu der schönen Ehefrau und bemerkte, er könne verstehen, warum Quin Sydney zu seiner Heimat gewählt habe. Selbst Buenos Aires hielte nur knapp dem Vergleich mit einer so außergewöhnlich attraktiven Stadt stand. Und da die auserwählte Frau seines Herzens Australierin sei … ja, natürlich verstand er. Aber Joaquin müsse seine junge Frau unbedingt bald zu einem Besuch nach Argentinien überreden.
    Quins Mutter stellte jedem einzelnen ihrer Verwandten voller Stolz ihre Enkeltochter vor und konnte es gar nicht oft genug wiederholen.
    Nicole freute sich besonders darüber, dass Linda sich angeregt mit ihren alten Partnern aus den Tanzwettbewerben unterhielt und sich zweifelsohne den neuesten Klatsch berichten ließ und offensichtlich auch Neuigkeiten über die aktuellsten Talente ausgetauscht wurden. Es war schön zu sehen, dass Linda langsam wieder zu ihrem alten Leben zurückkehrte, sich wieder für die Welt des Tanzens und andere Menschen zu interessieren begann. Sogar noch besser – da schien es einen Bewunderer zu geben, der Linda seine ganze Aufmerksamkeit widmete.
    Dass ihre Mutter bald allein in dem Haus in Burwood leben würde, daran ließ sich nichts ändern. Nach der Hochzeitsreise würden Nicole und Zoe zu Quin ziehen. Die Tanzschule würde Linda beschäftigt halten, und schließlich waren sie nicht weit weg, sondern konnten sich jederzeit und regelmäßig besuchen.
    Der Katamaran legte in Mosman an, fast in gerader Linie gegenüber dem Opernhaus. Die gesamte Hochzeitsgesellschaft wurde zum nächsten geheimen Ort gebracht – zum Taronga Centre beim Taronga Zoo.
    Der Saal für den Empfang war gedeckt mit weißem Leinen und dekoriert mit roten Rosen. Austern wurden serviert, dann Lachsfilet und als Dessert Erdbeeren mit Schokoladenüberzug. Eine Band spielte leichte Musik zur Unterhaltung. Eine dreistöckige Hochzeitstorte, ein wahres Kunstwerk, wartete darauf, angeschnitten zu werden. Vorher jedoch war es Zeit für die Reden.
    Tony Fisher erhob sich als erster Redner, und schon bald lachte und schmunzelte der gesamte Saal. Als er den Toast auf seinen guten Freund Quin und dessen schöne Braut Nicole ausbrachte, hoben alle Anwesenden zustimmend ihre Gläser.
    Dann stand Quin auf, und Nicole hielt den Atem an. Er hatte diesen Tag so unvergesslich schön gestaltet, es war ein romantischer Traum. Würde er ihn krönen mit den Worten, nach denen sie sich so sehnte?
    „Heute hat mein Großvater“, Quin verbeugte sich mit einem Lächeln in Richtung des alten Mannes, „völlig richtig in Nicole die Frau meines Herzens erkannt.“ Jetzt lächelte er warm auf Nicole herab, und ihr wild pochender Puls beruhigte sich ein wenig, als ihr Herz vor Glück überfloss. Sie konnte sogar wieder atmen.
    „Als ich Nicole vor sieben Jahren zum ersten Mal traf, wusste ich mit absoluter Gewissheit: Das ist die Frau meines Lebens. Glücklichweise beruhte diese bedingungslose Anziehung auf Gegenseitigkeit, und so wurde sie die Frau an meiner Seite. Für zwei Jahre schenkte sie mir ihre Liebe. Doch ich machte den großen Fehler, nicht zu erkennen, was für ein wunderbares Geschenk sie mir gemacht hatte. Ich teilte mein Herz nicht mit ihr, gab ihr das Gefühl, lediglich ein unbelebtes hübsches Dekorationsstück zu sein, das man nach Belieben nutzen oder unbeachtet lassen könnte. Und so verlor ich sie …“
    Stille senkte sich über den Saal. Die Trauer in seiner Stimme fuhr Nicole direkt ins Herz. Sie konnte kaum fassen, dass er dem ganzen Saal preisgab, was sie ihm voller Bitterkeit vorgeworfen hatte.
    „Ich verlor aber nicht nur die Frau meines Herzens, sondern auch das Kind, das sie mir geschenkt hatte, unsere wunderbare Tochter Zoe. Zoe ist mit all der Liebe groß geworden, die ich nicht zu schätzen wusste. Fünf Jahre vergingen, und der Zufall wollte es, dass unsere Wege sich wieder kreuzten. Eine lange Zeit, lang genug, um mir zu zeigen, wie leer und wertlos diese Jahre waren
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