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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
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einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten und diese nach besten Kräften so gut wie möglich zu gestalten. Für Zoe. Und füreinander.
    Nicole war dankbar für das Beruhigungsmittel, das der Arzt ihr verordnete. Sie wollte den Schmerz nicht mehr spüren, brauchte eine Pause von all den Sorgen und Entscheidungen, konnte es nicht mehr ertragen, jede Minute zu zählen, bis sie endlich zu Quin konnte.
    Der letzte klare Gedanke, den sie dachte, bevor barmherzige Dunkelheit sie umfing: Morgen ist ein neuer Tag. Kein Zurückschauen mehr, nur noch nach vorn, auf die Zukunft.
    Quin hörte seine Mutter reden. Sie erzählte ihm in Spanisch von den Spielen, die sie mit Zoe gespielt hatte, was für ein wunderbares Kind die Kleine war, wie intelligent, wie aufmerksam, wie süß. Irgendetwas irritierte Quin an diesen Erzählungen, er versuchte zu begreifen, was es wohl war. Sein Verstand war wie in Watte gehüllt. Er musste diese Watte entfernen, musste sich hindurchkämpfen und klar denken …
    Seine Mutter schwärmte weiter von ihrer fantastischen Enkelin.
    Aber du hast doch nur Fotos gesehen, der Gedanke tauchte jäh auf und ließ andere Bilder aufblitzen. Der Unfall. Nicole, bewusstlos und das Gesicht voller Blut …
    Quin riss die Augen auf. Er lag in einem Krankenhausbett. Schläuche waren überall an seinem Körper befestigt, seine Mutter saß an seinem Bett.
    „ Mamá “, flüsterte er heiser, als hätte er seine Stimme seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt.
    Seine Mutter sprang vom Stuhl auf. „Du bist bei Bewusstsein! Gott sei Dank!“ Sie sagte das, als sei es ein Wunder, faltete die Hände zusammen wie zum Gebet. „Bleib ganz still liegen, Joaquin, beweg dich nicht. Ich hole den Arzt.“
    Sie hatte sich bereits umgedreht, als er das einzige Wort herausbekam, das ihn jetzt beschäftigte. „Nicole …“
    Evita hielt nur kurz inne. „Nicole geht es gut“, beeilte sie sich zu sagen. „Man hat sie nur zwei Tage zur Beobachtung hier behalten, wegen der Gehirnerschütterung und um Sorge zu tragen, dass die Platzwunde sich nicht entzündet. Sie ist schon seit Tagen wieder zu Hause. Aber jetzt lieg still, bis ich den Arzt geholt habe.“
    Seit Tagen zu Hause? Die Erleichterung, dass es Nicole gut ging, mischte sich mit Verwirrung. Wie lange lag er schon hier? Die Schläuche deuteten darauf hin, dass man ihn künstlich ernährte. Es waren auch verschiedene Monitore angeschlossen. Quin bewegte seine Zehen, nur um zu prüfen, ob er sie bewegen konnte. Sein Brustkorb schmerzte furchtbar. Er erinnerte sich dumpf daran, dass man ihn für eine Operation vorbereitet hatte …
    Aber alles war in Ordnung. Nicole war nicht schwer verletzt worden, und er lebte. Vielleicht strotzte er im Moment nicht gerade vor Energie, aber das würde schon wieder werden.
    Seine Mutter kam mit einem Doktor zurück, der ihn untersuchte und ihm Fragen stellte, um sein Erinnerungsvermögen zu testen. Man klärte ihn über die Rippenbrüche und die punktierte Lunge auf und dass er nach der Operation in ein Koma gefallen sei. Doch der Heilungsprozess verliefe gut, vor allem durch die absolute Ruhe.
    Zwei Schwestern stellten das Krankenbett ein wenig auf, so dass er aufrechter liegen konnte. Dabei fiel Quins Blick auf den blauen Ulysses, der auf dem Tischchen neben dem Bett stand. Ein Stich fuhr ihm durchs Herz. Was hatte das zu bedeuten? Er hatte die silberne Kette nicht vergessen. Er verdiente die Zurückweisung nicht, er war ohne eigene Schuld verletzt worden.
    Er streckte die Hand nach dem Schmetterling aus. „Wie ist der hierhergekommen?“
    „Zoe hat darauf bestanden, ihn dir zu bringen. Damit du schneller gesund wirst“, antwortete seine Mutter mit einem warmen Lächeln.
    Sein Puls beruhigte sich wieder.
    „Ihre Tochter und Ihre Verlobte haben Sie regelmäßig besucht“, fügte der Doktor hinzu.
    Verlobte? Quins Herz setzte einen Schlag lang aus.
    „Oh!“ Evita schlug die Hände zusammen. „Ich habe Nicole versprochen, sie sofort anzurufen, sobald du wach wirst.“
    „Dann geh und ruf sie an, mamá .“ Quin musste schnellstmöglich erfahren, ob Nicole ihre Meinung hinsichtlich einer Heirat geändert hatte. Natürlich waren es höchst erfreuliche Nachrichten, dass Nicole ihn zusammen mit Zoe besucht hatte. Aber vielleicht hatte Nicole sich auch nur Zoes Wünschen gefügt, Zoe, die ihren Daddy sehen wollte, da er nicht in der Verfassung war, zu ihr zu kommen. Nicole könnte sich als seine Verlobte ausgegeben haben, um leichter zu ihm gelassen zu
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