Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
Vom Netzwerk:
vergeben kannst, Nicole …“
    „Ja, ich kann. Und ich werde“, versicherte sie ihm fest. Dann zögerte sie, bevor sie ihre eigene Bitte vorbrachte. „Kannst du mir verzeihen, dass ich dir Zoe vorenthalten habe?“
    „Es ist meine Schuld, weil ich meine Sorgen nicht mit dir geteilt habe.“
    „Nein. Ich habe alles falsch gemacht. Ich war so … so gemein und rachsüchtig. Du hast deiner Mutter ihr Leben zurückgegeben, du hast meiner Mutter ihr Leben zurückgegeben, und alles, was ich getan habe, war, dich zu verteufeln, weil … weil …“ Tränen schossen ihr in die Augen und flossen über ihre Wangen, fielen auf ihre Hände im Schoß, als sie den Kopf beschämt senkte.
    „Weil ich das, was wir hatten, nicht geschätzt habe“, beendete er den Satz für sie. „Ich hätte es besser wissen müssen, Nicole“, fuhr er ernst fort. „Mir wurde erst klar, was ich besessen hatte, als du nicht mehr da warst. Ich habe versucht, dir zu zeigen …“
    „Ich möchte nicht mehr darüber sprechen“, brachte sie erstickt hervor. Sie holte tief Luft und hob gefasst den Kopf. „Das war damals, zu einer anderen Zeit, Quin. Heute stehen wir beide an einem anderen Punkt. Am Freitag sagtest du, du möchtest, dass ich deine Frau werde.“
    Seine Lungen verweigerten ihm den Dienst. Ein unermesslicher Druck lag auf seiner Brust. Sein Herzschlag dröhnte in seinen Ohren. „Ja, das möchte ich noch immer“, brachte er hervor und flehte inständig, diese Bestätigung möge keine weitere Zurückweisung provozieren.
    „Gut. Ich habe beschlossen, dich zu heiraten. Zoe sollte mit ihrem Vater groß werden, und ich …“, sie schluckte, nach Fassung ringend, „… ich möchte auch mein Leben mit dir teilen.“
    Die Erleichterung, die ihn durchströmte, linderte alle Schmerzen. Still jubelte er innerlich auf. „Wir gehören zusammen, Nicole“, sagte er lächelnd.
    „Ja“, stimmte sie schlicht zu. Doch weder lächelte sie, noch strahlten ihre Augen.
    „Es gibt nichts Besseres als eine Krise, um Menschen zusammenzuführen“, erwiderte er ironisch.
    „Stimmt“, gab sie ebenso spöttisch zurück.
    Zumindest ist in ihrer Stimme keine Bitterkeit zu hören, dachte Quin, auch wenn ihn schmerzte, dass sie kein Wort von Liebe gesagt hatte. Vielleicht war diese Liebe für immer gestorben. Alles, was er von ihrer Seite spürte, war die Erkenntnis und die Akzeptanz, dass sie genügend miteinander verband, um eine Ehe möglich zu machen, vor allem Zoe zuliebe.
    Eine schwere Last legte sich auf sein Herz. Er hatte Nicole das angetan. Er war auf ihre emotionellen Bedürfnisse in der Vergangenheit nicht eingegangen, hatte die Liebe verdorren lassen, die sie ihm entgegengebracht hatte. Selbst wenn sie ihm verzieh, so bedeutete das nicht, dass diese Liebe wieder belebt werden konnte, dass sie wieder haben würden, was sie einst hatten. Es hieß nur, dass das Leben weiterging, dass Nicole bereit war, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ihr Hauptbeweggrund, ihn zu heiraten, war allerdings nicht die Liebe zu ihm, sondern Zoe.
    „Was ist mit den Fotoalben geschehen?“, fragte er. Ihm war plötzlich eingefallen, dass sie im Wagen gelegen hatten – unschätzbare Momentaufnahmen aus Zoes Leben.
    „Sie sind unversehrt geblieben“, versicherte Nicole eilig. „Die Polizei hat sie gefunden und meiner Mutter zurückgegeben.“
    „Gott sei Dank, dass sie nicht verloren sind.“ Erschöpft schloss er die Augen, als ein Schwächeanfall ihn überkam. Die lange Bewusstlosigkeit mochte dem Heilungsprozess nach der Operation dienlich gewesen sein, aber die langen Tage ohne jegliche Bewegung hatten ihn seiner üblichen Energie beraubt und zeigten es ihm nun deutlich, als er es am wenigsten erwartete. Dieses Treffen mit Nicole hatte ihn mehr Energie gekostet als vermutet.
    Alles hatte seinen Preis. Sein Ehrgeiz, die Familienehre wiederherzustellen, hatte ihn Nicoles Liebe gekostet und die ersten vier Jahre im Leben seiner Tochter. Den Kontakt zu Nicole wiederherzustellen hatte ihn eine Menge Geld gekostet. Das allerdings kümmert ihn nicht. Er wünschte nur, er wäre alles anders angegangen.
    „Quin?“
    Er hörte die Sorge in ihrer zögernden Frage. Sie hatte also noch Gefühle für ihn. Diese Gefühle würde er in Ehren halten, darauf konnte er aufbauen. Quin spürte, wie sie ihre Hand auf die seine legte und seine Finger leicht drückte. Sie wollte also noch nicht gehen, dieses Mal nicht.
    „Geht es dir nicht gut? Soll ich den Arzt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher