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Staerker noch als Leidenschaft

Staerker noch als Leidenschaft

Titel: Staerker noch als Leidenschaft
Autoren: Emma Darcy
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werden. Noch konnte Quin nicht so recht glauben, dass sie ihre Meinung seit Freitagabend geändert haben sollte.
    Der Arzt ordnete die Schwestern an, ein leichtes Abendessen für Quin zu bringen, sehr zufrieden, dass sein Patient ohne Nachwirkungen aus dem Koma erwacht war.
    Evita kam aufgeregt zurück. „Ich konnte nicht mit Nicole sprechen, ich hatte die Abendkurse völlig vergessen. Aber ich habe Linda Bescheid gegeben, und sie lässt es Nicole sofort nach Unterrichtsende wissen. Nicole wird dich dann wohl morgen früh besuchen kommen, Joaquin.“
    Würde sie? Wo er doch jetzt über den Berg war? „Es ist also Abend?“ Das künstliche Licht im Raum machte es unmöglich, die Tageszeit zu bestimmen.
    „Ja, Nicole kommt erst gegen halb elf nach Hause. Dann ist es zu spät, um noch zur Klinik zu fahren.“
    „Du hast ihre Mutter getroffen? Und Zoe?“
    „Oh, ja. Die Polizei benachrichtigte uns beide über den Unfall. Sie müssen wohl einen Autodieb verfolgt haben. Er hat auf der Flucht die rote Ampel überfahren und ist mit euch zusammengestoßen. Wir beide sind natürlich sofort hierher in die Klinik geeilt. Wir haben uns im Wartezimmer getroffen. Linda ist wirklich sehr freundlich, sie war so nett, mich in ihr Haus einzuladen und Zoe zu besuchen.“
    „Hat Nicole dich ebenfalls willkommen geheißen?“
    Evita zögerte leicht, als sie die Zweifel in der Stimme ihres Sohnes hörte. „Sie hat nichts dagegen, Joaquin“, antwortete sie vorsichtig. „Nicole ist die ganze Zeit über sehr schweigsam gewesen. Meist sind wir uns nur im Vorbeigehen begegnet. Wir haben abwechselnd bei dir am Bett gesessen und mit dir geredet, um dir zu helfen, aus der Bewusstlosigkeit zu erwachen.“
    Aber er hatte keine Reaktion auf Nicoles Stimme gezeigt. Hatte sie überhaupt zu ihm gesprochen? Und wenn ja, worüber?
    Er sah auf den blauen Schmetterling – das Geschenk, das man ihm zurückgegeben hatte.
    Oder war es als Symbol gedacht, dass der Kreis sich endlich geschlossen hatte? Der Kreis, der Nicole und Zoe und ihn für den Rest ihres Lebens zusammenhielt?
    Er würde es nicht wissen, bis Nicole endlich zu ihm kam. Falls sie kam.
    Nicole stand vor der Tür des Privatzimmers, in das man Quin heute Morgen verlegt hatte. Aufgeregte Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch, und sie atmete ein paar Mal tief durch, um sich zu beruhigen. Evita Gallardo hatte ihr versichert, dass mit Quin alles in Ordnung sei, dass es ihm gut gehe, dass er wieder er selbst sei und dass er als Erstes nach ihr gefragt habe, sobald er aufgewacht war. Das musste doch bedeuten, dass ihm etwas an ihr lag, oder? Dass ihm sogar viel an ihr lag?
    Vielleicht hatte er sich auch nur an den Unfall erinnert und wollte wissen, ob sie überlebt hatte. Schließlich war da ja noch Zoe. Es wäre alles andere als gut, wenn seine Tochter die Mutter verloren hätte.
    Doch den Vater zu verlieren wäre auch nicht gut.
    Zoe redete kaum noch über etwas anderes als ‚ihren Daddy‘. Quin hatte ihr kleines Herz sofort für sich eingenommen. Heute Morgen war Zoe durchs ganze Haus getanzt und hatte gejubelt, dass es ihrem Daddy wieder gut ging. Und sie war der festen Überzeugung, dass das nur dem Zauber des blauen Ulysses zu verdanken sei.
    Ihr eigenes Herz hatte Nicole verschlossen gehalten, von dem Augenblick an, da sie Quin wieder getroffen hatte. Vor allem, da er so entschlossen alles darangesetzt hatte, sie praktisch in sein Leben zurückzuzerren. Immer wieder hatte sie sich vor Augen geführt, wie es damals gewesen war, und hatte nicht glauben können, dass es diesmal anders sein würde.
    Menschen änderten sich nicht.
    Aber die Umstände taten es.
    Quin war jetzt bereit für die zuverlässige und verbindliche Verantwortung von Ehe und Vaterschaft. Das war es, was sie sich einst von ihm gewünscht hatte. In den letzten Tagen, die sie in dieser schrecklichen Sorge um ihn verbracht hatte, war ihr klar geworden, dass es nur einen Mann in ihrem Leben gab. Und dieser Mann lag in einem Bett hinter dieser Tür. Er lebte und war in der Lage, gemeinsam mit ihr eine neue Zukunft aufzubauen.
    Sie brauchte ihm ihr Herz nicht zu offenbaren. Es reichte, wenn sie jetzt dort hineinging und ihm sagte, dass sie seinen Heiratsantrag annahm.
    Mehr würde er nicht von ihr verlangen. Nur, dass sie Ja sagte und es geschehen ließ.
    Ignoriere den Kummer und genieße die Freuden.
    Ihr Herz klopfte wild. Nicole holte ein letztes Mal tief Luft und öffnete die Tür.
    Das Warten auf Nicole hatte Quins
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